18 Juli 2022

Sommerpause

 

Bild von Jill Wellington auf Pixabay 

Der Sommer ist da und wir machen Pause bis zum 31. August. 

Genießt die Zeit, passt auf euch auf und bleibt gesund. 

Hildegard Maria Rauchfuss: Fische auf den Zweigen

Zwanzig Jahre lang haben Carlotta Fähndrich und Leo Runge - als Schriftsteller so verschieden wie in Herkommen und Charakter - zusammen gelebt. Ist Carlottas Überlegenheit schuld, daß ihre Gemeinschaft in eine Krise gerät? Oder holt jeden auf seine Art die Vergangenheit ein? Während Leo, wie einst im Krieg, in die Krankheit flieht, reist Carlotta, auf der "Suche nach allem und allen" in die Stadt ihrer Kindheit. Doch in Wroclaw, wo sie sich wiederzufinden hofft, wird sie sich fremder denn je. Ihr früherer Geliebter, Michael Wollny, den sie für verschollen hielt und den sie noch immer zu lieben glaubt, lebt, so erfährt sie, als Professor in der BRD. Erfüllt ihre Reise zu Michael einen Traum? Oder gleicht ihre Wiederbegegnung dem Trugbild vom Fisch, den man in klarem Wasser auf Zweige gespiegelt sieht?
Mit ihrem neuen vielschichtigen Roman knüpft die bekannte Erzählerin und Lyrikerin an ihr autobiographisches Buch "Schlesisches Himmelreich" an. Carlottas Suche nach einem Neubeginn schließt Auseinandersetzung um künstlerische Verantwortung und Freiheit ein. In ihrer und anderer Gestalten Geschichte, einfühlsam und nachhaltig, wird Geschichtliches Gegenwart.

Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig, 1. Auflage 1980
Schutzumschlag: Egbert Herfurth

Ernst Grau: Die Singuhr in der Klosterstraße

 Berliner Sagen und Geschichten:

Woher stammt der Name Berlin
In Acht und Bann
Ein Schelmeneid
Der Roland von Berlin
Die Flucht auf den Kreuzberg
Hans Kohlhase aus Cölln an der Spree
Der Berliner Eulenspiegel
Der Knüppelkrieg
Leonhard Thurneysser
Das Haus zur Rippe
Das gute bernauische Bier
Die Jungfernbrücke
Die Singuhr in der Klosterstraße
Der Wusterhausener Bär
Der Henkersknoten
Der glückliche Gewinner
Das Galgenhaus
Vierundzwanzig Paar Handschuhe
Das Kosakenhaus
Nante
Ein Berliner Junge
Der Hauptmann von Köpenick

Kinderbuchverlag Berlin
Illustrationen: Erich Gürtzig
RBB 153

Hildegard Maria Rauchfuss: Kopfbälle

Anpfiff! Anpfiff? Das ist ja doppeldeutig - und wer bekommt schon gern einen Anpfiff! Dann doch lieber einen Kopfball, denn den kann man, vorausgesetzt man ist versiert, mit einem leichten Nicken ganz lässig zurückgeben. Manchmal freilich mausert sich so ein Kopfball zur Kopfnuss. Doch Kopfnüsse zu verteilen, ist nicht Sache von Hildegard Maria Rauchfuss, sie bereitet dem Leser mit diesem Buch ein wenig Nachdenklichkeit und Vergnügen. Vergnügen werden Sie, liebe Leserin, lieber Leser, bestimmt haben, wenn Sie lesen können, wie man sich am kalten Büfett bewegt, wie eine Schriftstellerin eine Schriftstellerin wird, wie ...

Paul List Verlag Leipzig

17 Juli 2022

Hildegard Maria Rauchfuss: Schlesisches Himmelreich

In ihrem stark autobiographischen Roman "Schlesisches Himmelreich" schildert die Leipziger Schriftstellerin Hildegard Maria Rauchfuss die Entwicklung eines Mädchens, das aus bürgerlich konservativem Elternhaus stammt, sich allmählich von den Fesseln der strengen Familientradition löst und schließlich in der Hitlerzeit nach schweren Erlebnissen zu neuen Einsichten findet. Die hauptsächlich im alten Breslau spielende Romanhandlung setzt zur Zeit des Kapp-Putsches ein und endet in den Dezembertagen des Schicksalsjahres 1945. Im psychologisch fein gezeichneten Reifungsprozeß des Mädchens Carlotta macht die Autorin einen entscheidenden Abschnitt unserer Geschichte lebendig. Gleichzeitig leistet sie mit ihrem Buch einen wertvollen Beitrag zur Festigung und Vertiefung der deutsch-polnischen Freundschaft.

Die Verfasserin hat ihr umfangreiches und vielschichtiges Thema mit innerer Anteilnahme gestaltet. Ihre menschlichen Porträts zeichnen sich durch große Wärme und Lebensnähe aus. Dabei reicht die Skala ihrer Gestaltungsmittel von ätzender Satire bis zu feinem Humor. Immer wieder schwingt zugleich ein lyrischer Unterton mit, der die positiven Gestalten des Romans besonders liebenswert macht.

