30 Juni 2020

Ursula Winnington: Kleines Gewürzbuch für Kinder



Schon in alten Zeiten wußte man heimische Kräuter und exotische Gewürze zu schätzen. Doch leistete sich die teuren Spezereien aus fernen Ländern nur, wer sie auch bezahlen konnte. Und das waren wenige.
Heute sind Gewürze für uns erschwinglich geworden. Wer aber vermag mit ihnen richtig umzugehen?
Dieses Buch möchte vor allem den jungen Lesern alles Wissenswerte und historisch Interessante über Gewürze erzählen: woher sie kommen, wie sie beschaffen sind, wozu man sie verwendet, wie man sie aufbewahrt...
Und damit man sich selbst als Würzmeister erproben kann, sind auch viele, zumeist ungewöhnliche Rezepte aufgeschrieben.

Der Kinderbuchverlag Berlin, 1984
Illustrationen Gisela Röder
Freizeitreihe

Horst Hille: Kleine Philatelistenfibel



Als am 6. Mai 1840 in England zum ersten Male in der Welt Briefmarken an die Postschalter kamen, war damit nicht nur ein brauchbares Mittel zur Verrechnung von Postgebühren geschaffen worden. Gleichzeitig entstand - ganz unbeabsichtigt - ein neuer Sammelgegenstand mehr. Die Philatelie erfreute sich bald großer Beliebtheit und ist inzwischen zu weit mehr geworden als "Briefmarkensammeln".
Der künftige Philatelist sollte sich deshalb rechtzeitig mit der Vielfalt des Sammelgutes vertraut machen.
Erstmalig liegt nun eine für Kinder von 10 Jahren an bestimmte Einführung in dieses schöne, bildungsreiche Hobby vor.

Der Kinderbuchverlag Berlin 1984
Illustrationen Karl Fischer
Freizeitreihe

Inge Koch: Kleines Handarbeitsbuch für Kinder



Handarbeiten aus textilen Materialien sind keine Erfindung der Neuzeit, Nähen, Sticken und anderes mehr konnten die Menschen schon vor Jahrtausenden; sie schmückten Gebrauchsgegenstände kunstvoll mit Zierstichen, sie knüpften Teppiche ... Bis heute hat sich das Interesse an Handarbeiten erhalten, die Freude am phantasievollen Gestalten. Zu allen Zeiten aber brauchte, wer mit Nadel und Faden arbeiten wollte, neben dem Spaß an der Sache auch Kenntnisse in den verschiedenen Techniken. Dieses Buch gibt Auskunft, wie und womit man näht, appliziert, stickt, webt, häkelt, knüpft und strickt, es stellt die wichtigsten Stich- und Maschenarten, Knoten und Muster vor und gibt viele Anregungen.

Der Kinderbuchverlag Berlin, 1987
Illustrationen Inge Gürtzig
Freizeitreihe

Karl Neumann: Frank

Karl Neumann, ein deutscher Kinder- und Jugendschriftsteller (30.6.1916 – 9.4.1985) lernte das Malerhandwerk und arbeitete auch in dem Beruf. Im Zweiten Weltkrieg verlor er ein Bein und konnte seinen Beruf nicht mehr ausüben.
Er wurde Lehrer und arbeitete als Internatsleiter. 1972 ließ er sich als freier Schriftsteller bei Brandenburg an der Havel nieder.

Von Frank, seinem Erstling, gab es bis 2005 20 Auflagen. Sogar ein Theaterstück gibt es davon. Auch der zweite Teil schaffte es bis auf elf Auflagen.

Karl Neumann erzählt in Frank die Geschichte von Frank, seiner Familie und seinen Schulkameraden. Sie spielt in den 50er-Jahren. Franks Vater, Polier Brinkmann, musste seine drei Kinder, Frank hat noch zwei kleinere Geschwister, in der Obhut der Tante lassen. Die lässt die Kinder jedoch verwahrlosen. Von dem Geld, dass der Vater ihr regelmäßig überweist, lässt sie es sich gutgehen. Die Kinder werden nicht gewaschen, bekommen nichts Vernünftiges zu essen, und Frank muss im Haushalt und Garten mit anpacken. Doch er versteht es, sich regelmäßig dünne zu machen. Er durchstromert mit seinem Klassenkameraden und Freund Pepo die Gegend.
Als sie auf Studenten mit einem Kanu stoßen, wächst in ihnen ein Wunsch. Doch bevor der in Erfüllung geht, erleben Frank, Pepo und ihre Klassenkameraden noch so einiges.
In dieser Geschichte geht es um Freundschaft, Vertrauen, Zusammenhalten, Siege und Niederlagen.

Der Kinderbuchverlag Berlin; Auflage: 2. Auflage (1986) (links)
Kinderbuchverlag 1958, ATB Buch Nr 30 (rechts)


Frank und Irene

Es fing so einfach an: Sie sind mit dem Kanu auf Fahrt gegangen, wollen zelten. Nur eine Feriengeschichte? Karl Neumann lotet tiefer. Dieser Roman schildert die brennenden Fragen junger Menschen, ihre Schwierigkeiten, da sie einen Beruf wählen und in ihm ihren Mann zu stehen haben, bezieht das Verhältnis zur Schule und zum Elternhaus in dieser entscheidenden Lebenszeit mit ein – und weiß zart, sehr leise auch von der ersten Liebe zu erzählen. Abenteuer sind nicht nur im der Exotik zu finden. Karl Neumann beweist: das Leben in unserer Welt ist reich an Abenteuern.

