31 August 2023

Lutz Rathenow, Peter Bauer: Ein seltsamer Zoo




12-seitiges Pappkinderbuch
Für Kinder von 3 Jahren an
Illustrationen: Peter Bauer

Der Kinderbuchverlag, Berlin

1. Auflage 1988  

Klaus Tiller: Die Blume und die Sonne



12-seitiges Pappbilderbuch
Idee und Illustration Klaus Tiller
Für Kinder von 4 Jahren an

Postreiter-Verlag, Halle

1. Auflage 1980  

Thomas Schallnau: Rüssel im Garten



12-seitiges Pappbilderbuch ohne Text
Idee und Illustrationen: Thomas Schallnau

Postreiter-Verlag, Halle

1. Auflage 1987
2. Auflage 1987
3. Auflage 1988
4. Auflage 1989
5. Auflage 1990
6. Auflage 1990
7. Auflage 1992

Auch erschienen bei:
Leiv Verlag, Leipzig
1. Auflage 2004

Günter Ebert: Mein Vater Alfons

In diesem Buch geht es um eine Radtour – ein Unternehmen also, das im allgemeinen sehr erholsam und angenehm ist. Das dachten auch Vater Alfons Markgraf und sein Sohn Ernst, als sie sich entschlossen, mit dem Rad von Mecklenburg ins Erzgebirge zu einer Familienfeier zu fahren. Doch was die beiden unterwegs erleben, ist eine ganz verrückte Sache, da ist schon allerhand los.
Wie es dazu kommt, daß der stets hilfsbereite Vater Alfons und sein pfiffiger Sohn Ernst zwar mit dem Rad losfahren, jedoch mit einem Sportflugzeug im Erzgebirge eintreffen, ist eine Geschichte, in der so manches passiert, über das man nachdenken wird, vor allem aber herzlich lachen muß.

Inhalt
Erstes Kapitel - Der Ritter von Pardaillan
Zweites Kapitel Einer sitzt auf dem Geld
Drittes Kapitel Ein Schuß zuviel
Viertes Kapitel Die Spur führt zur Müllkippe
Fünftes Kapitel Die Flucht aus dem Chausseehaus
Sechstes Kapitel Treff am Faulen Ort
Siebentes Kapitel Jeder klebt, so gut er kann
Achtes Kapitel Gefährliche Blumen
Neuntes Kapitel Meine Freundin Katrin
Zehntes Kapitel Die Nacht im Wirtshaus an der Kurve
Elftes Kapitel Warten an der Schranke
Zwölftes Kapitel Die Nackten und die Roten
Dreizehntes Kapitel Drei Mann in einem Boot
Vierzehntes Kapitel Eine Braut fällt vom Himmel
Fünfzehntes Kapitel Flug über die Grenze

Illustrationen von Werner Schinko
Für Leser von 10 Jahren an

Der Kinderbuchverlag, Berlin

1. Auflage 1977
2. Auflage 1979
3. Auflage 1980
4. Auflage 1982
5. Auflage 1984
6. Auflage 1989

30 August 2023

Frank Weymann: Der Erbe

 

Er weiß, was man ihm vorwirft: Er hatte keine Erfahrung. Trotzdem hat er die Operation fortgeführt, als Schulz, der leitende Arzt, schlappmachte. Nun ist Monique tot, und er, der junge Assistenzarzt, fahndet bei sich nach den Ursachen des Versagens.
„Welche Schwester ein Kind bekam, das wußten wir, wir hielten sogar das Ohr hin, wenn es um den vermeintlichen Vater ging... Was aber wußten wir von uns, was wußten wir von Schulz beispielsweise?... Wir feierten zwei-, dreimal zusammen...“
Frank Weymann befragt sich und seine Helden eindringlich, wie sie leben, aber er moralisiert nicht, sondern erzählt lebenspralle Geschichten, zum Beispiel von dem Achtzehnjährigen, der als Protest gegen den Geiz und die Lieblosigkeit des Vaters die ererbten elftausend Mark verschleudert; von dem schweigsamen Metternich, der in einer Schicht hundertfünfzig Tonnen Zucker umschlaIgen kann, aber Freundschaft und Vertrauen vermißt; von Georg Drygalla, diesem Mann mit den zwei linken Händen, der Pißbögen schweißt und auf seinem mühsamen Weg zu Selbstvertrauen und Liebe fortwährend stolpert...

Über den Autor
Frank Weymann wurde 1948 in Leipzig geboren. Abitur. Erlernter Beruf Maschinenbauer. Medizinstudium in Rostock und Tätigkeit als Arzt in Rostock. Erzählungen in Zeitschriften, in der Anthologie „Wie Karel mit dem blauen Motorrad zu Rosa Laub flog“ (1974) und im „Neun-Tage-Buch“ (1974). 1979 erhielt der Autor den Kunstpreis der FDJ.

Inhalt
    5 ...... Monique
  23 ...... Laßt ihn, ihm ist nicht zu helfen
  67 ...... Die Analyse
  97 ...... Der Erbe
111 ...... Alles Gute, Sascha
143 ...... Wir warten auf dich
167 ...... Man reißt keine Apfelbäume aus der Erde, wenn sie blühen

Illustrationen von Wolfgang Würfel

Verlag Neues Leben, Berlin
NL podium

1. Auflage 1978
2. Auflage 1979
3. Auflage 1980
4. Auflage 1982
5. Auflage 1985
6. Auflage 1986
7. Auflage 1989

 

Einband der 1. Auflage 1978
 
Einband ab 5. Auflage

Dietrich Ebener: Kreuzweg Kalkutta


 Dieser große Liebesroman spielt in Indien, zur Zeit des zweiten Weltkrieges. Mit allen Mitteln – Arbeit, Bettelei und Diebstahl – sucht sich die Familie des Schlossers Rathakara aus dem „Kehrichtwinkel“ der Riesenstadt herauszuwinden. Dies wird erst recht zum alles beherrschenden Ziel, als ihr Sohn Satya geboren wird. Er soll es einmal besser haben. Sie erwerben ein Haus und eine Reparaturwerkstatt; aber läßt sich das Glück zwingen, womöglich im Alleingang? Rathakara vergißt die alten Mitstreiter für die Freiheit Indiens, er kämpft um sein bißchen Wohlstand und begeht Verbrechen aus Angst vor Erpressung. Sein Sohn wird ihm gestohlen und beinah des Augenlichts beraubt, um als Bettler abgerichtet zu werden. Der Vater befreit ihn und auch das Mädchen Paschyanti, dem die Blendung schon widerfuhr und die dennoch eine „Sehende“ ist. Die bei allem Realismus zarte, farbige Liebesgeschichte der jungen Menschen läßt uns der Autor tief miterleben.

Buchbeginn

Niemand wußte genau, woher das schräge Dach stammte, das sich an den Erdaufwurf lehnte und acht ausgestreckt liegenden erwachsenen Personen auch vor starkem Regen Schutz gewährte. Die einen hielten es für ein wirkliches ehemaliges Dach, das einst so ausgesehen habe, wie jetzt noch das Dach des winzigen Verkaufshäuschens aussah, dort vorn, wo die Landstraße, vom Flugplatz kommend, in die Midnapur Street einmündete. Andere wieder meinten, es sei die Bohlenlage vom Kasten eines Lastkraftwagens gewesen, den ein angetrunkener weißer Fahrer an der großen Biegung der Landstraße in den Sumpf gejagt habe; die Seele des seinerzeit jämmerlich im Schlamm Erstickten geistere heute noch in bestimmten Nächten um die Unfallstelle und statte nicht selten auch dem verschleppten Teile des Fahrzeugs einen schaudererregenden Besuch ab, bei dem man es stöhnen und gurgeln und fluchen und kläglich wimmern höre. Und dann gab es noch andere, die, wenn von Rathakaras Dach die Rede war, geringschätzig den Mund verzogen und zu berichten wußten, es sei gar nichts Besonderes damit, die Bohlen seien einzeln und von verschiedenen Stellen her mühselig zusammengestohlen und daraufhin mit Seilen und Drähten, mit Eisenstreifen und Wellblechstücken zu dem jetzigen stattlichen Gebilde vereinigt worden.

Über den Autor

Dietrich Ebener, 1920 in Berlin geboren, legte 1938 die Reifeprüfung ab. Erst nach einer Verwundung im Kriege konnte er das Studium der alten Sprachen, der Geschichte und Philosophie beginnen – ein Semester lang. Seit 1946 arbeitete er zunächst in Cottbus, später in Potsdam als Lehrer für Russisch, Geschichte, Griechisch und Latein und legte beide Lehrerprüfungen ab. Zu gleicher Zeit nahm er sein Studium wieder auf und beschloß es mit dem Staatsexamen, promovierte 1953 in Berlin und habilitierte sich 1956 in Halle. Seit 1959 ist er als Professor der Klassischen Philologie an der Universität Greifswald tätig. Er übersetzte die erhaltenen Tragödien des altgriechischen Dramatikers Euripides; in seiner Jugend schrieb er selbst einige Dramen, 1954 den historischen Roman „Landsknecht wider Willen“. Eine Reise nach Indien im Jahre 1959 veranlaßte ihn zu seinem Roman „Kreuzweg Kalkutta“.

