13 September 2020

Günter Görlich: Das Mädchen und der Junge


 

Der März vergeht, der April beginnt. Wer denkt noch an Schnee.

Ein Moped ist ein wunderbares Fahrzeug. In der großen Stadt schrumpfen die Entfernungen. Von der Simon-Dach-Straße bis nach Wilhelmsruh ist es nicht weit und von dort aus nur eine kurze Strecke bis zu einem See im Norden, umgeben von Wäldern. Der Junge liebt diese Fahrten - und Katrin liebt den Jungen. Er hat ihr einen Sturzhelm besorgt, der in ihrem Zimmer auf dem Schrank liegt, und wer eintritt, kann ihn nicht übersehen. Mutter kommt hin und wieder. Vater meidet das Zimmer seiner jüngsten Tochter.

Gabriele hat mit ihrem Bodo zu tun, der sich in ihrer Gunst hält. Oder muß sich Gabriele um seine Gunst bemühen. Das sind Mutters Überlegungen.

Für Katrin ist vieles anders geworden. In der Schule, das sind viele Stunden am Tag, muß sie ihre Gedanken an den Jungen zurückdrängen.

Manchmal kommt es ihr vor, als sitze sie allein im vertrauten Klassenzimmer, von allen getrennt durch ein Geheimnis, eine besondere Erfahrung. Sie denkt nicht daran, daß andere ähnliche Erfahrungen haben könnten, zum Beispiel ihre Banknachbarin Marlies...

Der Kinderbuchverlag Berlin; 1981

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