14 September 2020

Arthur Miller: Alle meine Söhne / Der Tod des Handlungsreisenden

 



Arthur Miller (geb. 1915), der bedeutende humanistische amerikanische Dramatiker, schrieb 1958 im Vorwort zur Gesamtausgabe seiner Dramen: "Diese Stücke sind in gewissem Sinne meine Antwort auf das, was ,in der Luft' liegt, hier sagt ein einzelner seinen Mitmenschen auf seine Weise: ,Das seht ihr jeden Tag, ihr denkt es oder fühlt es. Nun will ich euch zeigen, was ihr im Grunde schon wißt, was ihr aber noch nicht bewußt verstehen konntet, weil euch dazu Zeit, Unvoreingenommenheit, Einblick oder Information gefehlt haben.'" Miller läßt in "Alle meine Söhne" (1947) deutlich werden, wie das Verbrechen Joe Kellers aus einer gemeingefährlichen Haltung des einzelnen zur Gesellschaft erwächst, einer Haltung, die in ihrer letzten Konsequenz zu einer Dschungelexistenz für alle führen würde. In dem unkonventionell aufgebauten Stück "Der Tod des Handlungsreisenden" (1949) konfrontiert er den Traum des kleinen Mannes mit der kapitalistischen Realität. Willi Loman, zur Seite geschoben und zerbrochen, ist Opfer einer Ideologie, die die Jagd nach materiellem Erfolg zum Hauptziel des Menschen erklärt.

Reclams Universal-Bibliothek Band 260, 1. Auflage 1965
Dramatik, Schauspiele

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