VEB Greifenverlag zu Rudolstadt
Illustrationen von Hainz Hamisch

Auflagen

1. Auflage / 1965
2. Auflage / 1985

Elisabeth Hering (Hg.): Kostbarkeiten aus dem deutschen Märchenschatz

Inhalt

Das goldene Königreich 
Wer ist am pfiffigsten? 
Das Geschenk der Tiere 
Der Geiger und seine Gesellen 
Der Rehbock mit den goldenen Hörnern 
Bürgermeister Wittkopp 
Wie der Hans zu einem Bauerngut kam 
Ferdinand und Lenore 
Die beiden Fleischhauer in der Hölle 
Hans und Jagerle 
Hättet ihr nicht...?
Der Knabe und die Schlange 
Glück und Verstand 
Der listige Schulmeister und der Teufel 
Der weiße Wolf 
Das Rosenmädchen 
Haltsmaul 

Altberliner Verlag, Berlin
Illustrationen Ingeborg Friebel

Auflagen

1. Auflage / 1963 
2. Auflage / 1965 
3. veränd. Auflage / 1967 
4. Auflage / 1968 
1. Aufl. d. Gesamtausg. / 1975 
4. Auflage / 1980 


Inhalt

Siebenstern
Hans Dreizehn
Die Rabenbraut
Suche nur, es gibt noch Dümmere
Das Kröpflein
Das Rätsel des Teufels
Die Prinzessin im Felsenriff
Das Zwergenmützchen
Hähnchen Goldfeder
Der König der Toten und die sieben Frauenbilder
Der Breikessel
Der kleine Schneider
Herr Kluck
Kleinskerlchen
Grindköpfchen
Das Borstenkind
Der Erbsenfinder

Altberliner Verlag, Berlin
Illustrationen Ingeborg Friebel

Auflagen

1. Auflage / 1963
2. Auflage / 1968
3. Auflage / 1980
1. Aufl. d. Gesamtausg. / 1975 

 

Inhalt
Die zwölf Schwäne
Die drei verwünschten Prinzen 
Sieh dich vor 
Die kleine weiße Katze 
Der alte Mann, der zur Schule ging 
Fun-dum 
Der Dreißigste 
Wer weiß, wozu es gut ist 
Goldspinnen 
Prinz Grünfrosch 
Der Teufel und der Amtmann 
Die Zwergmännchen 
Der weiße Schwan 
Der klingende Baum 
Der schnelle Soldat 
Habuttchen 
Student und Heinzelmann 
Der Jäger und der Zwergenprinz 
Kalt und warm aus einem Munde 
Die versteckte Königstochter 
Der Zauberring 
Der Himphamp 
Der bunte Bock 
Die drei Zeugen 
Das Männchen Spannenlang 
Grauchenkrabbelchen 
Der Kuhjunge und der Mäusekönig 

Altberliner Verlag, Berlin
Illustrationen Ingeborg Friebel

Auflagen
1. Auflage / 1969 
2. Auflage / 1980 
1. Aufl. d. Gesamtausg. / 1975

Johanna Margarete Kellner: Im Schatten der Sykomore

Erzählt wird die Geschichte des jungen Prinzen Sethi, der – anfänglich Priester des Amôn – sich aus der Priesterkaste löst und in hemmungslosem Ehrgeiz nach dem Pharaonenthron strebt. Frei von menschlichen Rücksichten, weiß er sich durchzusetzen und wird zum Diktator, der in Überheblichkeit und Machtgier sein Volk aussaugt und knechtet, Krieg gegen fremde Völker vom Zaun bricht und endlich an seiner Maßlosigkeit zugrunde geht. Zwischen zwei Frauen pendelt sein persönliches Leben, doch weil die „schöne Sykomore“ ihren Halbbruder mehr liebt als den Pharao, trägt sie entscheidend zu dessen Untergang bei. Die Autorin besitzt die Gabe, sich in die altägyptische Welt einzuleben. Und was sie in verdichteter Prosa darüber aussagt, hat Eigenart und Farbigkeit; in den sprachschöpferischen Bildern lebt und webt eine ferne, seltsam erregende Vergangenheit unmittelbar wieder auf.

Greifenverlag Rudolstadt
Illustriert von Walter Nauer
 

Annemarie Reinhard: Ferien beim Rattenfänger

Sechs Erzählungen über die Entwicklung hier und heute. Da ist die Studentin, die ein Buch geschrieben hat. Als Zwölfjährige wurde sie für eine kleine Ge- schichte über den Jungen Ingo ausgezeichnet, nun er- lebt sie alle Stationen noch einmal, wird konfrontiert mit den Menschen, die mit ihm und mit ihr zu tun hatten.
In der heiteren Titelerzählung versteht ein alter Mann mit seinen weltverbessernden Ideen Kinder wie weiland der Rattenfänger von Hameln einzufangen.
Die ganz große und die kleine Liebe sind weitere Themen und nicht zuletzt das Thema „Arbeit“. Eine Sammlung fesselnder Erzählungen der 1976 gestorbenen Autorin.

Buchanfang
Ferien beim Rattenfänger

Auf mich hört eben keiner, das war schon immer so. Nun können wir sehen, wie wir Matthias wieder zur Vernunft bringen. Das wird sich geben, sagt Vater – aber ich kenne meinen Bruder. Vater müßte ihn auch kennen, sollte man meinen. Ja, müßte, sollte...
Wenn ich den Charakter meines Bruders zu analysieren versuche, fällt mir immer sein Weg über unsere Küchenbank ein. Matthias hatte gerade laufen gelernt. Er kletterte auf die Sitzbank in der Küche, dann marschierte er los: geradeaus, die Bank entlang, und wo sie aufhörte, marschierte er weiter. Er fiel runter, bumste mit dem Kopf ans Tischbein oder biß sich auf die Zunge, er brüllte nicht etwa, er rappelte sich hoch und marschierte geradeaus weiter, ein Stockwerk tiefer sozusagen, aber die Richtung stimmte. Beulen und blaue Flecken hat der Bengel gehabt, das kann man sich nicht vorstellen. Mir war's manchmal peinlich, wie die Leute ihn und uns angesehen haben, wenn wir mit Matthias unterwegs waren: als hätten sie uns im Verdacht, wir bleuten ihn jeden Abend mit dem Besenstiel durch. Ein Wunder, daß uns niemand wegen Kindesmißhandlung bei der Jugendhilfe angezeigt hat! Matthias ist ein Geradeausgeher, stur wie zehn Traktoren, und wenn ihm das Beulen einbringt noch und noch.
Dieses Kind für drei Wochen zu Opa Seltenreich schicken, das konnte nicht gut gehen. Er mußte einfach mit irgendeiner fixen Idee zurückkommen.
Und kaum war er wieder da, ging's denn auch los. Wir aßen Abendbrot, Rührei mit Pfifferlingen und Salat, da sagte Matthias: „Ich möchte einen Garten haben.“
Ich horchte gleich auf und dachte: Aha, und wunderte mich: Das also ist jetzt dran.
Vater kaute erst einmal gemächlich weiter, und als Matthias den gleichen Satz wiederholte, lachte er nur. „Einen Garten, so. Und ich möchte einen Swimmingpool.“
Matthias wollte keinen Swimmingpool, aber einen Garten. „Ich kann im Hof ein Stück umgraben.“ Er hatte, wie sich zeigte, alles schon ziemlich genau geplant. „Die Ecke links vorn hat fast den ganzen Tag Sonne. Da kann ich Rosen pflanzen.“

Inhalt
Ferien beim Rattenfänger ..... 5
Nicht abzulegen: Akte über Ingo ..... 24
Abschied vom großen Bruder ..... 60
Die erste Nacht am Meer ..... 78
Der Kraftakt ..... 95
Heimfahrt in Nacht und Nebel ..... 117

Illustrationen: Konrad Golz
Für Leser von 12 Jahren an

Der Kinderbuchverlag, Berlin

1. Auflage 1980

29 August 2023

Hermynia Zur Mühlen: Die weiße Pest

"Ein Roman aus Deutschlands Gegenwart", so nennt Hermynia Zur Mühlen dieses unter dem Pseudonym Traugott Lehmann 1926 erstveröffentlichte Buch. Es ist eine Zeit, in der die Schwarze Reichswehr und verschiedene rivalisierende Gruppierungen, einer Seuche - der "weißen Pest" - gleich, Angst und Schrecken verbreiten:
Ein "schwarzes Auto" rast durch Berliner Vororte. Ein weiterer Mord wurde verübt. Die Polizei verhaftet einen Unschuldigen, auch weil dieser Kommunist ist. Ein Mann bangt um sein Leben, verbarrikadiert sich auf seinem Bauernhof. "Verräter verfallen der Feme." Seine Braut kämpft um ihn gegen einen übermächtigen Feind - mit recht eigenwilligen Mitteln und klugen Verbündeten.
Eine attraktive ungarische Baronin, Kurier für die "Schwarzen", nimmt Verbindung auf zu einem kommunistischen Rechtsanwalt. Als baltische Adlige verkleidet, erlangen beide Zutritt zu einer Geheimversammlung.
Und wieder rast das "schwarze Auto" durch Berliner Vororte...


Buchbeginn
Das schwarze Auto
Durch den dunklen, regengepeitschten Herbstabend fegte heulend der Wind, riß am schwarzen Himmel Wolkenfetzen auseinander, ballte sie dann wieder zu dräuenden Gestalten: kugelbäuchigen Ungeheuern, Riesen mit lang ausgestreckten Armen. Irgendwo, in der Ferne, tutete heiser eine Autohupe. Irgendwo, in der Ferne, riß der Sturm vom Boden ein klägliches Wimmern, ein ersterbendes Stöhnen auf, trug es durch die Luft davon.
Auf der regendurchweichten Straße nahte das schwarze Auto; die Reifen versanken tief im Schlamm.

