04 September 2020

Ursula Kesselhut: Das Kind in der Kunst



Wie ein roter Faden zieht sich durch die Geschichte der Kunst die Gestaltung einiger bedeutender Themenkreise, die sich neben der Selbstdarstellung der Künstler und ihrer Arbeit vor allem befassen mit den an die bildende Kunst grenzenden musischen Bereichen des Tanzes, der Musik und des Theaters, die ferner die menschlichen Lebensbereiche der Familie, der Frau, des Kindes, der Arbeit, der Bildung und der Liebe behandeln und außerdem Themen wie das Tier, die Jagd, die Landschaft, den Sport, die Medizin, den Akt, das Stilleben usw. häufig aufgreifen. 
Bildende Künstler vieler Völker haben zu fast allen Zeiten in verschiedensten Materialien und Techniken diese Themen gestaltet, im wesentlichen nur unterschieden durch die im Verlauf der Geschichte gewandelte Auffassung, die sich sowohl im Objekt selbst als auch in der Art seiner künstlerischen Widerspiegelung äußert; aber gerade daraus ergeben sich wertvolle kulturgeschichtliche Schlußfolgerungen und stilistische Vergleichsmöglichkeiten. Eine Auswahl von 46 Farbwiedergaben charakteristischer Beispiele dieser vielfältigen Schöpfungen eines Themenkreises stellt der Verlag in seinen "Querschnittbänden" vor.
Mit besonderer Hingabe widmen sich viele Künstler der Darstellung von Kindern und ihrer Welt, häufig aus persönlicher liebevoller Zuneigung, vielfach sogar vom Erlebnis der eigenen Kinder inspiriert. Von der symbolischen oder religiösen Verwendung des Motivs bis zur porträthaften Aufzeichnung, von der Schilderung verträumter und verspielter Unbekümmertheit kindlichen Seins über erstes Erwachen und Bewußtwerden bis hin zur harten Erfahrung vom Ernst des Lebens reicht die breite Skala der Thematik. Häufig lassen sich aus den Werken auch der soziale Status und die verschiedenartige Einstellung der Gesellschaft zur Jugend ihrer Zeit ablesen, wobei sich die sozialistische Gegenwartskunst dem Anliegen des Kindes und der Jugend besonders aufgeschlossen zeigt.

Nach einer Idee von A. Langer
E. A. Seemann Buch- und Kunstverlag, 1977

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