11 Oktober 2020

P. D. James: Ein unverhofftes Geständnis


 

P. D. James, die derzeitige britische "Queen of Crime", ist eine Meisterin des realistischen, psychologisch motivierten Kriminalromans. Gleich ihren Vorgängerinnen Agatha Christie und Dorothy L. Sayers bewegt sie sich mit souveräner Intelligenz im Reich des Verbrechens und beweist, daß Frauen mörderische Phantasie, profunde Sachkenntnis und schriftstellerische Begabung ebenso wirkungsvoll zu kombinieren verstehen wie ihre männlichen Konkurrenten. P. D. James hatte bereits einen guten Teil ihrer erfolgreichen Beamtenlaufbahn hinter sich, als sie Anfang der sechziger Jahre ihre zweite, geradezu spektakuläre Karriere als Kriminalautorin begann. Ihr sensibler, Gedichte schreibender Detektiv Adam Dalgliesh, der introvertierte Held der meisten ihrer Krimis, ist auf dem besten Wege, in der Gunst des Leserpublikums mit einem Hercule Poirot und einem Lord Peter Wimsey gleichzuziehen.

In dem Roman "Ein unverhofftes Geständnis" geht es ungemein spannend, morbid, heimtückisch und schaurig zu. Als Adam Dalgliesh in seinem Cooper Bristol an die wildromantische Küste von Suffolk fährt, um sich dort in dem kleinen Ort Monksmere im Landhaus seiner Tante Jane vom hektischen Getriebe Scotland Yards zu erholen und über die künftige Form seiner Beziehungen zu seiner Freundin Deborah nachzudenken, ahnt er nicht, daß ihn alles andere erwartet als ein geruhsamer Kurzurlaub. Just am Tag seiner Ankunft wird eine Leiche ans Ufer gespült, und obwohl Inspector Reckless von der örtlichen Polizei für diesen Fall zuständig ist, sieht sich Dalgliesh sehr bald genötigt, die Richtigkeit seiner eigenen, unorthodoxen Theorien über die rätselhafte Untat zu beweisen. Nahezu jeder von Tante Janes interessanten männlichen und weiblichen Nachbarn ist verdächtig, aber nur einem einzigen traut Dalgliesh ein perfektes Verbrechen zu. In einer gespenstischen Sturmnacht glückt es ihm, den Mörder zur Strecke zu bringen und sein Geständnis zu erlangen - eine kriminalistische Meisterleistung, die nicht zuletzt seinem sicheren Gespür für die Abgründe der menschlichen Seele zu danken ist.

P. D. James (eigentlich Phyllis White) wurde 1920 in Oxford geboren; besuchte die High School in Cambridge; übersiedelte nach ihrer Heirat 1941 nach London; arbeitete 1949-1968 im staatlichen Gesundheitsdienst, 1968-1979 als hohe Beamtin im Innenministerium; veröffentliche seit 1962 etwa zehn Kriminalromane erhielt zweimal den begehrten "Silberdolch" , die Auszeichnung der Vereinigung britischer Kriminalschriftsteller.

Bekannteste Werke:

Ein Spiel zuviel (1962)

Eine Seele von Mörder (1963)

Ein unverhofftes Geständnis (1967)

Tod im weißen Häubchen (1971)

Ein reizender Job für eine Frau (1972)

Tod eines Sachverständigen (1977)

Ende einer Karriere (1982)


Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, 1985
bb Nr. 556

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