Verlag Tribüne Berlin, 1. Auflage 1988
Umschlaggestaltung: Uschi Kosa

 

Dagmar Zipprich: Der Leutnant von Hasenfelde

Buchanfang
Warum in Hasenfelde jeden Dienstag Kindertag ist
Enno heißt er, und er ist ein Hund. Ein Dackel, ein Pudel? Nein, ein Schäferhund – sehr jung noch, goldbraun, mit einem buschigen Schwanz. Aber Schafe hütet Enno nicht, das macht seine Großmutter. Enno soll ein Diensthund werden.
Ennos Hütte steht in einem weiten, hohen Laufgitter. Zwinger nennt Herrchen es. Und Ennos Wecker ist heute die Julisonne. Drei Sonnenstrahlen kitzeln seine Nase. «Haptschi!» pruscht Enno. «Haptschi!» Dann kriecht er aus seiner Hütte und rekelt und schüttelt sich. Das ist Ennos Frühsport.
In dem kleinen Haus neben dem Zwinger wohnt Ennos Herrchen. Herrchen? Groß und kräftig ist der Mann, seit Weihnachten Opa. Er ist ein Volkspolizist, Leutnant Max Wächtler, der Abschnittsbevollmächtigte von Hasenfelde. Unser ABV, sagen die Leute im Dorf.
Auch Leutnant Wächtler hat seinen Frühsport gemacht, dreißig Kniebeugen, obwohl es in seinem rechten Knie immer knackt. Jetzt schaut er aus dem Fenster des Badezimmers und winkt mit der Zahnbürste.
«Guten Morgen, Enno!» ruft Leutnant Wächtler.
Sssssssssst! schwirren die Spatzen vom Birnbaum am Haus auf den Apfelbaum hinter der Garage. «Ausgeschlafen, Enno?»
Zweimal springt Enno hoch. Na klar! heißt das. Na klar!
«Schon gewaschen, Enno?»
Natürlich hat er sich die Pfoten geleckt und die Augen ausgewischt.
«Fein!» lobt Leutnant Wächtler. «Ich gurgle nur noch, dann gibt es .....

Illustrationen von Erich Gürtzig
Lesealter: von 6 Jahren an

Verlag Junge Welt, Berlin

1. Auflage 1981
2. Auflage 1982

28 August 2023

Siegfried Herrmann: Geschichte Israels in alttestamentlicher Zeit

Eine Geschichte des alten Israel vorzulegen, bedeutet heutzutage ein nicht geringes Wagnis. Einmal gilt es, ein umfängliches Quellenmaterial vor allem aus der biblischen und allgemein vorderorientalischen Archäologie zu berücksichtigen, zum anderen ist es erforderlich, eine kaum noch zu überschauende Literatur durchzuarbeiten, die die bisher bekannten und die neuentdeckten Zeugnisse der alten Welt interpretiert. Viele Themen innerhalb einer Geschichte Israels sind in den letzten dreißig Jahren neu durchdacht worden und haben liebgewordene Bilder einzelner Geschichtsphasen verändert. Das gilt nicht nur für nebensächliche Details, sondern für zentrale Abschnitte, nicht allein für die in antiken Kulturen immer problematische Frühzeit, sondern auch für die quellenmäßig für sicherer gehaltenen Epochen. Der Bochumer Alttestamentler Siegfried Herrmann ist dieses Wagnis eingegangen und hat eine ausgezeichnete Darstellung der Geschichte des alttestamentlichen Israel publiziert. Die genannten Schwierigkeiten hat er überzeugend gelöst, das Ergebnis seiner Mühe kann den großen Leistungen Alts und Noths auf dem Gebiete der Historiographie Alt-Israels an die Seite gestellt werden.
(Theologische Literaturzeitung)

Abbildung auf dem Umschlag: Fragment aus dem Siegesbericht des Pharaos Schoschenk, auf dem die gefangenen Juden dargestellt sind.

Inhalt
EINFÜHRUNG
Der Raum 15
Die Zeit 32
Zeugen und Zeugnisse 42

I. Hauptteil
DAS WERDEN DES VOLKES ISRAEL
1. Die Patriarchen 63
2. Semitische Elemente in Ägypten und die Überlieferung vom »Auszug« 82
3. Stämmeoperationen auf der Sinaihalbinsel. Gottesberg und Kadesch 97
4. Das Vordringen der Stämme in das West- und Ostjordanland 116
5. Das Leben der Stämme in vorstaatlicher Zeit. Die »Richter«147

II. Hauptteil
DIE KÖNIGREICHE ISRAEL UND JUDA
1. Das Königtum Sauls
2. Das Reich Davids
3. Davids Reich unter Salomo
4. Die Reichsteilung und ihre nächsten Folgen
5. Omri und seine Dynastie in Israel
6. Zwei Revolutionen – Jehu in Israel und Athalja in Jerusalem
7. Israel und Juda im Schatten des Machtkampfes in Syrien
8. Die assyrische Expansion bis zum Fall von Samaria
9. Juda bis zum Regierungsantritt des Josia..
10. Die Restauration des Josia und das Ende der Assyrer
11. Die Babylonier und das Ende des Staates Juda

III. Hauptteil
ISRAEL IN DEN HÄNDEN DER FÜHRENDEN GROSSMÄCHTE
1. Die Epoche des babylonischen Exils
2. Die ersten Jahrzehnte persischer Oberhoheit. Der nachexilische Tempel
3. Der Wiederaufbau des nachexilischen Jerusalem. Esra und Nehemia
4. Die zweite Hälfte der Perserzeit und das Aufkommen der Griechen im Vorderen Orient
5. Die Herrschaft der Ptolemäer und der Seleukiden bis zu Antiochus IV.
6. Antiochus IV. und die Makkabäer
7. Die Dynastie der Hasmonäer und der Beginn der römischen Herrschaft in Jerusalem und Judäa

Literaturübersicht Namenregister
Stellenregister
Abkürzungen
Umschrifttabelle

KARTEN (als Beilage)
1. Übersichtskarte von Syrien und Palästina
2. Übersichtskarte Palästina
3. Die Besiedlung Palästinas
4. Das mittlere Ostjordanland
5. Das südliche Ostjordanland
6. Südwestliches Palästina mit dem Festungssystem Rehabeams
7. Karte der nördlichen Zugänge von Jerusalem
8. Die persische Provinz Juda und ihre Nachbarprovinzen zur Zeit Nehemias

Schutzumschlag und Einband: Joachim Thamm

Evangelische Verlagsanstalt Berlin

1. Auflage 1981
2. Auflage 1983
3. Auflage 1985

25 August 2023

Alfred Leman: Der unsichtbare Dispatcher

Der Untersucher Louvis Ferreira findet unter merkwürdigen Umständen eine verschollene Expedition wieder. Der Sondenpilot Han Ogoun strebt verzweifelt nach Kontakten mit einer Zivilisation, tief unter der Oberfläche des Ozeans. Der junge Kybernetiker Janusz Bogdanski schlichtet den Streit zweier renommierter Computerspezialisten...
In neun Erzählungen und drei Episoden werden ethisch-moralische Probleme bei der Erschließung des Kosmos und der Begegnung mit außerirdischem Leben gestaltet. Es entwickeln sich utopische Welten von faszinierendem Reiz, Denkmodelle frappierender Aktualität, vor allem aber Geschichten, die Erkenntnis, Vergnügen und Spannung vermitteln.

über den Autor
Alfred Leman, 1925 in Nordhausen geboren, promovierter Biologe, arbeitet im VEB Carl Zeiss JENA. Neben anderen Fachpublikationen hat er zusammen mit zwei weiteren Wissenschaftlern Hochschullehrbücher geschrieben. 1973 wurde von ihm und Hans Taubert der preisgekrönte Erzählungsband „Das Gastgeschenk der Transsolaren“ veröffentlicht.

Inhalt
Der unsichtbare Dispatcher ..... 5
Tektonische Spalten ..... 17
Die Revision ..... 50
Die Straße ..... 116
Episoden ..... 142
Im ökologischen Epizentrum ..... 150
Urteile ..... 181
Konkurrenten ..... 193
Ungeordnete Verhältnisse ..... 200
Es sind die letzten ..... 226
Wort- und Sacherklärungen ..... 251

Illustrationen von Peter Nagengast

Verlag Neues Leben, Berlin
NL podium

1. Auflage 1980
2. Auflage 1981
3. Auflage 1985

1981 Lizenzausgabe im Buchclub 65

Hildegard Küssner (Hrsg.): Die lange Straße nach Bethlehem – Weihnachtserzählungen aus vielen Ländern

Weihnachten in vielen Ländern der Erde – Weihnachten vom Ende des vorigen Jahrhunderts bis heute! Siebzehn Erzählungen, nicht zusammengestellt, um einen wohlgeordneten Überblick zu geben, sondern die Devise heißt Vielfarbigkeit. Der Leser, wenn er sich der vorgegebenen Reihenfolge anschließt und die fast als Vorwort zu wertende Lagerlöf-Legende mit der ihr gebührenden Freundschaft begrüßt hat, findet sich alsbald in einer polnischen Kleinstadt und mit Fräulein Jadwiga und ihrem nicht alltäglichen Lebensgang bekanntgemacht, gleich darauf in die alles andere als kleinbürgerliche Goldgräberstadt Yellowtown und jene Tage des berühmten Goldrauschs versetzt und wenig später als Gast im weihnachtlichen Festsaal einer wohlhabenden Familie der russischen Gesellschaft des ausgehenden Jahrhunderts. Mit dem Sprung ins „Zwanzigste“ trifft er auf Gevatter Dominique, der einen für seine Jahre mühseligen Weihnachtsmarsch ins benachbarte Viremont guten Mutes unternimmt, vom verstohlenen Lächeln der Seinen gefolgt. Aus Frankreich geht es in eine deutsche Stadt, dann in ein ungarisches Dorf, nach Australien, Südafrika, England, Lappland und so fort, nebenher aber mit kleinen und größeren Schritten in unsere eigene Zeit.

