Klappentext:
Der engagierte Lehrer Manfred Just kommt von einer Erweiterten Oberschule aus der Bezirksstadt P. an eine Polytechnische Oberschule (POS) in der kleinen Stadt L. Mit seinen pädagogischen Auffassungen, seinem arrogant wirkenden Auftreten und seinem auffälligen Äußeren wird der neue Lehrer zunächst vom Kollegium kritisch betrachtet. Zudem spielt ein gewisses Misstrauen dem Neuen gegenüber eine Rolle, da mit seiner Versetzung gleichsam ein hierarchischer Abstieg verbunden war und es schwer vorstellbar ist, dass dieser freiwillig passiert ist. Seine Ansichten des Diskurses und der freien Meinungsäußerung im Unterricht und im Kollegium stehen in einem scheinbar unüberwindbaren Kontrast zur Planungs- und Regelungswut des Direktors Karl Strebelow. Er beauftragt daher seinen Stellvertreter Herbert Kähne, im Unterricht Justs zu hospitieren. Kähne findet jedoch Interesse an den pädagogischen Ansichten Justs und beginnt seine Rolle als Lehrer zu überdenken. Es entwickelt sich eine Art Freundschaft zwischen beiden Lehrern, die jedoch keinen wirklichen Tiefgang erfährt. Als ein Jahr nach Just die Junglehrerin Anne Marschall an die Schule kommt, leidet die Freundschaft zwischen Kähne und Just unter einer stärkeren Zuwendung Justs zu der neuen Lehrerin. Über die Beziehung der beiden wird wenig bekannt, jedoch erfährt der Leser, daß beide die Ansichten des anderen als Denkanstöße für ihre eigene Arbeit nutzen. In den Sommerferien von Justs zweitem Jahr an der POS in L. begibt sich dieser in die Obhut eines Freundes, der Arzt an einem Kreiskrankenhaus ist. Just führt in dieser Zeit einen Briefwechsel mit Anne Marschall, er gesteht ihr in diesen Briefen seine Liebe, gleichzeitig gibt er Auskunft über die aktuellen Befunde und schildert eingehend seine Zeit bevor er nach L. kam und die Beziehung zu den Kollegen, vor allem zu Herbert Kähne. Die Antworten Marschalls auf Justs Briefe kann der Leser nur aus den jeweiligen Rückantwort ableiten.
Buchbeginn:
Anfang August, an einem Donnerstag, vermutlich in den Vormittagsstunden, nahm sich der Lehrer Manfred Just das Leben.
Zu dieser Zeit flog ich mit Eva, meiner Frau, in einer Linienmaschine der Aeroflot von Moskau nach Adler. Meine Gedanken waren auf die vor uns liegenden drei Wochen gerichtet, die wir in Gagra am Schwarzen Meer in einem Heim der Moskauer Pädagogen verbringen sollten, und würde ich auch nur das leiseste von dem vernommen haben, was in dieser Stunde in der Stadt P. geschah, ich hätte es nicht geglaubt. Manfred Just, fünfunddreißig Jahre alt, der heitere, aktive Mensch, setzt seinem Leben selbst ein Ende?
Verlag Volk und Welt Berlin, 1979
Roman-Zeitung 356
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