ATB Buch Nr 17
Kinderbuchverlag Berlin
1964



Gisela Griepentrog: Der ewige Faden



Frauen in den Sagen um Harz und Kyffhäuser
Sagen ermoeglichen auch eine Erinnerung an das reale Leben der Frauen in ferner Vergangenheit, erzählen von ihren fiktiven Taten und Erlebnissen. Von Frauenleben und Frauenarbeit, von Glück und Leid, von Liebe und Ehe, Mägden und Herrinnen, usw.

Verlag für die Frau Leipzig 1. Auflage 1988

Götz R. Richter: Abenteuer im Urwald und auf See



Traurig sitzt der kleine Affe in seinem Käfig auf der Veranda des Pflanzerhauses. Er ist krank, niemand will sich mehr um ihn kümmern – außer dem Mädchen Maito. Wird sie ihn retten können?
Eine andere Geschichte erzählt von Ameisen im Urwald, die in Massen kommen und alles fressen, was ihnen zwischen die scharfen Kiefer kommt. Da gibt es nur eins: Flucht.
Abenteuer, Exotik, Spannung und den Sinn für Menschlichkeit und Gerechtigkeit finden wir im diesen vier Geschichten. Sie führen in ferne Länder und sind fesselnd erzählt.

Kinderbuchverlag Berlin 1959
ATB – Alex Taschenbücher Nr. 13


Abenteuer Exotik - Spannung und den Sinn für Menschlichkeit und Gerechtigkeit, das alles finden wir in den Erzählungen. Sie führen uns in ferne Länder und auf ferne Meere und lassen uns teilnehmen am Schicksal der Menschen, sie schildern das echte Abenteuer und vergessen nicht den Einsatz für das Gute auf der Welt.

Buchbeginn
Die große Regenzeit geht zu Ende. Einmal, vielleicht zweimal in der Woche färbt sich der Himmel über den Urwäldern im Süden noch finstergrau von einem heranziehenden Gewitter. Blitze durchzucken die Wolkenwände, heulender Wind schüttelt die Wipfel der Bäume, biegt die schlanken Stämme der Kokospalmen zwischen den Lehmhütten des langgezogenen Dorfes wie Ruten. Prasselnder Regen schlägt auf die Dächer aus Palmenblättern und Maisstroh. Bald aber geht das Grollen und Krachen in den Lüften mit den dunklen Wolkenhaufen wieder davon. Warmes Sonnenlicht macht die Erde und die Wälder und das Dorf wieder hell. Hunde kommen kläffend aus den Winkeln. Kinder patschen kreischend durch Schlamm und Pfützen.
Maito fürchtet sich vor dem Gewitter. Immer zittert sie, und wenn sie dann sprechen soll, fängt sie an zu stottern. Deshalb heißt sie auch Maito, das bedeutet: sie stottert. Den fremden Namen hat ihr der Vater noch gegeben, der auf einer fernen Insel geboren ist. Sie kennt aber ihren Vater nicht; er ist vor vielen Jahren über den großen Sumpf gegangen, wie die Leute in dem Dorf sagen, wenn ....

Kinderbuchverlag Berlin 1964
Illustrationen Hans Mau 
RBB Buch Nr 50


Friedrich Gerstäcker: Aus dem Matrosenleben



Im Hafen von Sydney liegt die „Boreas“, bereit zum Auslaufen. Aber Sydney ist vom Goldfieber erfaßt – die Seeleute desertieren, sobald sich nur die geringste Möglichkeit dazu bietet. Und auf der „Boreas“ herrscht ein Kapitän, der bei allen Matrosen, die die Ostasienstrecke befahren, einen üblen Namen hat. Ist es ein Wunder, daß ein Teil der Mannschaft in einer dunklen Nacht den Segler verläßt? Ihre Flucht jedoch ist nicht vom Glück begünstigt: Sie werden verraten und wieder eingefangen. Und nun beginnt für sie eine schlimme Zeit, die erst dann ein Ende findet, als die „Boreas“ auf ein Riff läuft und sinkt. Zusammen mit einem jungen Malaien retten sich die Freunde in ein kleines Boot und erreichen die australische Küste, wo sie nach vielen Strapazen und Abenteuern von einem Schiff aufgenommen werden.

Verlag Neues Leben Berlin 1971
Illustrationen von Renate Göritz
Kompaß-Bücherei Band 150

Otto Bonhoff / Herbert Schauer: Das unsichtbare Visier



Das unsichtbare Visier ist eine sechzehnteilige deutsche Fernsehserie von Peter Hagen. Sie wurde durch das DEFA-Studio für Spielfilme für das Fernsehen der DDR in den Jahren 1973 bis 1979 produziert und entstand in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit der DDR.

