Die Klischeevorstellung von Norwegen: malerische Fjorde, majestätische Höhenzüge, einsame Täler und – nicht zu vergessen – Wohlstand, dessen Nimbus die skandinavische Halbinsel noch immer umgibt.
Ganz anders das Norwegen-Bild, das diese in den letzten zehn Jahren entstandenen Erzählungen vermitteln. Nicht etwa Elend, Armut, Not. Aber doch Kontaktlosigkeit, Leere, Unsicherheit und Angst – die konkrete Angst vor dem morgigen Tag und die nicht recht definierbare, alles erfassende. Sie bestimmt den Alltag vor allem des Mittelstandes, und sie trifft die Jungen wie die Alten. Daneben wie überall auf der Welt: Liebe, Freundschaft und privates Glück. Doch auch das unter dem Druck derselben Bedingungen. Auskunft darüber erteilen neunzehn norwegische Autoren – renommierte Erzähler wie Øivind Bolstad, Johan Borgen und Torborg Nedreaas, aber auch jüngere und junge, bisher kaum oder nur wenig in Erscheinung getretene Prosaisten. Ihre Geschichten, ob nun aufwühlend und erschreckend, ob spritzig-ironisch oder voll böser Satire, sie alle, auch die ins Absurde hinüberreichenden Texte, entsprechen der literarischen Situation des Landes, die ein Spiegel seiner gesellschaftlichen Wirklichkeit ist.
Verlag Volk und Welt Berlin, 1975
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