Der Häuer Bentsch ist mit einer Gruppe von Bergleuten in einem 700 Meter tiefen Schacht verschüttet. Über acht Tage und Nächte hinweg erhält er in sich und seinen Kameraden durch Ruhe und Zuversicht den nur schwach glimmenden Funken der Hoffnung auf Rettung.
Mit der Schilderung dieser Rettung beginnt das Buch. Doch was erwartet die Geretteten? In der Welt „über Tage“ herrscht die Krise. Es ist die Zeit zwischen 1929 und 1933. Die Gruben des Reviers werden geschlossen, Bentsch und seine Kumpel zum Stempeln verurteilt. In ihre Wohnungen dringt Not und Ratlosigkeit ein. Alle persönlichen Beziehungen werden von der Katastrophe erfaßt. Hier hilft Bentsch nicht mehr die ruhige Zuversicht, mit der er die Verschütteten ermutigte. Es braucht lange Zeit, bis er sich durch die wirtschaftliche und politische Verwirrung hindurchfindet.
Meisterhaft verwebt Anna Seghers in ihrer Erzählung die Liebesgeschichte zweier junger Menschen, die aus der widrigen Wirklichkeit in eine einfache, unverzärtelte Gefühlswelt flüchten, ohne darin Erfüllung zu finden. Der Häuer Bentsch aber erkennt die Rettung im Widerstand gegen die Kräfte, die Krisen und Kriege verschulden.
Aufbau-Verlag Berlin 1963
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