Die einzelnen Teile dauerten ungefähr je 75 Minuten und machten mal zu zweit, mal zu dritt eine zusammenhängende Episode aus. In der ersten Staffel (Folgen 1–9) war die gleichnamige Roman-Buchreihe von Herbert Schauer und Otto Bonhoff Vorlage für das von ihnen auch geschriebene Drehbuch. Die zweite Staffel (Folgen 10–16) sowie die nachfolgende Miniserie Feuerdrachen schrieb Michel Mansfeld (Pseudonym von Oberst Günter Halle, Leiter der Abteilung Agitation des MfS von 1957 bis 1975). Für die zweite Staffel und die Serie Feuerdrachen gibt es keine Romanvorlagen. Die auch außerhalb der Serie z. B. für Auftritte des Fernsehballetts verwendete Filmmusik stammt von Walter Kubiczeck. Sie war die erste, die in der DDR auf eine LP (Langspielplatte) gelangte. - Wikipedia

Das unsichtbare Visier – 1 – Kennwort „Vergißmeinnicht“
1945 wurde der zweite Weltkrieg im Lande jener beendet, die ihn in die Welt hinausgetragen hatten. Die Waffen schwiegen; die faschistische Macht war zerschlagen, nicht aber der Ungeist des Faschismus und des Revanchismus. Auf dem Territorium der heutigen BRD verschwanden Kriegsverbrecher, hohe SS- und Wehrmachtsführer aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit, lebten zeitweise unter falschem Namen oder tauchten in südamerikanischen Staaten als militärische Berater und Ausbilder auf. Es bestand kein Zweifel, daß dahinter eine Organisation stand. Wer aber waren die Drahtzieher, welche politischen Ziele verfolgten sie?

Die Autoren, u. a. bekannt durch ihre Bücher „Schatten über Notre Dame“ und „Rächer, Retter und Rapiere“, vermitteln dem Leser in spannender Form einen Ausschnitt aus der Geschichte jüngster Vergangenheit. Gestützt auf Tatsachen, erzählen sie die Geschichte eines Mitarbeiters des Ministeriums für Staatssicherheit, dem es gelingt, als Achim Detjen, ehemaliger Oberleutnant der faschistischen Luftwaffe, in das „Kameradenhilfswerk“ einzudringen. Er erkundet, wie die Organisation arbeitet, er lernt Mittelsmänner und Auftraggeber kennen, Stützpunkte und Anlaufstellen, und er erlangt Informationen über den beabsichtigten Aufbau und die Zielsetzung der Bundeswehr. In Erfüllung seines gefährlichen Auftrages trägt er wesentlich dazu bei, daß die Pläne des Gegners bekannt und im gegebenen Augenblick entlarvt werden können.


Das Geheimnis der Masken
Die Autoren legen das zweite Buch ihrer Kundschafterfolge vor. Wiederum verstehen sie es, die Handlung, gestützt auf dokumentarisches Material, in hochdramatischen Szenen zu gestalten.

Werner Bredebusch, Mitarbeiter des MfS, ist es gelungen, in der Rolle des ehemaligen faschistischen Jagdfliegers Achim Detjen einen verantwortungsvollen Posten in der Bundeswehr zu erhalten. Nun wird er vom Bonner Verteidigungsministerium, als Versicherungsprüfer getarnt, nach Portugal geschickt. Er soll ermitteln, ob es sich bei dem Absturz eines Flugzeugs der Portugal Airways in der Nähe von Lissabon tatsächlich um ein Unglück oder um ein Attentat handelt; denn unter den Opfern befindet sich Ministerialrat Dr. Hohlfeld, der in geheimer Mission nach Portugal gereist ist.

Bereits bei den ersten Nachforschungen erkennt Detjen, daß der Verdacht eines Attentats berechtigt ist und daß er es mit einem gefährlichen, vor nichts zurückschreckenden Gegner zu tun hat. In mühevoller Kleinarbeit, mit Mut und Unerschrockenheit gelingt es Detjen, die Hintergründe eines Verbrechens aufzudecken, das eng verknüpft ist mit der Vorbereitung und Errichtung eines NATO-Projektes. Detjen hat seine Aufgabe erfüllt, und der Kundschafter Werner Bredebusch hat wichtige Informationen über das NATO-Projekt und seine Zielsetzung gesammelt.


Depot im Skagerrak
Die Tochter des Wissenschaftlers Dr. König wird entführt! Schnell stellt sich heraus, daß das Kidnapping eine Finte und nur zu dem Zweck vorgetäuscht war, um Dr. König für einige Stunden aus seiner Wohnung zu entfernen. Gerade das ruft das Amt für Sicherheit in Bonn auf den Plan – Dr. König ist Mitarbeiter des Rüstungskonzerns Wegener & Moss-AG und befaßt sich mit der Entwicklung strategisch wichtiger Funkmeßanlagen eines neuen Typs.

Der Umstand, daß Detjens ehemaliger Geschwaderchef und langjähriger Vorgesetzter Oberst Krösing heute zum Konzern gehört, führt zusammen mit dem von Detjen in Portugal bewiesenen detektivischen Talent dazu, daß er auf den Fall angesetzt wird.

