Erholungszentrum Oberhof
Womit beginnen, wenn genannt werden soll, was Oberhof über die Grenzen unserer Republik hinaus so anziehend gemacht hat? Warum kommen heute Jahr für Jahr über 120 000 Gäste aus dem In- und Ausland hierher auf den Kamm des Thüringer Waldes? Ist es das grüne Wipfelmeer der Hochwaldfichten, der Blick in die Täler weit über Dörfer und Städte hinweg? Sind es verträumte Waldwinkel mit Wegen an murmelnden Gebirgsbächen, oder ist es das Zusammentreffen mit Menschen, die in den Urlaubseinrichtungen neue Kräfte schöpfen, frohe Weisen singen und mit höchster Spannung den Wettkämpfen der aktiven Wintersportler folgen? Vielleicht sind es die eigenen unvergeßlichen Erlebnisse im meterhohen Schnee eines Gebirgswinters? Jeder wird es auf seine Weise beantworten.
Oberhof entwickelte sich durch die Arbeit der Werktätigen in kurzer Zeit zu einem bekannten Wintersport- und Erholungszentrum, das im In- und Ausland immer mehr Aufmerksamkeit und Freunde gewonnen hat. In der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts wurde die erholsame Oberhofer Wald- und Gebirgslandschaft auch für Arbeiter und kleine Angestellte zum beliebten Wanderziel. Der Ort mit seinen Erholungseinrichtungen und Lokalitäten aber war für diese Werktätigen wegen der enormen Preise kein Aufenthalt für die Wanderrast und blieb deshalb den finanzkräftigen Besuchern aus dem In- und Ausland vorbehalten.
Erst die Arbeiterklasse gestaltete Oberhof zum Erholungsort des werktätigen Volkes. Ende der sechziger Jahre beschlossen die Partei der Arbeiterklasse und die Regierung der DDR den Ausbau des Ortes als sozialistisches Zentrum der Erholung und des Sports. Das Baugeschehen bestimmte für Jahre das Ortsbild. Neue Ferienheime, Gaststätten, Sportstätten, Schulen, Straßen und Wohnbauten entstanden in erstaunlich kurzer Zeit. Zum 20. Jahrestag der Gründung unserer Republik im Jahre 1969 wurde das repräsentative Interhotel „Panorama“ mit 904 Betten und 6 hauseigenen Spezialitätenrestaurants eröffnet. Auf Beschluß des ZK der SED steht das Interhotel seit Ende 1971 mit 80 % seiner Kapazität dem FDGB-Feriendienst und damit besonders Arbeiterfamilien zur Verfügung. Das Interhotel ist mit seinen zahlreichen Restaurants nicht nur für die Hausgäste geöffnet, sondern bietet auch weiteren Besuchern einen angenehmen Aufenthalt.
Das Interhotel mit den FDGB-Ferienheimen „Rennsteig“ und „Fritz Weineck“ sowie die Großgaststätte „Oberer Hof“ geben dem heutigen Oberhof das moderne besondere Gepräge. Mit seinen zwei hochaufragenden zwölfgeschossigen Bauten über dem dreigeschossigen Flachbau gleicht das Interhotel zwei gegeneinander etwas verschobenen Sprungschanzen, die weithin im Thüringer Land sichtbar sind und das Wahrzeichen des neuen Oberhofs darstellen. Sie verwandeln sich unter einem bestimmten Blickwinkel von Süden aus – etwa von der Tambacher Straße und besonders von höhergelegenen Waldwegen aus – in ein riesengroßes Steildach oder mit etwas Phantasie in eine überdimensionale Tanne mit weit ausladenden Zweigen, wenn die beiden oberen Teile zu einem symmetrischen Ganzen zusammengerückt sind.
Das Interhotel wurde absichtlich am Rande des Ortes auf dem Westhang des Schloßbergkopfes errichtet, um die zerstreute Bebauung des Ortes nicht zu sprengen. Außerdem bietet der dahinter liegende Fichtenwald des Naturschutzgebietes Schloßberg eine interessante Kulisse.
