22 Mai 2020

Thornton Wilder: Der achte Schöpfungstag



An einem schönen Tag des Jahres 1902 wird Breckenridge Lansing, Direktor eines Bergwerks in Coaltown, Illinois, bei einem friedlichen Wettschießen tödlich getroffen. Alle Indizien weisen auf seinen Freund und Mitarbeiter John Ashley, der nach einem langwierigen Prozeß für schuldig befunden und von einer voreingenommenen Jury zum Tode verurteilt wird. Auf der Fahrt zur Hinrichtungsstätte wird Ashley von einer Gruppe maskierter Männer befreit, und er entkommt auf einem beschwerlichen und abenteuerlichen Weg nach Südamerika ...
Was wie ein Kriminalroman beginnt, entfaltet sich in diesem reifen, von der Weisheit des Alters geprägten Werk Thornton Wilders zu einer dramatischen Chronik zweier schicksalhaft miteinander verbundener Familien. Auf derart tragische Weise ihrer Ernährer beraubt, nehmen sie unerschrocken den Kampf gegen die gesellschaftliche Isolierung und den drohenden materiellen Ruin auf und geben durch Arbeit und sinnvolles Streben nach einem erfüllten, tätigen Leben ihrem kurzen menschlichen Dasein einen neuen Inhalt.
"Der Mensch ist nicht das Ende; er ist ein Anfang. Wir stehen am Beginn der zweiten Woche. Wir sind Kinder des achten Tages." In dieser auf die biblische Schöpfungsgeschichte bezogenen, optimistischen Erkenntnis schwingt neben Lebensbejahung und Fortschrittsglauben das Bemühen des humanistischen amerikanischen Autors mit, eine Antwort auf Existenzfragen unserer Zeit zu finden.

Verlag Volk und Welt Berlin, 2. Auflage 1985
Mit einem Nachwort von Jutta Friedrich

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