Die Erzählungen haben, außer der Klammer Weihnachten, keinen gemeinsamen Nenner, sind lebhafter oder stiller, legen den Finger auf Wunden oder leben aus der Lust am Schreiben und Erfinden. – Zum Schluß seien noch die Namen derer genannt, die hier zu Wort kommen: Selma Lagerlöf, Eliza Orzeszkowa, O. Henry, Maxim Gorki, Fedor Dostojewski, Marcel Pobé, Eugen Roth, István Szamosközi, Gerhard Johann, Richard Rive, Ruth Hoffmann, Gottfried Unterdörfer, Mary Ann Gibbs, Alfred Otto Schwede, Joan O'Donovan, Hilde Flex und Franz Tumler.

Inhalt
Selma Lagerlöf Die heilige Nacht
Eliza Orzeszkowa Eine unmögliche Person
O. Henry Weihnacht auf höheren Wunsch
Maxim Gorki Feiertag
Fedor M. Dostojewski Tannenbaum und Hochzeit
Marcel Pobé Sein gutes Herz
Eugen Roth Das Weihnachtsbild
István Szamosközi Der Gang nach Bethlehem
Gerhard Johann Kalte Feiertage
Richard Rive Kein Platz in Solitaire
Ruth Hoffmann Der Baum des Vergebens
Gottfried Unterdörfer Dem Holzhaus gegenüber
Mary Ann Gibbs Josefines Weihnachtsfest
Alfred Otto Schwede Järv - Lauri
Joan O'Donovan Kleines braunes Jesuskind
Hilde Flex Die Reise zum Großvater
Franz Tumler Auch der Hilflose trägt die Welt

Schutzumschlag, Einband, Illustrationen: Jutta Hellgrewe

Evangelische Verlagsanstalt Berlin

1. Auflage 1979
2. Auflage 1984
3. Auflage 1988

24 August 2023

Jean Laborde: Des Teufels schwache Seite

Der Teufel – das ist ein mit allen Wassern gewaschener Staranwalt, der aus jedem Prozeß seinen Vorteil schlägt. Seine schwache Seite – die merkwürdige Neigung zu Madame Dupré, die durch Vertauschen einer Ampulle ihren Mann von der Krankenschwester Geneviève Leblanc umbringen ließ. Rechtsanwalt Cassidis erreicht, daß nicht die wahre Mörderin, sondern ihr ahnungsloses Werkzeug verurteilt wird. Nur eine Laune dieses geistig pervertierten, unangreifbaren Mannes rettet Geneviève vor dem Todesurteil.

Buchanfang
Die beiden Frauen rangen verbissen miteinander. Sie keuchten vor Anstrengung. Geneviève unterdrückte nur mit Mühe einen Aufschrei, als es Catherine schließlich gelang, ihren Arm zu fassen und zu verdrehen. Vom Schmerz überwältigt, öffnete Geneviève die Hand und ließ die kleine Ampulle fallen. Die dünne Glashülse rollte unter einen Schuh und zerbrach mit kurzem Knacken. Geneviève wich zurück und starrte Catherine erstaunt, fast haßerfüllt an. Sie maßen einander mit Blicken.
«Wir müssen den Arzt rufen!» sagte Geneviève .
Ein Röcheln aus dem Zimmer nebenan ließ die beiden Frauen plötzlich erstarren.
«Ich rufe ihn an!» sagte Catherine. Und da Geneviève ins Nebenzimmer gehen wollte, fügte sie hinzu: «Bleiben Sie hier!»
Catherine nahm den Hörer ab und wählte.
«Können Sie ihm denn nicht helfen?» fragte sie in gereiztem Ton.
Geneviève antwortete nicht. Am anderen Ende der Leitung meldete sich eine verschlafene Stimme.
«Herr Doktor», sagte Catherine, «Paul geht es sehr schlecht. Kommen Sie bitte!»
Sie legte den Hörer auf. Mit einer nachdenklichen Bewegung strich sie sich über die Stirn. Dann bedeutete sie Geneviève, ihr zu folgen.

Schutzumschlag- und Einbandentwurf: Rainer Flieger

Verlag Das Neue Berlin, Berlin

1. Auflage 1973  

23 August 2023

Antonie Janusch: Unser Schneiderbuch

Allen, die gern selbst schneidern, möchte dieses Buch ein Ratgeber sein. Es vermittelt in Bild und Wort, leicht verständlich, die Grundbegriffe, die die Anfängerin braucht, um ein Modell fachgemäß zu schneidern. Alle Fortgeschrittenen haben die Möglichkeit, ihr Wissen aufzufrischen und ihre Kenntnisse zu ergänzen. Die ersten 33 Seiten sind zu genauem Studium, die übrigen Seiten zum Nachschlagen bestimmt. Es lohnt sich, selbst zu schneidern, denn es ermöglicht, eigene Ideen zu verwirklichen und die Kleidung individuell zu gestalten, außerdem macht es Spaß und hilft sparen. Und Selbstschneidern ist heute weniger schwierig und zeitraubend als früher. Für anspruchslose Kleider können einfache Nähtechniken angewandt werden, die der Konfektion abgesehen sind. Die neuen Nähmaschinen mit ihrer Zickzackeinrichtung verrichten in Kürze Arbeiten, die früher als Handarbeit viele Stunden in Anspruch nahmen. Dazu werden alle Einzelheiten durch Nähproben erläutert. Sie entstanden in Zusammenarbeit mit den Fachkräften der Modellwerkstatt des Verlages für die Frau.
 

Verlag für die Frau Leipzig

8. Auflage 1977

Claus Hubalek: Unsre jungen Jahre - Tagebuch eines Zwanzigjährigen

Dieses Tagebuch eines Zwanzigjährigen erscheint mir wichtig. Hier sieht man sehr bildhaft das Elend eines jungen Menschen, der in den Krieg geworfen war und eine Ahnung davon hatte, das man etwas gegen ihn tun müßte, aber nicht wußte wie. Daß er nicht hinterher behauptet, damals einen Ausweg gefunden oder auch nur geahnt zu haben, ist gut. Denn es ist ehrlich. Darin zeigt sich ja die Lage, in der sich fast alle Soldaten seines Alters befanden. Vielleicht wird das Lesen seines Tagebuchs manchem das Nachdenken darüber erleichtern, was er nicht wagt anzutasten und nun als einen Stein mit sich trägt, der in der Nacht oder in schweren Stunden erschreckend lebendig wird. Wir älteren, die wir den zweiten Weltkrieg so ganz anders erlebten, können der Jugend nicht so gut helfen, ihre Erlebnisse mit ihren individuell gefärbten Schuldgefühlen zu überwinden. Die Jugend selbst sollte es tun, und daher begrüße ich diese Darstellung. Sehr warm begrüße ich sie. 

(Ludwig Renn im Vorwort)


Verlag Volk und Welt

1. Auflage 1947

20 August 2023

Otto Gotsche: Unser kleiner Trompeter

Otto Gotsche wurde in Wolferode bei Eisleben geboren. Sein Vater war Hauer bei der Mansfeld AG, seine Mutter entstammt einer seit Jahrhunderten in Wolferode ansässigen Bergarbeiterfamilie. Die frühesten Kindheitserinnerungen Otto Gotsches hängen mit dem Streik der Mansfelder Bergarbeiter im Jahre 1909 zusammen. An der Hand des Vaters wird er Zeuge, wie Kürassiere die Demonstration der streikenden Bergarbeiter mit Waffengewalt sprengen. Diese Eindrücke prägen sich unauslöschlich in sein Gedächtnis ein und sind mit ein Anlaß dafür, daß er später den Weg zur Partei der Arbeiterklasse findet. Und so ist Otto Gotsche bald nach dem Besuch der Volksschule, noch während seiner Klempnerlehre, Mitglied einer Jugendgruppe, die Verbindung zum Spartakusbund hat. 

Nach der Novemberrevolution wird er Mitbegründer der Organisation der Kommunistischen Jugend des Mansfelder Landes und ist für lange Zeit als Funktionär tätig. Wegen seines Kampfes für die Rechte der Ausgebeuteten wird er in den Jahren von 1918 bis 1923 dreimal verhaftet und zweimal zu Gefängnisstrafen verurteilt. Bereits in dieser Zeit beginnt Otto Gotsche als Arbeiterkorrespondent an der lokalen Parteipresse mitzuarbeiten. Seine revolutionäre Einstellung zieht ihm den Haß der herrschenden Klasse zu; die Unternehmer setzen ihn auf die "schwarze Liste", und er muß in die Fremde gehen, um Arbeit zu finden. 

Ob nun in Hannover, in Schneverdingen oder in Harburg, überall finden wir Otto Gotsche in der ersten Reihe der Parteiarbeiter und Gewerkschaftsfunktionäre.

Sein letztes Werk ist der vorliegende Roman über den Jungkommunisten Fritz Weineck "Unser kleiner Trompeter".

Buchgemeinschaft der Freien Deutschen Jugend, 1962




 

Benno Pludra: Unser Schiff kommt von Kukkeia

"Hoch im Norden, drei Tagesreisen übers Meer, gibt es einen Hafen, den wir Kukkeia nennen. 

Kukkeia hat zehn bunte Häuser und ein Sägewerk....

Der Hafen von Kukkeia ist klein. Unser Schiff ist nicht groß, doch für Kukkeia ist es viel zu groß. 

