Charles Darwin (1809-1882) hatte als junger Mann eine Weltreise gemacht und dabei unaufhörlich Pflanzen und Tiere beobachtet, gesammelt, registriert; und der Vergleich seiner Beobachtungen führte ihn zu der damals noch existenzgefährdenden Ansicht, daß keine göttliche Vorherbestimmung, sondern allein objektive Gesetze die Vielfalt und Zweckmäßigkeit der Organismen zustande gebracht haben. Bis dahin galt die Teleologie, jene Anschauung, "nach der die Katzen geschaffen wurden, um die Mäuse zu fressen, die Mäuse, um von den Katzen gefressen zu werden", immer noch als einzig schlüssige Erklärung für die Organisation der lebenden Welt; von vielen bezweifelt, aber nirgends endgültig und umfassend widerlegt. Erst Darwin entdeckte das statistische Gesetz, nach dem Individuen und Populationen sich im "Kampf ums Dasein" entweder behaupten und entwickeln oder aussterben, weil sie durch mangelnde Angepaßtheit anderen unterlegen sind. Mit ihm beginnt die wissenschaftliche Erklärung der lebenden Natur, durch ihn erfuhr die wissenschaftliche Erklärung der Welt, die Marx und Engels elf Jahre zuvor geliefert hatten, eine wichtige Präzisierung.
Reclams Universal-Bibliothek Band 831, 1. Auflage 1980
Philosophie, Geschichte
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