In diesem Buch berichtet eine Mutter über den schwierigen Alltag der Familie und über die vielen Versuche, Dan Worte und Gesten zu erklären. Gemeinsam mit anderen bemühen sich die Eltern, seine Fähigkeiten zu entdecken und zu entwickeln. Zugleich wollen sie, trotz der erdrückenden Belastungen, Raum für ihr eigenes Leben gewinnen.
Dan ist inzwischen vierzehn Jahre alt und wird nie sprechen können. Aber er ist ruhiger geworden, und die Bemühungen gehen weiter. Immer bleibt die Frage: Gibt es Hoffnung für Dan?
Verlag Neues Leben Berlin, 3. Auflage 1986
Es gibt noch einen Folgeband, der allerdings erst 2015 erschien. Für Interessierte stelle ich ihn hier trotzdem vor:
1983 erschien Klaus Möckels aufrüttelndes Buch über seinen gehörlosen Sohn "Hoffnung für Dan", einer der ersten Berichte über Behinderte in der DDR. Dieses authentische Zeugnis, Dans Mutter gewidmet, erzählt vom schwierigen Alltag mit solchen Kindern und von den schier unlösbaren Problemen, vor denen die Eltern oft stehen. Es löste damals heftige Diskussionen aus und fand bis in die neunziger Jahre hinein eine breite Leserschar. In dem Buch, inzwischen wieder als E-Book bei Edition digital vorliegend, wird das Heranwachsen des Kindes bis zum vierzehnten Lebensjahr geschildert. Es endet mit dem Wunsch der Eltern, für den Sohn ein zweites Zuhause zu finden, das ihm auch nach ihrem Tod Sicherheit bietet – ein Wunsch, der seinerzeit großen Optimismus erforderte.
Durch "Hoffnung, die zweite" erfährt der Leser, dass der Optimismus, wenn auch anders als damals gedacht, begründet war. Inzwischen erheblich älter, lebt Dan unter Betreuung in einem Behindertenwohnheim in Potsdam und arbeitet in einer geschützten Werkstatt. Seine Eltern achten darauf, dass der Kontakt erhalten bleibt: Sie holen ihn regelmäßig zu sich und verbringen oft den Urlaub mit ihm.
Dieses zweite Buch ist aber kein weiterer Lebensbericht, sondern eine Sammlung von Bildern, die Dan über die Jahre hinweg geschaffen hat. Mit kleinen humorvollen Geschichten versuchen die Autoren, die Sprache ihres "sprachlosen" Sohnes zu verdeutlichen, der sich wegen eines frühkindlichen Hirnschadens weder über Gebärden noch über Lesen und Schreiben mit seiner Umwelt verständigen kann. Es entstand ein verführerischer Band voller naiver Kunst und prächtiger Farben, voller dunkelgrüner Wälder, bunter Blüten, japanisch anmutender Zweige, blauer Häuser, roter oder gelber Himmel. Ein Buch vor allem, das dem Betrachter Einblick in eine vielfach verschlüsselte Welt gewährt.
EDITION digital (17 Oct. 2015)
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