Heinz Glade hat das Land beiderseits der Oder bereist: das Gebiet zwischen den idyllischen Weinbergen von Zielona Göra, dem nördlichsten Weinanbaugebiet Europas, und der maritimen Region an Haff und Ostseeküste. Seine Wege kreuzten sich dabei häufig mit der Reiseroute Theodor Fontanes, dessen Zitate der Autor geschickt in die Darstellung einbaut, aus heutiger Sicht bestätigt oder ergänzt. Vergleichende Zeitbilder also.
Vom Schiffshebewerk Niederfinow, das auch heute noch als technische Meisterleistung gilt, streift sein Blick über die Landschaft um Oderberg, sichtet er slawische Anlagen erster Besiedlung und typische Bruchdörfer, die er besucht. Anschaulich schildert er, wie und wann Hochöfen auf Kiefernheide wuchsen, Eisenhüttenstadt entstand. Im Lubusker Land plaudert er mit Einheimischen über die Besonderheiten der dortigen Seenlandschaft und über die Sehenswürdigkeiten von Zielona Gora. Impressionen aus Frankfurt an der Oder werden dem Leser anschaulich nahegebracht; visafreier Reiseverkehr und Halbleiterwerk sind weitere Themen.
Ein Besuch eines Amateurfilm-Zentrums eröffnet Reminiszenzen über Kunst und Kultur in Frankfurt. Und ein Abstecher führt zum nahen Helene-See.
Während einer Fahrt entlang der sich harmlos und friedlich gebenden Oder erfährt der Autor von gefährlichen Ausbrüchen dieses Flusses, gewaltigen Hochwässern, von Eisstau und Eisbrechern, sowie von Schutzmaßnahmen, die das Oderland heute vor Hochwasserkatastrophen bewahren. Auf Tabakscheunen und Öltanks trifft er in Schwedt. Weitere Stationen sind u. a. Ferdinandshof, Ueckermünde, das Haff.
Bei einem Spaziergang in Szczecin vermittelt er mit innerer Anteilnahme einen plastischen Eindruck von der Schönheit und Einheit dieser Stadt und ihres Hafens. Am Leuchtturm von Winoujcie endet Heinz Glades Reportage über das Odergebiet, in der über Geschichte und Gegenwart dieser Landschaft spannend und detailgetreu erzählt wird.
F. A. Brockhaus Verlag, 1976
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