Ebenfalls zu den Bauten des neuen Oberhofs gehört das 1973 übergebene FDGB-Erholungsheim „Rennsteig“, ausgestattet mit über 300 Betten für Erwachsene und 200 Kinderbetten, vor allem für kinderreiche Familien bestimmt. Architektonisch gleicht es einem Stein am bekannten Touristenweg Rennsteig mit dem charakteristischen „R“ am Seitengiebel. In der Nähe liegt das 1976 entstandene FDGB-Ferienheim „Fritz Weineck“ mit 900 Betten, das vor allem den Chemiearbeitern vorbehalten ist. Es wurde wie das FDGB-Ferienheim „Dimitroff“, die Wohnbauten in der Jäger- und Waldstraße (1977) und das Einkaufszentrum (1972) durch eine geschmackvolle Holzverkleidung verschönert. Mit diesen Schmuckelementen wird die enge Beziehung der Stadt und seiner Bewohner mit dem nahen Wald, zum Ausdruck gebracht. Neben den neueren Heimen gehören noch viele ältere Bauten aus der kapitalistischen Zeit, z. B. das Ernst-Thälmann-Haus als Hotel des Reisebüros der DDR, sowie größere Wohnhäuser, das frühere herzogliche Jagdschloß, in der Tambacher Straße, zum charakteristischen Bild der Stadt.
Inhalt
3 .......Erholungszentrum Oberhof
6 .......Die Oberhofer Landschaft
Zur Entstehung des Gebirges
9 .......Lage und Klima
10 .....Pflanzen und Tiere des Wandergebietes
13 .....Aus der Geschichte des Ortes
Über die Gründung des Oberen Hofes
14 .....Die Entstehung des Waldarbeiterdorfes
Die Entwicklung des Fremdenverkehrs
16 .....Rundgang durch Oberhof
21 .....Fußwanderungen von Oberhof aus
21 .....1. Auf dem Rennsteig zur Schmücke
24 .....2. Zum Sommerbacher Pirschhaus, Bechertal, Bahnhof Oberhof
28 .....4. Zum Ausgebrannten und Hohen Stein
29 .....5. Auf dem Rennsteig zum Falkenstein
31 .....6. Zu den Sprungschanzen am Rennsteig
7. Zur Ohratalsperre und nach Luisenthal
33 .....8. Über Gebrannten Stein nach Steinbach Hallenberg
34 .....9. Ein Besuch im Rennsteingarten
36 .....10. Nach der Bezirksstadt Suhl
Stadtrundgang durch Suhl
42 .....11. Nach Zella-Mehlis
43 .....Stadtrundgang durch Zella-Mehlis
47 .....Oberhof-Wintersportzentrum
Skiwanderungen von Oberhof aus
48 .....1. Zur Schanzenbaude
2. Zum Veilchenbrunnen
3. Zu den Schanzen am Rennsteig
49 .....4. Zur Hohen Möst
5. Auf dem Rennsteig zur Ebertswiese
50 .....6. Über Bärenstein zum Bahnhof Oberhof
7. Über Suhler Ausspanne zum Bahnhof Oberhof
8. Zur Schmücke
51..... 9. Auf dem Rennsteig nach Schmiedefeld
10. Öffentliche Langlaufloipen auf dem Schützenberg
52 .....Fußwanderwege im Winter von Oberhof aus
Freude und Sicherheit beim Wintersport Wintersportstätten
54 .....Ferienort Gehlberg
55 .....Fußwanderungen von Gehlberg aus
12. Zur Schmücke und zum Jägerstein
13. Zur Alteburg bei Dörrberg
56 .....14. Zum Hungertalsteich und zur Schmücke
15. Zum Mönchshof
VEB Tourist Verlag, Berlin/Leipzig
Tourist-Wanderatlas
1. Auflage 1978
2. Auflage 1980
3. Auflage 1983
4. Auflage 1986
5. Auflage 1989
Bücher und Schriftsteller, die in der DDR gelesen wurden. Schaut bitte nicht nur danach, ob hier jeden Tag Beiträge auflaufen, nutzt diesen Blog auch wie ein Lexikon. Er ist ein Langzeitprojekt, da ist es sicherlich verständlich, wenn zwischendurch immer mal wieder pausiert wird. Sei es, um nicht die Lust daran zu verlieren, aber auch, weil die Beiträge auch regelmäßig vorbereitet werden müssen. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Stöbern und Erinnern oder neu entdecken.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wichtiger Hinweis
Seit dem 25. Mai 2018 gilt auch in Deutschland die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
Mit der Abgabe eines Kommentars erklärt Ihr euch einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.
Beim Absenden eines Kommentars für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärt ihr euch ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.