Wir müssen draußen vor dem Hafen ankern. Wir liegen auf Reede ..."


So lernen die kleinen Leser ein Schiff kennen und das Leben auf See. In vielen seiner Bücher spiegelt sich Pludras Zeit als Schiffsjunge und schließlich als Matrose der Handelsmarine wider.

Der Kinderbuchverlag Berlin

Illustrationen: Karl Heinz Wieland 

 

16 August 2023

Alfred Klein (Hrsg.): Ein Lenin-Lesebuch – Literarische Zeugnisse und Dokumente

„Es hat noch keinen Menschen gegeben, der so wie dieser ein ewiges Gedächtnis der Welt verdient hätte,“ Literarische Zeugnisse und Dokumente über Lenin, verfaßt von Schriftstellern deutscher Sprache aus Vergangenheit und Gegenwart, darunter Autoren mit großen, klangvollen Namen, bestätigen Maxim Gorkis Worte, lassen vor uns die Gestalt Lenins lebendig werden: Lenin als Mensch, als Denker und Politiker, als der große Anreger des 20. Jahrhunderts.
Chronologisch und lesebuchhaft aneinandergefügt, ergeben die Gedichte, Prosawerke, Memoiren und Funksprüche ein Bild von der ununterbrochenen Lenin-Rezeption im deutschsprachigen Raum vor 1945 und in der DDR, und zugleich werden sie zu einem informativen, emotional anregenden Leseerlebnis, auch dank künstlerisch so bedeutender Leistungen wie der von Becher, Brecht und Stefan Zweig – ein schlüssiger Beweis, daß „die Erben seines Geistes und Willens leben“ (Gorki).

Herausgegeben, mit einem Nachwort und bio-bibliographischen Notizen versehen von Alfred Klein
Einbandentwurf: Klaus Wittkugel

Verlag Volk und Welt, Berlin

1. Auflage 1980

15 August 2023

Alexandru Ivasiuc: Der stumme Zeuge

Der dreizehnjährige Grigore folgt den Selbstgesprächen seiner Großmutter, die in einem verfallenen Patrizierhaus ihren Erinnerungen an eine unbeschwerte Mädchenzeit nachhängt, nur noch mit halbem Ohr. Er wird Zeuge erregender Geschehnisse, die seine ganze Aufmerksamkeit beanspruchen. Die Dinge scheinen auf dem Kopf zu stehen. In den Geschäften herrscht Lebensmittelknappheit, aber auf dem schwarzen Markt ist alles zu haben. Ungekrönter Herrscher über die Stadt ist neuerdings der Sohn eines Säufers. Ein ehemaliger Adelssitz dient ihm als Residenz, seine Untergebenen sind Schmuggler und Spekulanten. Und die Staatsgewalt in der Person des Polizeikommissars Meseşan schaut tatenlos zu, wie diese Bande willkürlich die Versorgung reguliert und die Preise diktiert. Erst als bekannt wird, daß Mitglieder der Bande einen Unschuldigen getötet haben, greift der Kommissar ein und inszeniert einen zweiten Mord, um den ersten zu vertuschen. Die Stadt ist in hellem Aufruhr, und der Kommunist Dâncuş fühlt sich verpflichtet, im Namen der hungernden Bevölkerung Sofortmaßnahmen gegen die Schuldigen zu fordern. Aber ist seine Entscheidung in dieser kritischen Situation nicht etwas zu voreilig?
Spannend schildert Alexandru Ivasiuc Ereignisse aus der Zeit unmittelbar nach Kriegsende, die sich in einer kleinen rumänischen Stadt nahe der ungarischen Grenze zu einer Kraftprobe zwischen den alten und den neuen Mächten in seinem Lande ausweiteten.

Über den Autor
Alexandru Ivasiuc wurde 1933 in einer kleinen Stadt im Nordwesten von Rumänien geboren. Er studierte Philosophie und arbeitete eine Zeitlang an der amerikanischen Botschaft in Bukarest. Sein erster Roman, „Vestibul“, erschien 1967 (dt.: „Im Vorhof der Hölle“, 1972) und wurde mit dem Preis des Schriftstellerverbandes ausgezeichnet. In ihm kündigt sich bereits Ivasiues Vorliebe für die analytisch betrachtende Erzählweise an, die auch für seine folgenden Romane bis hin zu dem Erfolgsbuch „Die Vögel“ (1970) typisch bleibt. Der vorliegende, 1973 erschienene Roman bildet daher eine Ausnahme in Ivasiucs Schaffen, denn in ihm legt der Autor mehr Gewicht auf die Schilderung dramatischer Ereignisse, ohne jedoch die psychologische Gestaltung seiner Figuren zu vernachlässigen. Danach kehrte Ivasiuc zu seinem bevorzugten Thema, den Problemen des modernen Intellektuellen, zurück. Wie die vorhergehenden weisen auch seine letzten beiden Romane, „Erleuchtungen“ (1975) und „Der Krebs“ (1976), den Autor als einen klugen Beobachter aus, der sehr empfänglich ist für die entscheidenden geistigen und politischen Fragen unserer Zeit. Als Alexandru Ivasiuc bei dem Erdbeben vom 4. März 1977 ums Leben kam, verlor die rumänische Gegenwartsliteratur einen ihrer profiliertesten Vertreter.

Buchanfang
Bei Kriegsende ging mit der alten Frau Dunca eine tiefgehende Veränderung vor. Ihrer Umgebung fiel es nicht weiter auf. Aber für ihr Innenleben war es von großer Bedeutung, auch wenn sie nicht darüber sprach. Sie hörte auf, die Jahre nach den Ereignissen zu messen, die ihr Leben bestimmt hatten, nach Kriegen, Gebietsveränderungen, Machtwechsel, Wachstum und Schwinden von Vermögen und Positionen. Bis zum Jahre 1945 sagte auch sie, wie jedermann, »vor dem Krieg, nach dem Krieg« oder »zur Zeit des Kaisers«, »vor dem Memorandum«, »zur Zeit der Krise«. So wie auch ihr Vater, Dr. T. M., einer der Führer der Rumänischen Nationalpartei, gesagt hatte: »zur Zeit Bachs«, »zur Zeit Kálmán Tiszas«, »vor oder nach 1848«. Auch jener Onkel, der begeisternde Redner von Blaj, hatte die Jahre nach den Ereignissen gezählt, wie alle anderen ihrer Familie, deren Geschicke gleichfalls von diesen historischen Ereignissen bestimmt worden waren. Ebenso hatte das ihr Onkel getan, der Bischof; in seinem Haus hatte sie einen Teil ihrer Jugend verbracht.
In dem großen Saal, der mit den Porträts seiner Vorgänger auf dem Bischofsstuhl geschmückt war, präsidierte er bei jedem Festmahl. Diese gelehrten Köpfe, die als erste über die Latinität sprachen und sich in den hohen Sälen der großen romanischen Bibliothek über alte Schriften beugten, waren besessen von der Geschichte. Sie war ihr großer Stolz und zugleich das Mittel, sich vom Komplexen zu befreien, die ihnen ihre geduldete Existenz auferlegte. Zweihundert Jahre historischer Glaube an ......

Titel der Originalausgabe: APA (erschienen bei Editura Eminescu, Bukarest 1973)
Aus dem Rumänischen von Valentin Lupescu
Schutzumschlag, EinbandUwe Häntsch

Verlag Volk und Welt, Berlin

1. Auflage 1978

und als berechtigte Ausgabe im Buchclub 65
1. Auflage 1978

Semjon Kusmitsch Zwigun: Wir kehren zurück

Herbst 1941. Vor Moskau sind die Truppen der Faschisten zum Stehen gebracht worden. Doch an anderen Fronten rücken sie weiter vor. Die sowjetischen Soldaten und Offiziere leisten ihnen heldenhaft Widerstand, dennoch können sie nicht verhindern, daß der Gegner tiefer in das Land eindringt und die Bevölkerung terrorisiert. In den Schwarzen Wäldern formiert sich unter Führung des erfahrenen Tschekisten Hauptmann Mlynski aus versprengten Soldaten und Offizieren eine militärische Abteilung. Einige Monate lang kämpft sie im Hinterland des Gegners, fügt ihm zahllose Verluste zu und übermittelt dem Stab der sowjetischen Armee wertvolle Aufklärungsergebnisse.
Durch Verräter und über die in Gestapohaft sitzende Frau von Mlynski und seinen Sohn Wolodja versuchen die Faschisten, den Kommandeur der Abteilung in die Stadt zu locken, um ihn zu beseitigen. Unter großen Opfern gelingt es Mlynski endlich, mit seinen Kämpfern die Front zu durchbrechen und sich mit Einheiten der Sowjetarmee zu neuem Kampf zu vereinen. Der Autor schildert aus eigenem Erleben den Weg dieser Abteilung, deren erbitterter Widerstand und ungebrochener Kampfesmut beispielgebend für die sowjetische Bevölkerung war und die Siegeszuversicht trotz zeitweiliger Niederlagen und Rückschläge festigte.

