23 November 2021

Heinz Kruschel: Tantalus

Die Legende erzählt von Tantalus, der die Götter versuchte. Sie straften ihn mit den sprichwörtlich gewordenen Tantalusqualen: Er leidet Hunger und Durst angesichts der verführerischsten Labsale.

Heinz Kruschel erzählt in seinem ersten Kriminalroman von einem, der tötete, weil er seine Sehnsucht stillen wollte. Alles beginnt wie in einem richtigen Kriminalroman: Ein Toter wird aufgefunden. Doch es wird niemand vermißt. Ist der Tote Adolf Peters? Aber der schrieb Karten von jenseits der Grenze. Und wer hätte ein Motiv gehabt, ihn zu töten? Die attraktive, tüchtige Sonja Peters? Ihr erster Mann, der Architekt Thunberg? Sonjas Tochter Ute? Und Gerald, Utes Freund, ständiger Gast der Peters? Ein fremder Mann besuchte Peters im Wohnheim. Die Inventur in Sonjas Kiosk brachte Unregelmäßigkeiten ans Licht. Vielleicht hatte Peters mit dem Betrug zu tun.

Hauptmann Korsar und sein Mitarbeiter Franz klären den Fall auf. Für den Täter beginnen Tantalusqualen...

Nicht nur ein Kriminalfall wird in diesem Roman aufgeklärt, sondern in Lebensgeschichten werden die psychologischen Bedingungen des Verbrechens erhellt.

... "Tantalus" widerspiegelt die Originalität des Autors und damit die gesellschaftliche und historische Determiniertheit dieser Kriminalgeschichte. Es ist schön, daß Kruschel jeglichem Klischee entgeht, weder dem englischen noch dem klassischen "Krimi" verpflichtet ist, mit neueren schwedischen Romanen dieses Genres die Tendenz zur psychologischen Durchdringung gemeinsam hat und - darüber hinausgehend - das gesellschaftliche und soziale Umfeld einbezieht und Ursachen ergründet, Lösungen reflektiert. Bezeichnend ist, daß Kruschels Buch nicht mit der Aufklärung des "Falles" endet, sondern den Weg des Verurteilten zumindest skizzenhaft weiterverfolgt. - "Volksstimme"

Mitteldeutscher Verlag Halle - Leipzig, 1985, 2. Auflage
Schutzumschlag: Erhard Grüttner

 

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