Aus dem Heft:
Baabe
Baabe gehört zu den Badeorten, die erst spät Anschluß an das „Kurleben“ fanden. Die Badegäste erhielten zunächst Unterkunft in den Fischerhäusern, die sich längs der Dorfstraße zwischen Kleinbahn und Selliner See hinzogen, später in den kleinen Pensionshäusern an der Waldstraße Erst in den dreißiger Jahren entstand die neue Allee zum Strand. Am Eingang zum Mönchgut gelegen – der Mönchgraben wurde als slawischer Wallgraben geschaffen und Ende des 13. Jh. zur Grenze der Eldenaer Klosterbesitzungen (Eldena bei Greifswald) auf Rügen erklärt –, blieb Baabe durch die Jahrhunderte hindurch ein unbedeutendes Fischer-Bauern-Dorf. Nach 1945 wurde der kleine Ort für das Erholungswesen der Werktätigen erschlossen, der FDGB und Großbetriebe errichteten Ferienheime. In der Heide, gleich hinter dem Strand, befindet sich ein Campingplatz. Einziger Produktionsbetrieb ist ein Betriebsteil des VEB Fischwerk Saßnitz der den von umliegenden Fischereigenossenschaften angelandeten Fisch zu Konserven und Präserven verarbeitet.
19. Wanderung: Von Baabe um den Selliner See über Moritzdorf, Neuensien, Altension, Sellin zurück nach Baabe (13 km): Bahn bzw. Busverbindung von Sellin nach Baabe.
Vom Baaber Bahnhof der Kleinbahn, an die der Ort 1899 angeschlossen wurde, geht man rechts bis zur Kreuzung der Fernverkehrsstraße mit der Dorfstraße, dann nach rechts durch den alten Ortsteil. Mehrere Häuser haben hier noch ihr ursprüngliches Aussehen bewahrt, besonders die charakteristischen Fischerhäuser. Vom Dorfende gelangt man weiter längs des Waldrandes zum Bollwerk an der Moritzdorfer Beek, der Verbindung zwischen Selliner See und Having. Hier legen Fischerkähne und Sportboote an, auch Fahrgastschiffe der Weißen Flotte. Um zum gegenüberliegenden Moritzdorf zu gelangen, muß man sich einem Fährkahn anvertrauen. Zwischen den alten Bauernhäusern führt ein Pfad steil bergauf zur kleinen, 37 m ü. NN liegenden Gaststätte Moritzburg, rings von schattigen Bäumen umgeben. Weit reicht von hier der Blick über den Selliner See bis zu den Höhen der Granitz, über die Baaber Heide bis Göhren, das etwas versteckt hinter dem Plansberg liegt, über die Having und das Reddevitzer Höft zu den Bergen Mönchguts. Man sieht die weite Fläche der Ostsee. Es lohnt sich, in südwestlicher Richtung bergab zu steigen und entlang der Having weiterzugehen. Vor der bewaldeten Spitze des Wittebergs befindet sich eine Badestelle. Am folgenden Meeresarm – der Lanckener Beek – zieht sich Seedorf entlang, aus dessen ehemaligen Werften in der Segelschiffahrtszeit manche Brigg stammte. Eine Brücke überspannt das Gewässer; über sie hinweg kann man auf Landwegen über Preetz und Burtevitz nach Lancken gelangen.
Unser Wanderweg führt jedoch die Dorfstraße weiter am Neuensiener See entlang durch den Selliner Ortsteil Neuensien. Rechts erhebt sich der Hohe Berg mit seinem Motocross Gelände.
Ein Feldweg führt nach Altensien am Selliner See. Am Ortsausgang biegt der Weg nach links ab und erreicht durch eine Wiesenniederung beim Selliner Wasserwerk die Hauptstraße. An der Milchabfüllstelle zweigt links die kopfsteingepflasterte alte Selliner Dorfstraße ab, die am hochgelegenen ehemaligen Selliner Westbahnhof die Kleinbahn überquert und durch den Wald nach Sellin führt. Wir folgen der Straße der Freundschaft bis zur Kreuzung an der Gaststätte „Berliner Hof“ und dann der Granitzer Straße, vorbei am Textilreinigungskombinat und den Bushaltestellen bis zur nächsten Straßenbiegung. Geradeaus durch die Bungalowsiedlung erreicht man einen Parkplatz und hat am Beginn des betonierten Fischersteigs einen weiten Blick auf den Badestrand bis zum Göhrener Nordperd. Die Terrasse am unteren Ende des Steigs ist das Zentrum des Selliner Fischerstrandes mit der Gaststätte „Fischerklause“. Nach etwa 20minütiger Strandwanderung erreicht man bei der Gaststätte „Inselparadies“ an der Strandpromenade den Kurplatz von Baabe. Man kann auch von Moritzdorf direkt nach Altensien am Selliner See entlang wandern.
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Einband der Ausgabe 1979 und 1982 |
VEB Tourist Verlag, Berlin/Leipzig
Tourist-Wanderatlas
1. Auflage 1979
2. Auflage 1979
3. Auflage 1982
4. Auflage 1985
5. Auflage 1987
6. Auflage 1988
7. Auflage 1989
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