12 Juni 2021

Joachim Wohlgemuth: Egon und das achte Weltwunder


 Egon ist der hübsche junge Mann auf dem Bild vorn, ein recht liebenswerter junger Mann, aber so unbekümmert wie hier ist er nicht alle Tage. Und das achte Weltwunder – das ist, wenn man so will, die ganze Szene auf dem Bild. Das Mädchen Christine hat sich zum erstenmal ernsthaft verliebt, und ausgerechnet in Egon. Man bedenke: Eine Abiturientin und Arzttochter läßt sich mit einem Jungen ein, der keinen richtigen Beruf erlernt hat, dessen Vergangenheit verdächtig ist und dessen Garderobe… aber wie man sieht, äußere Dinge sind den beiden unwichtig. Wie ein Neugeborener kommt sich Egon vor, und ihm ist, als wäre die Moorländer Wiese eine Welt für sich. Die Vergangenheit ist tot, und unter den vielen neuen Freunden hier – frei von Paul und dessen Borkenheider Musical-Club – ist er nicht mehr zu halten auf seinem abenteuerlichen Weg, ein anständiger Mensch zu werden. Aber noch ist nicht aller Tage Abend, man kann die Vergangenheit nicht einfach beiseite legen wie die Garderobe.

Verlag Neues Leben Berlin, 1962
Illustrationen: Karl Fischer

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