Von Frauen wird erzählt, die nicht gewillt waren, ihr Leben in Einfalt und Unterordnung zu verbringen. Allen, von Maria Sybilla Merian bis Lise Meitner, ist gemeinsam, daß sie sich durch wissenschaftliche Leistungen einen Platz in der Geschichte sicherten und sich aus der den Frauen von der bürgerlichen Gesellschaft vorgeschriebenen Rolle befreiten. Welchen Anfeindungen sie ausgesetzt waren, wieviel Engstirnigkeit ihnen begegnete und wie sie sich trotz alledem mit Geduld und Leidenschaft den Weg in die Wissenschaft bahnten, das wird in den hier versammelten elf literarischen Porträts eindrucksvoll gezeigt.
Buchbeginn
Der Mann handelt, die Frau liebt. Der Mann ist der Kopf. Die Frau ist das Herz. Er ist der Pflug, die rastlose Bewegung, und sie ist der Acker, die ruhende Erde. Er tönt in Dur, sie summt in Moll. Der Mann soll herrschen, und die Frau lerne dienen beizeiten. Das männliche Prinzip, sagt Pythagoras, ist die Ordnung und das Licht; das weibliche Prinzip ist das Chaos und die Finsternis. Wirr, unstet, extrem, unüberlegt und leichten Sinnes dahintreibend ist sie. Entschlossen, stark, kühn, und wissend den Dingen auf den Grund gehend ist er. Tatenfroh zieht es ihn hinaus ins feindliche Leben, wo er strebt und schafft, rafft und jagt. Abends kehrt er heim zur züchtigen Hausfrau.
Verlag Neues Leben Berlin 1985
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