Buchanfang
Die Abteilung marschiert nach Osten
Böiger Wind riß die welken Blätter von den Bäumen. Sie wirbelten durch die Luft, hierhin und dorthin, wurden zu raschelnden Haufen zusammengetrieben, bedeckten die Pfade mit hellen weichen Läufern und schneiten auf die Soldaten, die in aufgelöster Ordnung durch den Wald zogen. Die Gesichter waren staubverkrustet, die Verbände blutdurchtränkt. Branstig rochen die Uniformen. Die Soldaten gingen zurück nach Osten.
Unterwegs wuchs die Kolonne. Einzeln und in kleinen Gruppen stießen Soldaten und Offiziere hinzu. Kavalleristen und Infanteristen, Panzersoldaten und Artilleristen, sogar Matrosen, von denen niemand wußte, wie sie in diese meerferne Gegend verschlagen worden waren.
An der Spitze der Kolonne marschierte ein großer, breitschultriger Major. Seine schwarzen Augen lagen tief in ihren Höhlen. Sein Gesicht mit dem gestutzten Kinnbart war von Erschöpfung gezeichnet, sonnengebräunt und staubbedeckt. Graue Strähnen durchzogen das dichte, kurzgeschnittene schwarze Haar, besonders an den Schläfen. Im Koppel steckte eine Pistole, an der Seite hingen zwei Handgranaten.
Die Uniformbluse zierte das «Ehrenzeichen», ein Orden für ausgezeichnete Arbeit, der in der Armee wenig bekannt war. Vermutlich war der Major erst durch den Krieg zur Armee gekommen.
Je tiefer die Kolonne, Versprengte, Reste aufgeriebener Einheiten, in den Wald eindrang, desto leiser wurde hinter ihr das Grollen der Geschütze.
Im Vorfeld einer kleinen Stadt hatten die sowjetischen Truppen drei Tage lang einen Angriff der Faschisten nach dem anderen abgewehrt. .......

Originaltitel: МЫ ВЕРНЕМСЯ
Aus dem Russischen übersetzt von Traute und Günther Stein
Schutzumschlag, Einband: Günter Hennersdorf

Militärverlag der DDR, Berlin

1. Auflage 1972 |  1. - 25. Tsd.
2. Auflage 1976 | 26. - 40. Tsd.

Einband der 2. Auflage 1976


Schild und Flamme – Erzählungen und Berichte aus der Arbeit der Tscheka

In den letzten Julitagen des Jahres 1927 gab die Moskauer Telegrafenagentur bekannt, daß von den Leningrader Tschekaorganen eine weitverzweigte britische Spionageorganisation entlarvt worden sei. Diese Mitteilung war nur eine von vielen Nachrichten über die erfolg reiche Arbeit der sowjetischen Staatssicherheit.
Nach der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution waren die Kommunistische Partei und die Sowjetregierung infolge der Zuspitzung des Klassenkampfs gezwungen, ein Organ zur Verhinderung von konterrevolutionärer Tätigkeit zu schaffen. So entstand auf Lenins Initiative am 20. Dezember 1917 die Allrussische Außerordentliche Kommission zur Bekämpfung von Konterrevolution und Sabotage, die Tscheka.
Feliks Dzierżyński, einer der Führer des bewaffneten Oktoberaufstands, wurde mit der Leitung der Tscheka betraut. Keiner der Tschekisten wurde als Kundschafter oder Aufklärer geboren. Als Grundvoraussetzungen für den erfolgreichen Einsatz brachten sie Mut, Umsichtigkeit und persönliche Selbstdisziplin mit, und sie stellten sich vorbehaltlos in den Dienst der Sache des Sozialismus. Der besondere Charakter ihrer Arbeit formte sie zu Menschen, die – wie es Feliks Dzierżyński von einem Tschekisten verlangte – dem Gegner fest und unnachgiebig gegen übertreten und beseelt sind von der Idee der Revolution.
Dieser Sammelband vereint dreißig dokumentarische Beiträge über die Arbeit von Angehörigen der sowjetischen Sicherheitsorgane. Die Reportagen, Berichte und Erzählungen wurden von Tschekisten, Schriftstellern und Journalisten geschrieben und geben einen Einblick in die über fünfzigjährige erfolgreiche Tätigkeit der Tscheka.
Kundschafter wie Dr. Sorge, Rudolf Abel und Kim Philby werden vorgestellt. Sie teilen mit, welche Motive sie bewogen haben, mit ihrer ganzen Kraft und unter Einsatz ihres Lebens den Sozialismus zu schützen.
Breiten Raum nehmen Erzählungen über Tschekisten ein, die während des Bürgerkrieges und des Großen Vaterländischen Krieges ins Hinterland des Gegners eindrangen und wertvolle Informationen sammelten.
Tschekisten leisteten der Spanischen Republik Hilfe, als sie vom Putsch der Generale bedroht war. Getreu den Prinzipien des proletarischen Internationalismus, halfen die Operationsgruppen der Organe der Staatssicherheit auch den Klassenbrüdern in Polen und in der Tschechoslowakei, ihr Land von den Faschisten zu befreien.
Dieser Band ist all jenen gewidmet, die unter Einsatz ihrer ganzen Person, mit Mut und Findigkeit für den Schutz des sozialistischen Staates wirken und dennoch nicht im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen können.

Inhalt
Generalmajor A. Malygin
Ritter der Revolution ........ 5
W. Bontsch-Brujewitsch
Wie die Tscheka entstand ........ 12
J. German
Eis und Flamme ........ 17
F. Dzierżyński
Mein Lebenslauf ........ 28
N. Gubernatorow, O. Tschekin
Die ersten Aktionen der Tscheka ........ 32
W. Krawtschenko
Unter dem Namen Schmidtchen ........ 38
W. Korowin
Operation »Trust« ........ 45
W. Fomin
Das Ende der Freiheit der Banditen ........ 64
L. Konstantinow
Der Säbel des Obersten ........ 75
E. Potuskajew
Wir von der Tscheka ........ 115
W. Adrijanow
In geheimer Mission ........ 159
L. Konstantinow
Die Waffen stehen bereit ........ 168
A. Werbitzki
Die Sammlung des Herrn Kobetzki ........ 178
W. Ponisowski
Der Alte ........ 187
B. Polewoi
Wir nannten sie Birke ........ 197
A. Lukin
»Objekt Werwolf« wird aufgeklärt ........ 211
A. Nassibow
Maria, Major der Aufklärung ........ 220
W. Drosdow, A. Jewsejew
Zwei Jahre am Rande des Abgrunds ........ 227
N. Gubernatorow, O. Tschekin
Gegen »Zeppelin« ........ 275
W. Jegorow
Verschwörung gegen »Heureka« ........ 285
N. Agajanz, J. Dementjewa, E. Jakowlew
Genosse Dr. Sorge ........ 297
E. Konstantinow, W. Winokurow
Als Kundschafter auf heimatlichem Boden ........ 336
G. Akselrod
Die Verschwörung der Verblendeten ........ 364
L. Potschiwalow
Der Sprung ins Ungewisse ........ 382
W. Ponisowski
Das war noch nicht der letzte Prozeß gegen Kriegsverbrecher ........ 405
A. Listow
Das Geheimobjekt ........ 418
W. Kisseljow
Die Falle ........ 427
Oberst Abel erzählt ........ 443
W. Barsow, D. Korotkow
Interview mit Kim Philby ........ 454
K. Raspewin
Die unsichtbare Front ........ 467

Die Beiträge von Seite 5 bis 186 übersetzte Lydia Rudek.
Die Übersetzung der Beiträge von Seite 187 bis 335 besorgte Heinz Kübart.
Die Beiträge von Seite 336 bis 479 übersetzten Traute und Günther Stein.

Die Beiträge wurden aus d. Band "Čekisty" ausgewählt, der in enger Zusammenarbeit mit d. sowjetischen Sicherheitsorganen entstand.

Militärverlag der DDR, Berlin

1. Auflage 1973 |  1. - 30. Tsd.
2. Auflage 1974 | 31. - 50. Tsd.

Anatoli Agranowski: Von der wunderbaren Pusteblume

Leseprobe
I. KAPITEL DIE FORSCHER
Das Treffen in Bologoje
Kaum hielt der Moskauer Zug auf der Station, als aus dem letzten Wagen zuerst Skier und dann eine zottige Mütze zum Vorschein kamen. Ein kräftiges Bürschlein sprang auf den Bahnsteig. Es blickte um sich. Hoch oben, fast unter dem Dach des Stationsgebäudes, leuchtete weiß der Stationsname: Bologoje.
Die Menschen blickten mit Verwunderung auf den sonderbaren Fahrgast; denn es herrschte Februarkälte, und er war ohne Pelz in leichter Kleidung. Es blieb ihnen aber nicht mehr viel Zeit zum Wundern, die Glocke läutete, alles stieg wieder in die Wagen, und der Zug setzte sich in Bewegung.
Kaum war er in der Biegung verschwunden, als der Zug aus Leningrad einfuhr. Er war dem eben hinausgefahrenen Zug so ähnlich, daß man glauben konnte, er sei noch einmal schnell aus der Leningrader Richtung zurückgekehrt.
Der Zug bremste, die Wagen holperten noch eine kurze Strecke über die Schienen und blieben stehen. Es wiederholte sich der gleiche Vorgang: Aus dem Wagen tauchten wieder Skier auf, dann folgte ein Kopf mit einer Skimütze bedeckt, und auf den Bahnsteig sprang ein zweiter junger Bursche.
„Guten Morgen, Wadim!“ rief er freudig.
„Willkommen, Mitja“, antwortete der erste etwas zurückhaltend.
Nach einer halben Stunde lag Bologoje schon weit hinter ihnen. Was galt schon die Februarkälte, den beiden Freunden war es warm. Wadim lief mit weitausholenden Schritten wie ein erfahrener Skiläufer. Mitja, der sich gewandt eines neuen Laufstils bediente, überholte seinen Freund immer wieder, verbarg sich hinter einer riesigen Fichte und ließ eine Wolke von Schnee hinunterrieseln. Wadim blieb nichts schuldig und verfolgte seinerseits den flinken und gewandten Mitja.