Mitteldeutscher Verlag Halle u. Leipzig
Schutzumschlag: Jutta Hellgrewe
 

16 Juli 2022

Lydia Sejfullina: Der Ausreißer

Eine ungewöhnliche, faszinierende Frau ist Wirinea. Sie lebt mit einem kranken Mann und dessen Mutter in recht kümmerlichen Verhältnissen in einem Dorf in der Steppe. Doch ist sie unabhängig und braucht sich keinem Menschen anzupassen; ein "besserer Herr", ein Ingenieur, wird von ihr abgewiesen. Aber auch den Kranken verläßt sie schließlich, weil die Mutter nur böse Worte für sie hat. Sie lebt nun "ausschweifend", wie man im Dorf sagt, aber dann trifft sie auf einen Mann, durch den sich ihr Leben während des inzwischen ausgebrochenen Bürgerkriegs im Dienste der Bolschewiki erfüllt.

In "Der Ausreißer" (1922) greift Lidija Sejfullina (1889-1954), die zur ersten Generation sowjetischer Schriftsteller gehörte, ein Thema auf, das für die junge Sowjetmacht von brennender Aktualität war: die Resozialisierung jener Jugendlichen, die zum Strandgut des Bürgerkriegs geworden waren. Der Band enthält ferner die Erzählung "Alexander Makedonski".

Verlag der Nation Berlin
Roman für alle Band 244/245
 

14 Juli 2022

Das Tagebuch der Anne Frank

4. August 1944. Länger als zwei Jahre hat die Familie Frank gemeinsam mit vier jüdischen Schicksalsgenossen in einem illegalen Versteck gelebt. Nun werden sie verhaftet und in Vernichtungslager geschleppt. Anne Frank stirbt dort im März 1945. In ihrem Tagebuch erzählt Anne, was sie vom 12. Juni 1942 bis zum 1. August 1944 bewegt hat, sie erzählt von Träumen, Ängsten, Hoffnungen; von Liebe und unbändigem Lebenswillen, den auch Todesangst und Verzweiflung nicht brechen konnten.

Der Kinderbuchverlag Berlin, 1. Auflage 1986
ATB Nr. 112

Anna Seghers: Der Aufstand der Fischer von St. Barbara

Ein Fremder war nach St. Barbara gekommen, hatte die Fischer der Bucht versammelt, zu ihnen gesprochen und Hoffnung in den zerfurchten Gesichtern und den müden Augen aufleuchten lassen. Nun steht im Morgengrauen eine drohende, dunkle Masse am Kai: die Männer von St. Barbara wollen die Ausfahrt der Schiffe boykottieren, sie wollen die Reeder zwingen, ihren gerechten Forderungen zu entsprechen, sie wollen verhindern, daß Abtrünnige unter militärischem Schutz ausfahren: In St. Barbara, dem sonst so stillen und einsamen Hafen, ist der Aufstand ausgebrochen; Schüsse fallen, Verhaftungen verbreiten Schrecken. Fischer, die ihr Leben lang nur an Fang und Segel gedacht haben, werden von der brutalen, unverhüllten Gewalt bezwungen. "Aber längst, nachdem die Soldaten zurückgezogen, die Fischer auf der See waren, saß der Aufstand noch auf dem leeren, weißen, sommerlich kahlen Marktplatz und dachte ruhig an die Seinigen, die er geboren, aufgezogen, gepflegt und behütet hatte für das, was für sie am besten war."


Aufbau-Verlag Berlin, 1958
bb Nr. 10
 

10 Juli 2022

Katharina Kammer: Das Erbe der Eltern

Der Bürgermeister des Erzgebirgsdorfes Tannenbergstal, Hannes Kuhnert, will Margarete Gruber heiraten. Sie aber glaubt nicht mehr an das, was man Liebe nennt und was zwei Menschen zusammenhalten soll. In ihrer Jugend wurde sie, auf Beschluß der Elternpaare, mit dem Nachbarssohn Heinrich Hähnel verlobt. Doch Heinrich liebte Margarete genausowenig wie sie ihn, und sie wehrte sich gegen diese Bindung. Nach dem Kriege kam Richard Gruber nach Tannenbergstal. Der gelernte Mechaniker hatte bisher in der Großstadt gelebt. Es war eine große Liebe zwischen ihm und Margarete, aber er konnte es nicht ertragen, von dem herrischen Wagnerbauern wie ein Knecht behandelt zu werden. Die Ehe zerbrach an Margaretes Besitzerstolz, sie entschied sich für den Hof – gegen ihren Mann. Sechs Jahre später ging sie eine neue Ehe ein, um ihren Hof zu erhalten, um nicht in die Genossenschaft eintreten zu müssen, und der Knecht Kurt Nowak nahm die Chance wahr, zum Hofherrn emporsteigen zu können. Nach der Hochzeit legte er seinem brutalen Egoismus keine Zügel mehr an. Margarete mußte sich, um ihre Würde als Frau wiederzuerlangen, von ihm trennen, obwohl dies für sie auch Loslösung von ihrem Besitz und von den anerzogenen Lebensauffassungen bedeutete. Schrittweise hat sich Margarete vom Erbe der Eltern befreit, das ihr nur Leid und Enttäuschung gebracht hatte. Heute ist sie eine selbständige Frau, hat Erfolge als Genossenschaftsbäuerin und hofft auf eine leitende Stellung. Soll sie noch einmal das Wagnis einer Ehe eingehen?

Verlag Neues Leben Berlin 1969
2. Auflage 1970
Schutzumschlag: Thomas Schallnau

04 Juli 2022

Elfriede Ziering: Das Maß des Lebens

Sandra ist einundzwanzig, als sie an Lymphdrüsenkrebs stirbt. Was hat ihr Leben ausgemacht? Ihr Tagebuch läßt vor uns das Bild eines jungen Mädchens entstehen, das bis zuletzt an das Leben glaubt.

Verlag Neues Leben Berlin 1984