10 Juli 2020

A. S. Manfred: Napoleon



Vorwort des Autors
Der bedeutende Romancier Stendhal hat die Ansicht vertreten, daß sich jeder selbst ein bestimmtes Urteil über Napoleon bilde und daß deshalb eine Lebensbeschreibung Napoleons niemanden vollauf befriedigen könne. Es sei ebenso schwer, die Leser zufriedenzustellen, wenn man über wenig interessante, wie wenn man über zu interessante Dinge schreibe.
Diese Ansicht behält auch heute, nach mehr als hundertfünfzig Jahren, noch ihre volle Gültigkeit.
Über den erstaunlichen Korsen zu schreiben, der die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf sich gezogen hat, ist vor allem aus den von Stendhal erwähnten Gründen schon immer schwierig gewesen. Aber je mehr Zeit verging, je unaufhaltsamer die Zahl der wissenschaftlich erschlossenen Quellen - Dokumente, Briefe, Memoiren, Aussagen von Zeitgenossen - anwuchs, je mehr die Literatur über Napoleon fast unüberschaubar wurde, desto schwerer wurde es von Jahr zu Jahr, etwas Sicheres und Zuverlässiges über ihn auszusagen...

VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin, 1978
Übersetzung aus dem Russischen: B. Heitkam

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