Buchbeginn
Eine endlose eintönige Ebene in trübes Grau gehüllt, das in der Ferne in ein schwaches Blau übergeht. Da und dort dunkle Flecke, die wie Wassertümpel glänzen, und zwischen Aschenresten schwärzliche und verbrannte Stellen. In der Asche ein Zeitungsfetzen, ein Stück Lumpen, eine zerbeulte Konservenbüchse. Dahinter, immer gleichbleibend, eine lange dunkle Linie, die am Abend scheinbar im Erdboden versinkt und mit dem ersten Lichtschein am Morgen wieder auftaucht, ohne ihre Breite oder ihre Entfernung zu ändern. Dazu das Empfinden, stets mit unbestimmtem Ziel weiterzuziehen, jedoch des Abends stets an der gleichen Stelle anzulangen, mit den gleichen Menschen, zu dem gleichen Nachtlager. Und stets senkt sich von oben die gleiche beängstigend düstere Himmelsdecke herab. Im Munde stets der gleiche Geschmack nach kalkigem Staub, an den Fingern ein sandiges Gefühl. Dazu die alles durchdringende Hitze und die Ausdünstungen der Tiere.
So erschien im Sommer des Jahres 1852 den beiden Kindern aus der Tiefe des überdeckten Auswandererkarrens, über die schwankenden Köpfe der mühselig dahinstapfenden Zugochsen hinweg "die große Prärie", so erschien sie ihnen bereits seit zwei Wochen.
Wenn sie neben dem Karren herschritten, wurde das ewige Einerlei durch die Gespanne unterbrochen...
Kinderbuchverlag Berlin 1962
RBB Buch Nr 80
Illustrationen Hans Betcke
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