Inhalt
I. KAPITEL DIE FORSCHER
Das Treffen in Bologoje • Kao-tschu – das „Schwarze Gold" • Im Lande des Himmelsgebirges • Großvater Stefan Nabokow • Der „schlechte Strauch“ • Was in der Siedlung Kok-Pak geschah
II. KAPITEL DER IRRTUM DES THOMAS ALVA EDISON
Was wäre... • Ein Strauch, der einem grauen Haarschopf ähnelt • Putumayo – ein „Paradies des Teufels“ • Mister Edison schaltet sich in den Kampf ein • Der Beschluß des STO • Wassili Spicatschenko, Mitglied des Dorfrates • Auftritt Mister Fords, Mister Firestones und anderer • Wenn das Volk aufsteht, sind die Unterdrücker machtlos!
III. KAPITEL WIE KOK-SACHYS ZUM RIESEN WURDE
Die „Geheimnisse“ der Pusteblume des Tien-schan • Die erste Bekanntschaft • Ein Entomologe wird zu Hilfe gerufen • Kok-Sagbys gerät in das Laboratorium • Hunderttausend Versuche • Die Riesenwurzel • „S.K.“ • Die Gentlemen interessieren siche...
IV. KAPITEL DIE ILLEGALEN
Kann man einen Krieg ohne Kautschuk führen...? • Was war ihr Vorhaben? • Das Staatsgeheimnis • Kulbaba • „Ganz geheim“
V. KAPITEL EIN FUND IN STASSFURT
Der Entomologie-Leutnant • In den stillen Alleen von Berlin- Dablem • Die Liste des Doktor Wuhlmann • Das Gut Bisdsdorf • Ein Brief aus der Ukraine • In 460 Meter Tiefe • Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dache... • Die innere Kraft des Volkes
VI. KAPITEL DAS VOLK-EIN WISSENSCHAFTLER
Ein Geschenk für die kämpfende Front • Professor Kabatschnikow • Ein Kringel und eine Semmel • Millionen, Trillionen! • Das Neue siegt! • Jeder einmal Erfinder.... • Der Weltrekord der Sanja Kasatsdrenko
SCHLUSSWORT VON DER ZUKUNFT


Titel der russischen Originalausgabe: ПОВЕСТЬ О ЧУДЕСНОМ ОДУВАНЧИКЕ
Ins Deutsche übertragen von Wilmes-Bely
Illustrationen von Hans Mau

Verlag Neues Leben, Berlin

1. Auflage 1953 

14 August 2023

Ingeborg Quaas (Hrsg.): Walter Vogt - Erzählungen

Herr Schnell ist Radsportler. Doch hauptsächlich ist er mit seiner Beamtenkarriere beschäftigt. Krankheit für Krankheit dient er sich empor: vom Heuschnupfen im Großbüro über ein Magengeschwür mit Einzelzimmer bis hin zum Abteilungsleiter mit Anrecht auf Infarkt...
Herr Boom dagegen ist dabei, sein Lebenswerk, einen Riesenkonzern, systematisch zu zerstören. Endlich empfindet er so etwas wie Glücksgefühle...
Wesentlich gefährlicher aber ist ein wildgewordener Oberst, der endlich einmal richtig Krieg „spielen“ möchte und eine Atombombe zu seiner Verfügung hat.
Morde, Selbst- und Beinahemorde, geldgierige Witwen, ein Söhnchen mit Vaterkomplex, romantische Agenten, brutale erlebnishungrige Damen bei einer Safari – das sind nur einige Themen, mit denen der Schweizer Autor und Psychiater Walter Vogt in dieser Auswahl aufwartet. Hatte er in seinen frühen Texten betroffen und anteilnehmend auf die „Opfer“ des Zustandes seiner Welt reagiert, so wird er zunehmend ironischer, schärfer und kritischer – die individuelle Krankengeschichte wird als Krankheit der Gesellschaft diagnostiziert. Adolf Muschg hat gerade diesen Teil des literarischen Werkes seines Landsmannes gewürdigt, als er ihm den Rang eines „literarischen Weltgerichts“ zugestand.

Über den Autor
Walter Vogt, 1927 in Zürich geboren, hat nach dem Medizinstudium zunächst als Assistenzarzt an einer psychiatrischen Klinik gearbeitet, wurde dann Radiologe und lebt heute als freipraktizierender Facharzt für Psychiatrie in Muri bei Bern. Parallel zu dieser Tätigkeit hat Vogt ein umfangreiches literarisches Werk vorgelegt. Im Verlag Volk und Welt erschienen bisher sein satirischer Roman „Der Wiesbadener Kongress“ (1977), der Roman einer Drogenentzugskur „Vergessen und Erinnern“ (1982), der Essay „Die Schweiz, jedermann weiß es...“ und das Stück „Spiele der Macht“ in der Anthologie „Schweiz heute“ (1976).

Inhalt
• Der langsame Satz
• Gott erklärt einem intelligenten Kind seine Schöpfung
• Venedig
• Beim Arzt
• Achrysophilie
• Biographie der Angst
• Diät
• Die roten Tiere von Tsavo
• Schizogorsk
• Beute
• Axilla
• Patt
• Narziß
• Booms Ende
• Kalvarienberg
- Quellenverzeichnis

Verlag Volk und Welt, Berlin

1. Auflage 1983

13 August 2023

Walter Baumert: Schau auf die Erde - Die Jugend des Friedrich Engels

Mit hohem Einfühlungsvermögen macht der Autor Walter Baumert die noch begrenzte, aber doch schon intensive Erlebens- und Gefühlswelt des jungen Friedrich Engels lebendig, zu der die faszinierende Wirkung des Lesens gehört ... Friedrich Engels – hier ein Junge ... zwischen Spiel und Phantasie, Traum und Wirklichkeit, Glück und Enttäuschung ... Wie jedem weiter ins Leben Wachsenden – tut sich auch Friedrich Engels der tiefere Ernst auf, sei es beim Findenmüssen des weltanschaulichen Standpunkts im Gewirr der philosophischen Schulen und ökonomischen Lehren jener Zeit oder beim Aufgehen der ersten Liebe. Wie die noch stark gefühlsmäßig betonte Ablehnung der Profitweisheit von „Soll und Haben“ sich in Wissenschaft zu verwandeln beginnt ..., bildet ein wichtiges Element des Fortgangs der Buchfabel ... Nicht nur Mary Burns tritt nun in Engels' Leben, es beginnt auch der folgenreiche Abschnitt eines unbestechlichen Praxisstudiums ...

Berliner Zeitung

Verlag Neues Leben Berlin

 

Alex Wedding: Die Fahne des Pfeiferhänsleins

Buchanfang

Wir werden eine historische Gestalt
immer auch auf unser Zeitalter beziehen.
Sonst wäre sie allenfalls ein schönes Bildnis,
das uns fesseln kann, aber fremd bleibt.

Nein, die historische Gestalt wird
unter unseren Händen, ob wir es wollen oder nicht,
zum angewendeten Beispiel unserer Erlebnisse werden,
sie wird nicht nur bedeuten, sondern sein,
was die weilende Epoche hervorbringt oder leider versäumt.
Wir werden sie den Mitlebenden schmerzlich vorhalten:
seht das Beispiel:

Da aber das Beispiel einst gegeben worden ist,
die historische Gestalt leben und handeln konnte,
so sind wir berechtigt,
Mut zu fassen und ihn anderen mitzuteilen.

HEINRICH MANN

 Verlag Neues Leben, Berlin

1. Auflage 1953
5. Auflage 1955
9. Auflage 1960
10. Auflage 1965
12. Auflage 1970
13. Auflage 1973
14. Auflage 1975
15. Auflage 1980

Buchclub 65

1. Auflage 1975

Anita Heiden-Berndt: Wendepunkte der Ina S.

Seit Generationen war den Mädchen, die in den Trebemünder Katen am Strom geboren wurden, der Weg vorgezeichnet. Sie kamen als Töchter von Fischern zur Welt und wurden wieder die Frauen von Fischern. Den Unterhalt für die Familien bestritten die Männer; die Frauen versorgten die Kinder, Haus und Hof und ein Stück Ackerland – dies war der enge Pflichtenkreis, den die Natur Mann und Frau zugewiesen hatte, und die Menschen richteten sich danach... Das sind die Gedanken Friedrich Püttjers, als sein Patenkind verlangt: „Ich will selbst über mein Leben bestimmen!“ Es ist kein glatter Weg für Ina aus der Kate am Strom bis ins Konstruktionsbüro der Trebemünder Schiffswerft, aber sie hat erreicht, wovon sie träumte. Da begegnet ihr Reinhard Sommer. Er ist Offizier der Nationalen Volksarmee, und Ina weiß, daß sie sich zwischen ihrer Liebe zu Reinhard und dem hart erkämpften Beruf entscheiden muß. Als sie an einem trüben Novembertag Einzug in die abgelegene Waldsiedlung hält, die zu Reinhards Dienststelle gehört, begreift sie vollends, welche radikale Wende sie ihrem Leben gegeben hat. Inas Konflikt, der aus ihrem hohen Anspruch an Selbstverwirklichung und der Notwendigkeit erwächst, die eigene Entwicklung dem Beruf ihres Mannes unterzuordnen, droht nicht nur die Ehe scheitern zu lassen, er weitet sich auch zu einer schweren Identitätskrise für die junge Ingenieurin aus.

