Mit „Combray“ eröffnet sich der erste Band der „Suche nach der verlorenen Zeit“, und erzählt wird die Geschichte der Kindheit ihres Helden, Marcel.
„Combray“ stellt nicht nur einen der schönsten Teile des berühmten Zyklus dar, sondern enthält auch bereits das gesamte ästhetische und geistige Programm, von dem die revolutionierende Wirkung Prousts auf den modernen Roman ausging.
„Diese überaus erstaunliche Woge von Erinnerungen, die natürlich eine enorme Rolle im Schaffen jedes Schriftstellers spielt, ist bei Proust mächtig und tragisch, er liebt nicht nur seine ,temps perdus‘, er weiß, daß sie für ihn gerade nicht ,perdus‘ sind, daß er sie aufs neue vor sich auslegen kann wie riesige Teppiche, wie Schals, daß er diese Qualen und Genüsse, Höhenflüge und Stürze abermals durchmachen kann.
Wie der geizige Ritter sitzt er zwischen den Truhen seiner Erinnerungen, und ihn erfaßt eine Wonne, die der von Puschkin beschriebenen so nahe ist. Der Reichtum seiner Erinnerungen – das ist denn auch sein Werk. Seine Macht ist hier wirklich gewaltig. Es ist das eine Welt, die er aufhalten, kombinieren, bis auf den Grund in Details erschließen, ungeheuer übertreiben kann…“
Anatoli Lunatscharski
Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, 1986
TdW – Taschenbuch der Weltliteratur
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