Achim Detjen alias Werner Bredebusch, Kundschafter des Ministeriums für Staatssicherheit, hat mit hohem Einsatz Geheimnisse zu enträtseln, deren Kenntnis für unsere Sicherheitsorgane bedeutungsvoll ist.

Die Autoren, u. a. bekannt durch ihre Bücher „Schatten über Notre-Dame“, „Rächer, Retter und Rapiere“, „Kennwort ,Vergißmeinnicht'“ und „Geheimnis der Masken“ vermitteln dem Leser in spannender Form einen Ausschnitt aus der Geschichte jüngster Vergangenheit.


Sieben Augen hat der Pfau
Der Kundschafter Werner Bredebusch alias Achim Detchen hat einen gefährlichen Auftrag zu erfüllen: Wichtige Informationen, die darüber Aufschluß geben, daß reaktionäre Kreise der NATO im Sommer 1961 einen Überfall auf die sozialistischen Staaten planen, muß er unter Einsatz seines Lebens an die Sicherheitsorgane der DDR übergeben. Dabei besteht er manche Probe und kann seinen Häschern nur dadurch entgehen, daß er in die Heimat zurückkehrt. Er tut das schweren Herzens, weil er seinen Platz an dieser unsichtbaren Front aufgeben und weil er die Frau, mit der ihn ein tiefes Gefühl verbindet, zurücklassen muß.

Die beiden Autoren haben es verstanden, diesen Roman, der nach Fakten geschrieben worden ist, spannend zu gestalten. Von Anfang an bangt der Leser um das Schicksal der beiden Kundschafter Winnie Winkelmann und Werner Bredebusch, die letztendlich dem vom Gegner raffiniert gesponnenen Netz doch noch entgehen können.

Das vorliegende Buch ist der vierte und letzte Band aus der Reihe „Das unsichtbare Visier“. Die drei ersten Bände wurden 1979 noch einmal als Broschüren aufgelegt. (Das unsichtbare Visier“, „Das Geheimnis der Masken“ und „Depot im Skagerrak“)

Militärverlag der DDR

Hermann Kant: Die Aula




Buchtipp von Wally Seidel

HERMANN KANT 1926 – 2016
Es war sein großer Durchbruch „Die Aula“ 1965, erschienen bei Rütten & Loening. Der Handlungsrahmen spielt 1962: Der einstige Student der ABF (Arbeiter- und Bauernfakultät) in Greifswald, Robert Iswall, erhält den Auftrag, anlässlich der Schließung dieser ABF eine feierliche Abschlussrede zu halten. So laufen die dort verbrachten Jahre 1949 bis 1952 als Rückblende in seinen Gedanken ab.

Wer waren die einstigen Studenten? Der Elektriker Iswall mit eindeutig autobiografischen Zügen, der Zimmermann Trullesand, Jakob Filter,der frühere Forstgehilfe und „Quasi“ Rieck, der einstige Klempner? Was wurde aus ihnen, die nach dem ABF-Abitur studieren konnten? Und warum landete Quasi, der Vorzeigestudent als Kneiper in Hamburg?
Warum wurde die vorbereitete Rede dann doch nicht gehalten?
Ein wichtiges Stück Zeitgeschichte erlebt der Leser, sprachkünstlerisch hervorragend herübergebracht.
Großartige Werke folgten, „Das Impressum“ 1972, Die Erzählung „Eine Übertretung“, „Der Aufenthalt“ 1977, Ich war begeistert von „Der dritte Nagel“, einem Erzählband mitten aus dem DDR-Alltag (1981) …
Nach der Wende kritiküberschüttet, Kant, ein DDR-verbundener, doch vielgelesener Schriftsteller. Nie hätte ich ein neues Buch von ihm verpasst. Seine Kritik an vielen Unzulänglichkeiten unseres Lebens hatte er humorvoll in typische Lebenssituationen verpackt. Wie oft haben wir das auch so gemacht: „Lach, wenn’s zum Heulen nicht reicht!“
„Kormoran“ (1994) und „Okarina“ /2002) – nun keine DDR-Literatur mehr, aber der Aufbau-Verlag blieb ihm treu. Danke, denn ein Kant ist immer lesenswert.

29 Juni 2020

Gerhard Branstner: Die Ochsenwette



In diesen nach verschiedenen Quellen neuerzählten Anekdoten ersteht die bunte Welt des Morgenlandes, eine Welt der armen Schelme und gerechten Richter, der weisen Derwische und anmaßenden Würdenträger, der listigen Diebe und habgierigen Wesire: gleichnishafte Geschichten von großen und kleinen menschlichen Torheiten, heute so gültig wie gestern.
Gerhard Branstner möchte auf diesem Weg die Weisheit fast vergessener orientalischer Literatur für die Gegenwart produktiv machen. Die vorliegende Ausgabe bietet dem Leser die Möglichkeit, die Neufassungen mit den im Anhang abgedruckten Vorlagen zu vergleichen.
Vor allem aber will dieses Buch Vergnügen bereiten, wozu nicht zuletzt die Illustrationen und Vignetten von Renate Totzke-Israel beitragen.

