SINUHE, unter Sesostris I. (1971-1926 v. u. Z.) Beamter der Königin, verließ Ägypten, denn - so heißt es in dem als Autobiographie angelegten Bericht: "Mein Herz war nicht mehr froh in meinem Körper. Es brachte mich auf den Weg der Flucht." Ammu-nesch, der Herrscher von Ober-Retjenu (d. i. später Palästina) nahm ihn auf und gab ihm seine Tochter zur Frau und reichen Landbesitz. "Es war ein schönes Land. Feigen gab es darin und Weintrauben... Sein Honig war viel, seine Ölbäume zahlreich... Ich beherbergte alle Leute, gab Wasser den Durstigen, brachte den Verirrten auf den Weg und nahm mich des Beraubten an." Als den Alternden der Ruf des neuen Pharao erreichte, kehrte Sinuhe nach Ägypten zurück. Freudig berichtet er: "Ein Gartenhaus wurde mir gegeben... Viele Handwerker bauten es auf. Jeder seiner Bäume wurde neu gepflanzt... Eine Pyramide aus Stein wurde mir erbaut.
So bekunden die LEBENSGESCHICHTE DES SINUHE, dieses bedeutendste Literaturwerk aus dem pharaonischen Ägypten, und ähnlich der REISEBERICHT DES WENAMUN, wie durch die Begegnung mit der Fremde der Wert der Heimat erfahren wird.
Reclams Universal-Bibliothek Band 928
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