Wir Russen alle sind erzogen
von ihr, der Wolga. Tief und rein
sind ihre langsam-schweren Wogen,
gewichtig wie das Felsgestein.
Geliebt von Rußland ist sie ewig.
Es sehnen sich nach ihrer Näh
Kuban und Dnepr, Lena, Newa
und Angara und Jenissej...
O daß im Grame wie im Glücke
ich singend so mein Dasein künd,
als ob auf hohem Uferrücken
ich immer vor der Wolga stünd!
Ich werd' mich schlagen, mag versagen,
doch zwänge nichts mich in die Knie.
Werd Schrammen, Beulen, Wunden tragen;
doch klagen und verzagen: nie!
Denn leben werd ich jugendtoll ja,
werd brausen, blühen, sturmumstiebt,
solang es auf der Welt die Wolga,
solang es dich, mein Rußland, gibt.
Jewgeni Jewtuschenk, aus dem Poem "Die Wolga"
Wolga, Wolga
Daß die Wolga ins Kaspische Meer mündet, weiß fast jedes Schulkind. Wo aber entspringt er, Europas längster Fluß? Da irrt mancher Zeigefinger auf der Karte umher, bis sich weit nordwestlich von Moskau, etwa auf halber Strecke nach Leningrad, die gesuchte Stelle findet. Zu Füßen der Waldaihöhen, in der Nähe des Seligersees, liegt das Dorf Wolgowerchowje, das von der Wolgaquelle seinen Namen hat...
VEB F.A. Brockhaus Verlag Leipzig 1083
Einführungstext: Hans Frosch
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