Hinstorff Verlag Rostock, 3. Auflage 1982

Gerhard Branstner: Kantine



Ort: eine Theaterkantine
Zeit: heute
Personen: Toredid, ein optimistischer Gast
Pirol, ein skeptischer Theaterkritiker
Hermann, ein jüngerer Schauspieler
Alfons, ein älterer Gelegenheitsklavierspieler
Liesbeth, Kantinenkellnerin
Schauspieler, Musiker, Bühnenarbeiter
Gegenstand der Disputation: die Frage, ob in unserer Zeit gutes Theater (im weiteren Sinne: große Kunst) entstehen kann
Form: Toredid, ein Nachfahre Diderots im Geiste, provoziert einen sauertöpfischen Kontrahenten Pirol von einem improvisierten Katheder herab mit höchst eigenwilligen und scheinbar widersinnigen Thesen, den fünf Paradoxa der Kunst, und demonstriert so die von ihm berufene "heitere Verstellung"


Urteile von Kritikern anläßlich der Aufführung der "Kantine" im Foyer-Theater des DT in Berlin:

Ihr, die ihr in diese "Kantine" eintretet: lasset alle Hoffnung auf Erfrischung fahren
Günther Cwojdrak in Die Weltbühne

ein läppischer Text
                             Wolfgang Gersch in Tribüne

philosophische Halbheiten
                                   r. e. in National-Zeitung

reichlich verworrener Rösselsprung
                                         Liane Pfelling in Berliner Zeitung

wo Branstner nicht offene Türen einrennt, arbeitet er mit Taschenspielertricks
Christoph Funke in Der Morgen

da stecke ich auf bei dem Versuch, das auch noch verstehen zu wollen
Helmut Ullrich in Neue Zeit

Kurze, aber hinreichende Anmerkung des Autors: Das Urteil über eine Sache charakterisiert nicht immer die Sache, aber immer den Urteilenden

Hinstorff Verlag Rostock
Schutzumschlag: Heinz Holzgräbe

Karl-Heinz Mahlert und Team: Larl Marx und Friedrich Engels - Ihr Leben und ihre Zeit



Vorwort
"Diese zwei Männer", schrieb Eleanor Marx über ihren Vater und seinen Freund Friedrich Engels, "waren nie bloß geistige Führer, theoretische Lehrer, Philosophen, welche isoliert und abseits vom Arbeits- und Alltagsleben standen. Sie waren immer Kämpfer, standen stets im Vordertreffen des Kampfes, ebensowohl Soldaten als Generalstäbler der Revolution." Leben und Werk von Karl Marx und Friedrich Engels werden im vorliegenden Band gewürdigt. Fotos, Gemälde, Karikaturen und andere zeitgenössische Illustrationen sowie ausgewählte Dokumente sollen jene gesellschaftlichen Verhältnisse charakterisieren, in denen sie lebten und den wissenschaftlichen Kommunismus begründeten. Sie sollen zeigen, daß beide die Wissenschaft vom revolutionären Befreiungskampf des Proletariats in untrennbarem Zusammenhang mit der ökonomischen, politischen und sozialen Entwicklung schufen und anerkannte Führer der internationalen Arbeiterbewegung wurden.
Um ein möglichst anschauliches Bild von Marx und Engels zu erhalten, wurden aus dem unerschöpflichen Reichtum ihrer Gedanken und Erkenntnisse solche Textstellen ausgewählt, die ihre Persönlichkeit kennzeichnen und bedeutende gesellschaftliche Ereignisse kommentieren. Die Zitate verknüpfen die wichtigsten Stationen ihres Lebens, zeigen uns Marx und Engels als geniale Theoretiker und proletarische Revolutionäre, aber auch als Menschen, denen nichts Menschliches fremd war. Sie beweisen zugleich, wie aktuell die von ihnen vor einem Jahrhundert formulierten Gedanken sind und welche Bedeutung sie in unserem gegenwärtigen Kampf für Frieden und Sozialismus haben...

Museum für Deutsche Geschichte, Berlin
Dietz Verlag Berlin, 4. Auflage 1986

Ruth Kraft: Insel ohne Leuchtfeuer / Menschen im Gegenwind

Die linke Ausgabe von „Menschen im Gegenwind“ hat mir Ruth Kraft signiert, als ich eine Lesung von ihr beim Sommerfest vom Buchdorf Mühlbeck-Friedersdorf erleben durfte.

Insel ohne Leuchtfeuer
Authentische Vorkommnisse in der außergewöhnlichen Atmosphäre der Heeresversuchsstelle Peenemünde (Großrakete V 2) bilden den historischen Hintergrund für einen Roman, der dichterische Erfindung und reiches Tatsachenmaterial zu einem eindrucksvollen Bild vereint. Im Mittelpunkt des Romangeschehens steht die bürgerliche Halbjüdin Eva Leonhard.

Verlag der Nation 1965
Sonderausgabe für die kleine Hausbibliothek



Menschen im Gegenwind
Und sie vergaß es nie! – mit diesem Versprechen ließ Ruth Kraft in ihrem Erfolgsroman „Insel ohne Leuchtfeuer“ das Mädchen Eva die Hölle von Dresden überleben. Zwölf Jahre danach begegnen wir Eva Leonhard erneut: als Journalistin in einer süddeutschen Stadt, als Stiefkind des Wirtschaftswundersegens, voller getäuschter Hoffnungen.

