22 Juni 2021

Friedrich Christian Delius: Ein Held der inneren Sicherheit


 

Der Präsident des "Verbandes der Menschenführer" ist gekidnappt worden. Noch lebend wird er zur Nachruf-Figur, zum Objekt der Medien. Besondere Folgen hat der Fall für Roland Diehl, den "Chefdenker", der dem Entführten die brillanten Reden entwarf. Des Präsidenten Sturz ins Aus signalisiert ihm die Grenzen der eigenen Karriere: Er war Zulieferer der Macht, nur scheinbar an ihr beteiligt im Schatten des bewunderten Chefs.
Aus dem Gleis gewohnter Sicherheit geworfen, erlebt der clevere, emotionslose Aufsteiger Angstgefühle und Skrupel, rast, seine Alpträume abzuschütteln, mit dem Auto über die Pisten. Da hinterläßt der Streit mit der Freundin plötzlich Spuren, die ihn erschrecken. Das paßt nicht zu diesem Zweck-Verhältnis. Diehl droht aus der Rolle zu fallen. Doch nach außen hin funktioniert er weiter, bleibt er der wache Streber und fixe Kalkulator der eigenen Interessen. Eingespielt auf die Regeln der Machtintrigen, ist er entschlossen zum Weg nach ganz oben.

Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, 1. Aufl., 1982
Edition Neue Texte
Schutzumschlagentwurf: Heinz Hellmis
Abbildung: Manfred Hartmann

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