Schutzumschlag und Einband: Ingolf Neumann
 
Militärverlag der DDR, Berlin

1. Auflage 1987
2. Auflage 1989

12 August 2023

Klaus Möckel (Hrsg.): Das Zimmer der Träume – Wundersame Geschichten aus Frankreich

Die Wirtsleute nennen es das »ZIMMER DER TRÄUME« aber der Reisende, froh, den Kopf aufs Kissen legen zu können, sieht sich eher einem makabren Spuk ausgesetzt: ein Menschenhaupt findet sich nachts vor seinem Bett; es nimmt Reißaus, als der Mann es packen will, und es kommt zu einer wilden Jagd, die erst am Morgen endet....
»Wundersame Geschichten« – ihr Charakteristikum ist das Ungewöhnliche, eine oft geheimnisvolle Atmosphäre, eine unerwartete Fügung der Geschehnisse. Seltsame Gestalten bevölkern den Band: ein Zentaur, sprechende Hammel, ein Werwolf, eine Fee, die Wünsche wegwirft. Ein Landstreicher gelangt in ein Dorf, dessen Bewohner zwei Körper besitzen, ein Fabrikant malt so treffliche Marmormuster, daß er am Ende selbst zu Marmor wird, ein junges Mädchen läßt in ihren Händen die Zukunft aufblinken, ein anderes enthüllt durch ihre tönende Violinenstimme den Menschen ungewollt ihr innerstes Wesen. Die Vorgänge sind erheiternd, verblüffend, schauerlich und mit logischem Denken nicht immer faßbar.
Zwanzig französische Schriftsteller unseres Jahrhunderts, unter ihnen. so bekannte wie Aymé, Arnaud, Cayrol, Gary, Supervielle und Vian, sind in diesem Band vertreten. Ihre Erzählungen bieten Spiel und Amüsement, bisweilen eine Moral, bisweilen jenen düsteren Kitzel, den keiner ganz ernst nimmt und der doch an unserem Innern kratzt. Nicht alle Geschichten tragen ein märchenhaftes Gewand, manche (Cau, Boulanger) sind durchaus realistisch, warten aber mit wahrhaft wundersamen Wendungen auf. Einige verzaubern durch die Sicht, aus der sie geschrieben sind (Gascar, Le Clézio), andere wiederum (Serreau) fördern das Staunenswerte in ironischer Umkehrung zutage. Geschichten zum Schmunzeln, zum Gruseln, zum Grübeln – eine Seite der neueren französischen Literatur, die noch wenig erschlossen wurde.

Inhalt
Marcel Aymé - Die Verlobung / Übersetzt von Lilly Sauter
Jules Supervielle - Das junge Mädchen mit der Violinenstimme / Übersetzt von Gertrud Grohmann
Henri Troyat - Kunstmarmor / Übersetzt von Monika Fischer
Jean Fougère - Das Zimmer der Träume / Übersetzt von Monika Fischer
Jean Cayrol - Die tibetanische Glocke / Übersetzt von Thorgerd Schücker
Claude Seignolle - Isabelle / Übersetzt von Adelheid Witt
Jean Marcenac - Die Frau mit den Handschuhen / Übersetzt von Bernhard Thieme
Jehanne Jean-Charles - Das Sonderangebot / Übersetzt von Heidi Brang
René-Jean Clot - Die Donnerstagstunden / Übersetzt von Monika Fischer
Jean-Marie Gustave Le Clézio - Das Wasserrad / Übersetzt von Brigitte Burmeister
Geneviève Serreau - Opas und Kompanie / Übersetzt von Thorgerd Schücker
Jean Cau - Die Terroristen / Übersetzt von Frauke Rother
Pierre Gascar - Der kleine Platz / Übersetzt von Lieselotte Kolanoske
Jean Cau - Das Paradies / Übersetzt von Frauke Rother
Daniel Boulanger - Die Eifersucht / Übersetzt von Monika Fischer
Georges Arnaud - Die Reise des Gerichtsschreibers, der Amerika aktenkundig machte / Übersetzt von Werner Kleinhardt
Romain Gary - Herzliche Grüße vom Kilimandscharo / Übersetzt von Margarete Bormann und Gert Woerner
Daniel Boulanger - Der Ruhestand / Übersetzt von Monika Fischer
André Pieyre de Mandiargues - Der Hypnotiseur / Übersetzt von Brigitte Burmeister
Marcel Aymé - Der doppelte Hahnrei / Übersetzt von Eva Schewe
Jules Supervielle - Vulkan / Übersetzt von Lieselotte Kolanoske
René Barjavel - Péniche / Übersetzt von Bernhard Thieme
Claude Seignolle - Der letzte Besucher / Übersetzt von Adelheid Witt
Jean Giono - Faust im Dorf / Übersetzt von Franz Rudolf Weller
Jean Cayrol - Der elfenbeinerne Helm / Übersetzt von Thorgerd Schücker
Geneviève Serreau - Da capo / Übersetzt von Thorgerd Schücker
Boris Vian - Der Werwolf / Übersetzt von Klaus Völker
Jules Supervielle - Die Witwe mit den drei Hammeln / Übersetzt von Ulrich Friedrich Müller
René Barjavel - Anicettes Hände / Übersetzt von Bernhard Thieme

Mit Photographiken von Ulrich Lindner
Schutzumschlag: Hans-Joachim Petzak Unter Verwendung einer Photographik von Ulrich Lindner

Aus dem Französischen von Margarete Bormann und Gert Woerner u.a.m.
 
Verlag Volk Und Welt, Berlin

1. Auflage 1984
2. Auflage 1989

11 August 2023

Horst Bastian: Barfuß ins Vaterland – Nachlesebuch

Beinahe wörtlich zu nehmen ist die Metapher „Barfuß ins Vaterland“, mit der Horst Bastian seine Lebenssituation umschreibt, als er nach der Umsiedlung in einem Dorf bei Potsdam eine neue Heimat fand. Wie er aus „Notwehr“ Schriftsteller wurde? Es ist keine alltägliche Geschichte, die er da humorvoll mit einem Schuß Selbstironie erzählt. Dieser Sammelband, den der Autor noch kurz vor seinem Tod zusammenstellte, enthält viel Persönliches. Er gewährt Einblick in Autobiografisches, in die literarische Werkstatt, bringt Skizzen, Porträts, Reportagen aus zwanzig Schaffensjahren. Hier lernen wir sie in ihrem Ursprung kennen – Max Spinnt, die kleine Frau und Buffke, den Schmied, die später zu zentralen Figuren in „Gewalt und Zärtlichkeit“ werden. Ob über Aslan in Aserbaidshan, Suleika am blauen Issyk-Kul, die Begegnung mit Tschingis Aitmatow, Bastian engagiert sich wie immer und berichtet, ohne seine Zuneigung zu verstecken.

Inhalt
7 Wurzeln und Positionen
9 Herkunft
14 Verpatzter Start
18 Barfuß ins Vaterland
29 Soldaten
31 Selbstverständigung
39 Notwehr
41 Mittendrin
43 Wort als Faust
47 Das warme Herz
49 Die drei großen H
50 Eisenbahnbrücken
52 Arbeiter
57 Gesichter
65 Testfiguren
67 Hochachtungsvoll, deine Mutti
90 Buffke ist nicht von gestern
101 Zeugen und Beteiligte
103 Die Frau macht's mir schwer
118 Aslan, komm wieder!
127 Legende von Oskar und Raja
132 Hundert Jahre für Günter Görlich
135 General bei den Grenzern
145 Lache, Fritz, lache!
149 Ein staksiger Kerl
159 Wie Peter Muzeniek bleibender wird
161 Unterwegs
163 Weltwunder Aserbaidshan
180 Liebe verzollt man nicht

Mit einem Nachwort und Anhang von Dietrich Nummert
Schutzumschlag und Einband: Hans-Georg Gerasch
 
Verlag Neues Leben, Berlin

1. Auflage 1987

Wolfgang Sieler: Rechte Hand und linke Hand?

Welch wunderbares Instrument ist die Hand! Mit ihrer Hilfe erwirbt das Kind erste grundlegende Erkenntnisse von der realen Welt. Sind sich alle Eltern dessen bewußt, machen sie sich Gedanken über die Bedeutung der Hände als Erkenntnisorgan, als feingliedriges Mittel grober oder diffiziler Handarbeiten?
Wieviel nützliche Bewegungen der Hände laufen mehr oder weniger unbeachtet, für uns selbstverständlich ab. Schenken wir ihnen hin und wieder unsere Aufmerksamkeit. Insbesondere Eltern sollten um das Tun der kindlichen Hände Bescheid wissen.
Wie die Kinder zum ‚Begreifen’ ihrer Umwelt geführt werden können, wie die Handfertigkeiten zu entwickeln sind, um den komplizierten Bewegungsablauf des Schreibens zu beherrschen, dazu will der Autor vor allem Eltern mit Klein- und Vorschulkindern Rat geben. Er vergißt dabei nicht die Probleme, vor denen Linkshänder stehen. Ihnen schlägt er vor, beide Hände zu trainieren, aber zum Schreiben besonders die linke Hand auszubilden.

Inhalt
Wie die Kinder die Welt begreifen lernen
Die Hand – Organ und Produkt der Arbeit
Gibt es eine „schöne“ Hand?
Und sei das Händchen noch so klein
Spiel mit – bastle mit!
Schütze die Hände, pflege sie!
Schreiben will gelernt sein
Ein Schüler braucht schon Kopf und Hand
Im Rhythmus der Bewegung
Was aber, wenn das Kind Linkshänder ist?

Mit Zeichnungen von Nabil El Solami

Verlag Volk und Wissen, Berlin

1. Auflage 1977 (Schriftreihe "Elternhaus und Schule")
2. bearb. Auflage 1984