Ihre Liebe zu dem Atomphysiker Hans Tiefenbach, der, aus den USA zurückgekehrt, von Konzerndirektoren umworben wird, erschwert und fördert zugleich die Entscheidung: Mut zur Wahrheit oder Preisgabe der als richtig erkannten Werte? Sie wählt die Wahrheit und steht damit im Gegenwind – wie das Arztehepaar Kamprad, die Lehrerin Maria Velgert, der Journalist Rubyschewski, die Arbeiter Winduck und Briesang.

Auch Tiefenbach muß sich entscheiden. Das Schicksal Professor Obergs führt ihm vor Augen, daß es keine „Inseln“ des Ausweichens, keine „schöne Physik“ an sich gibt.

Aus der Vielzahl menschlicher Konflikte, politischer und naturwisschenschaftlicher Fakten erwächst ein Gesellschaftsroman, mit dem Ruth Kraft wiederum ihr episches Talent unter Beweis stellt.

Verlag der Nation Berlin 1965


"Eine Insel ohne Leuchtfeuer" war die V2-Versuchsstation Peenemünde, von deren "Wunderwaffen" sich die Machthaber des Dritten Reiches, als ihre militärische Situation ausweglos geworden war, die entscheidende Wende im totalen Krieg versprachen. Authentische Vorkommnisse bei der Erprobung dieser geheimnisumwitterten wissenschaftlichen Erfindung einer deutschen Großrakete durch Wernher von Braun bilden den historischen Hintergrund eines Romans, der nicht nur den Vorzug hat, ungewöhnlich spannend und handlungsreich zu sein, sondern der auch ein historisch wahrheitsgetreues Bild jener verhängnisvollen Jahre deutscher Geschichte enthüllt. Im Mittelpunkt des Romangeschehens steht die Halbjüdin Eva Leonhard, die mit der Illusion auf die Insel kommt, durch persönliche Beziehungen und ein bißchen Glück ein "vollwertiger" Bürger des faschistischen Staates zu werden. Wie sie nach vielen bitteren Erfahrungen ihren Selbstbetrug erkennt und im hektischen Durcheinander der letzten kriegsjahre allmählich begreifen lernt, wo sie hingehört, das ist erschütternd dargestellt. Ein e Fülle interessanter Figuren - Männer der Forschung und des militärischen Befehlsapparates, Anhänger Hitlers und illegale Widerstandskämpfer, waghalsige Versuchtsflieger und kriegsdienstpflichtige Mädchen - sind der Autorin gelungen. Ruth Kraft, die sich nach 1945 bereits durch mehrere Kinderbücher einen Namen gemacht hat, errang mit diesem Kriegsroman eine ungewöhnlich starke literarische Resonanz.

Verlag der Nation, 1962
Roman für alle, Band 137 bis 140


Stefan Heym: Schwarzenberg



Buchvorstellung von Hans-Georg Fischer

Für mich ist Stefan Heym einer der großen deutschen Schriftsteller. Sprachlich, stilistisch aber auch in der menschlichen Größe. Ich erinnere mich an die Großdemonstration am 4. November 1989 auf dem Berliner Alexanderplatz, wo er u.a. als Redner aufgetreten ist (und ich auch mit einem Spruchband teilgenommen habe). Auch das schäbige, unwürdige und stillose Verhalten – die gesamte Fraktion der CDU / CSU (mit Ausnahme von Rita Süssmuth) verweigerte ihm demonstrativ den Applaus – bei seiner Rede als Alterstagspräsident des Bundestages ist mir in Erinnerung.

„Schwarzenberg“ ist ein 1984 erstmals in München erschienener Roman von Stefan Heym. Erst 1990 ist er im Buchverlag Der Morgen (LDPD) in der DDR  erschienen.

Die Geschichte spielt sowohl in der Stadt Schwarzenberg im Erzgebirge als auch in der näheren Umgebung. Der Roman basiert auf einem realen Hintergrund. Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht 1945 wurde das Gebiet um Schwarzenberg weder von amerikanischen noch von den sowjetischen Truppen besetzt. Auch die Bildung eines antifaschistischen Aktionsausschusses (vergleichbar Räten oder Sowjets), der die Region provisorisch leiten sollte, beruht auf Tatsachen. Die Personen in Heyms  Roman sind jedoch frei erfunden. Er stützte sich dabei auf Ereignisse in der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, die nach Ende des Zweiten Weltkrieges von den Alliierten nicht besetzt wurde und 42 Tage sich selbst überlassen blieb. In Ermangelung der Besatzer nahmen beherzte Frauen und Männer in 21 Städten und Dörfern ihr Schicksal in die eigenen Hände.

Die Erzählperspektive wechselt im Laufe der Geschichte mehrfach. Kadletz, ein fiktives Mitglied des Aktionsausschusses, berichtet als Ich-Erzähler. Zwischengeschaltet sind Passagen eines allwissenden Erzählers sowie „Militärische Zwischenspiele“, in denen, ebenfalls aus der Perspektive des allwissenden Erzählers, über das Verhalten der russischen und amerikanischen Militärregierungen berichtet wird.

