Militärverlag der DDR, Berlin (1982)
1. Auflage; 187 Seiten
Ins Deutsche übertragen von Jochen Martin
Bücher und Schriftsteller, die in der DDR gelesen wurden. Schaut bitte nicht nur danach, ob hier jeden Tag Beiträge auflaufen, nutzt diesen Blog auch wie ein Lexikon. Er ist ein Langzeitprojekt, da ist es sicherlich verständlich, wenn zwischendurch immer mal wieder pausiert wird. Sei es, um nicht die Lust daran zu verlieren, aber auch, weil die Beiträge auch regelmäßig vorbereitet werden müssen. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Stöbern und Erinnern oder neu entdecken.
06 November 2020
Manuel Hevia Cosculluela: Paß Nr.11333
Geheimdienst Paß Nr. 11 333 ist ein außergewöhnlicher Tatsachen- und Augenzeugenbericht. Er enthüllt dem Leser, wie die CIA traditionelle Machtorgane des kleinen südamerikanischen Landes Uruguay unterwanderte, sie in ein hinterhältiges Netz von Heuchelei und Korruption verstrickte, um aus ihnen gefügige Werkzeuge des USA-Imperialismus zu machen. Ein Auftrag der kubanischen Revolution versetzte Manuel Hevia Cosculluela in die Lage, die einzelnen Schritte dieses Infiltrationsprozesses über den Zeitraum von sechs Jahren zu verfolgen. Man durchmißt mit dem Autor alle Stationen seines Weges bis zu dem Zeitpunkt, da er Positionen im vielschichtig funktionierenden USA-Geheimdienstapparat in Uruguay erreicht, die ihm detaillierten Einblick in den Mechanismus der Unterwanderung gewähren. Dabei offenbaren sich Hevia Berechnung, Skrupellosigkeit und Brutalität, gleichzeitig bleiben ihm Schwächen und Anfälligkeiten des Gegners nicht verborgen, die auch dazu beitragen, seine Erfolgschancen in Lateinamerika immer mehr zu schmälern. Die jüngste Geschichte liefert genügend Beispiele dafür, daß alle Anstrengungen des USA-Imperialismus, den Ländern La- teinamerikas eine eigenständige Entwicklung zu verwehren, die antiimperialistische Befreiungsbewegung letztlich nicht aufhalten können. Und so ist es durchaus nicht vermessen, wenn der Kubaner He-via drei Jahre nach seiner Rückkehr aus Uruguay resümiert, daß die Aufzeichnungen über den Wert hin- den sie als uruguayische Erfahrungen für mich haben, von gewissem Belang und nützlich sein könnten. Nützlich, indem sie jenen in Lateinamerika den wahren Sachverhalt enthüllen, die gutgläubig meinen, es sei heute immer noch wie zuweilen in der Vergangenheit möglich, den realen Fortschritt unserer Länder und die Interessen des Imperialismus aufeinander abzustimmen. Für uns bieten Hevias Aufzeichnungen einen faszinierenden Einblick in das Geschehen auf einem geografisch entfernten Schauplatz der weltweiten Klassenauseinandersetzung, der uns zu dem Schluß kommen läßt: Unter welchen nationalen Besonderheiten der Imperialismus auch immer sein schmutziges Handwerk betreibt, das Ziel und die Rücksichtslosigkeit, mit der er es verfolgt, bleiben die gleichen.
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