Während die Erzählungen des „Genossen Kadletz“, wie ihn Heym im Vorwort bezeichnet, stark von Emotionen und persönlichen Meinungen sowie Nebensächlichkeiten geprägt sind, berichtet der allwissende Erzähler neutral.

Neben der Utopie der „Republik Schwarzenberg“ spielen auch persönliche Schicksale in dem vom Krieg zerrütteten Land eine Rolle. Im Vordergrund steht jedoch immer das Bemühen des Aktionsausschusses, die Versorgung mit Alltäglichem in der nun von ihm verwalteten Region zu regeln und später mit den Besatzungsmächten zu beiden Seiten erfolgreiche Verhandlungen zu führen. Auch die Frage, wie mit den bisherigen Inhabern der Macht umzugehen ist, stellt die neuen Amtsinhaber vor einige Probleme.

Die Utopie, die Heym in Schwarzenberg zeichnet, ist sozialistisch geprägt. Die starke Betonung der Basisdemokratie und des aktiven politischen gemeinsamen Wirkens von Menschen und damit ein bewusster Affront gegen den Stalinismus war den Machthabern der DDR jedoch ein Dorn im Auge und den Bürgern der DDR ein Hinweis, für ihre Rechte einzustehen. Damit kann der Roman als ein politischer Kommentar verstanden werden. Der Roman wurde daher in der DDR bis zum Zusammenbruch der SED weder öffentlich zur Kenntnis genommen noch erhielt er eine Druckgenehmigung. Erst im Jahre 1990 konnte er erscheinen.

Für mich ist dieser Roman aktueller denn je!

Buchverlag Der Morgen Berlin, 1990

Hans-Georg Fischer, Naumburg

Inge und Gerhard Holtz-Baumert: Der kleine Trompeter und sein Freund



Wer kennt nicht das Lied vom kleinen Trompeter? Aber daß es ihn leibhaftig gegeben hat, weiß vielleicht nicht ein jeder. Dies Buch erzählt von ihm. Er hieß Fritz Weineck und wohnte in Halle. Damals lebte Ernst Thälmann, und die Arbeiter kämpften mit ihm für ein besseres Dasein. Kämpfen, daß hieß zu jener Zeit sich in Gefahr begeben, denn die Polizei erlaubte weder die Versammlungen der Arbeiter noch ihre Demonstrationen.

Auf einer solchen Versammlung wollte Fritz Weineck mit seiner Trompete die Freunde warnen und ihnen helfen, aber da fielen schon die Schüsse…

Der Kinderbuchverlag Berlin 1985
Illustrationen: Kurt Zimmermann
Die kleinen Trompeterbücher Nr. 1

Horst Bastian: Gewalt und Zärtlichkeit



Erster Roman
In dem märkischen Dorf Bruch treffen in einer Winternacht 1945 drei Menschen zusammen, deren Leben künftig eng verbunden bleiben wird: Dr. Bachler, bis Kriegsende Angehöriger der Roten Armee; die kleine Frau Spinnt, Witwe; Max, ihr zehnjähriger Sohn. Dr. Bachler, zu einem kranken Gaul gerufen, empfindet in jener Nacht Verachtung, ja fast Haß für die Bewohner dieses Dorfes…

Zweiter Roman
Nach dem Abitur an der ABF verläßt er Berlin. Und er verläßt Ina, das Mädchen aus den Hinterhöfen, das er zu lieben glaubte, während er doch Karin nicht vergessen kann. Karin, inzwischen Frau des Bauern Brösel. Er könnte studieren, aber das will er jetzt nicht. Er will herausfinden: Was kann ich leisten in dieser Zeit für diese Zeit? Er kämpft gegen seine Krankheit an und geht dorthin, wo er am meisten gefordert wird: Dem Freund Stralsund folgt er zur Armee. Danach ist es die Großbaustelle „Blaues Wunder“, die ihn wie ein Magnet anzieht und nicht mehr losläßt. Und überall bleibt die Sehnsucht nach Karin, die er durch sein Wanderleben immer mehr verliert.

Vielen bekannten Figuren aus dem ersten Roman begegnen wir wieder in diesem neuen Buch. Vor allem dem Reiter und der „kleinen Frau“, deren problematische Liebe bestimmend wird für ihr Leben.

Dritter Roman
Hochzeit in Bruch, die „kleine Frau“ und der „Reiter“ sitzen in der Hochzeitskutsche, von Karin Brösel fröhlich ins Dorf kutschiert. Max ist schon abgereist nach „Blaues Wunder“, wo er, von vielen geschätzt, als Jugendfunktionär arbeitet, einsatzfreudig, ideenreich, aber auch unbequem und eigensinnig. Er kann Karin nicht vergessen, und als er von ihrem Unglück, ihrer Flucht nach Hamburg erfährt, reist er ihr überstürzt und wider bessere Einsicht nach, um sie zurückzuholen.

Der 13. August 1961 überrascht ihn, aber er befindet sich auf der falschen Seite. Er will und muß zurück, sofort, bei Nacht und Nebel. Sein Fernsein kann als Verrat angesehen werden. Nein, dieser Max Spinnt macht es sich und seiner Umwelt nicht leicht, und auch ihm wird es nicht leicht gemacht. Seine Unrast, sein sporadisches Handeln, seine Ungeduld bringen ihm große Schwierigkeiten, und eine schwere Krankheit zwingt ihn, sich seinen Platz neu zu bestimmen.

Vierter Roman
Max hat sich nun endgültig zur Heirat entschlossen. Karin, ihre Tochter Grit und er sind längst eine Familie. Das wirkt sich wohltuend auf seine Persönlichkeit aus, er scheint ruhiger, abgeklärter. Aber er bleibt der alte Draufgänger: Als die Rohgashauptleitung in „Blaues Wunder“ bei laufender Produktion zu schweißen ist, stellt er sich dieser lebensgefährlichen Aufgabe…

Fünfter Roman
Max Spinnt hat vom Dorf Bruch und von dessen Bewohnern Abschied genommen. Daß es für immer sein wird, weiß er nicht. Voll Elan, aber auch mit etwas bangen Gefühlen hat er sich auf ein neues Wagnis eingelassen. Gemeinsam mit Tom von Beyer, Klaus Tilling und Holger Reischock wird er sich am Aufbau eines Stahl- und Walzwerkes in Vietnam beteiligen. Auch seine Frau Ina begleitet ihn. Als Ärztin kann sie dort wertvolle Hilfe leisten. Sie haben sich auf ein fremdartiges Land voller Geheimnisse und Schwierigkeiten eingestellt. Aber was sie dann wirklich erwartet, übertrifft alle ihre Vorstellungen…

Mit diesem Band wollte Horst Bastian seinen Romanzyklus „Gewalt und Zärtlichkeit“ abschließen. Es ist ihm nicht vergönnt gewesen, das Werk zu beenden. Am 13. April 1986 hat der Tod für ihn den Schlußpunkt gesetzt. So ist der Fünfte Roman Fragment geblieben und wird unvollendet der Öffentlichkeit übergeben. In einer Nachbemerkung des Verlages erfährt der Leser, wie die Romanhandlung nach dem Plan des Autors weitergehen sollte.

Verlag Neues Leben

Dinah Nelken: Von ganzem Herzen



Die aufregenden Abenteuer des Hamburger Schriftstellers Gottlieb Margolin, der mit einer westdeutschen Reisegruppe an die Riviera fährt, um Material für sein neues Buch zu sammeln, und unversehens in Ereignisse verwickelt wird, die seine schriftstellerische Phantasie weit übertreffen: nächtliche Seitensprünge und Ehekrach, Verwechslungen unter Palmen, Spionage, Roulettegewinn in Monte Carlo, gestohlene fünfzigtausend Franc und ein geheimnisvolles nächtliches Telefongespräch, das Margolin schließlich in das Stadtgefängnis von San Remo bringt…

„Von ganzem Herzen“ ist einer der wenigen großen Romane, die ein politisch-satirisches Zeitbild der westdeutschen Gesellschaft entwerfen, ein gescheites und mutiges Buch, liebenswürdig in seinem ironischen Tonfall, warmherzig bei aller Kritik und überdies eine großartige erzählerische Leistung.

Verlag der Nation Berlin, 1964

Gotthard Feustel: Dichter und Schriftsteller auf Briefmarken



Am 24. Januar 1888 erschien in Argentinien die erste Briefmarke der Welt, die einem Schriftsteller gewidmet ist. Einhundert Jahre später können die Philatelisten Marken von fast anderthalbtausend Autoren auf rund sechstausend Marken sammeln.

Das „Lexikon Dichter und Schriftsteller auf Briefmarken“ liefert eine lückenlose Dokumentation dieser Schriftsteller-Emissionen aus aller Welt. Neben den Kurzbiografien findet der Leser Angaben zu den Marken (Erscheinungstag und Land). Seine Vollständigkeit macht dieses Buch sowohl für Philatelisten als auch für Literaturinteressierte zu einem unentbehrlichen Nachschlagewerk.

Das Lexikon ist mit zahlreichen Abbildungen illustriert; ein ausführliches Länderregister, philatelistische Anhänge und ein Farbtafelteil runden es ab.

VEB Verlag für Verkehrswesen Berlin 1987

28 Juni 2020

Hans Bentzien: Festung vor dem Strom



Der Zufall fügt es, daß Hans Bentzien während seines Studiums in Moskau das Zimmer mit einem Mann teilte, der in der Sowjetunion großes Ansehen genießt, dessen Tat in die Annalen der Stalingrader Schlacht eingegangen ist: Jakow Fedotowitsch Pawlow.
Unter dem Kommando des ehemaligen Sergeanten verteidigte eine Handvoll Soldaten 58 Tage lang ein strategisch wichtiges Gebäude bis zum äußersten. Gestützt auf die Erlebnisberichte seines Studiengefährten ist Hans Bentzien den Spuren der Verteidiger gefolgt. In seinem fesselnden Tatsachenbericht schildert er das Kampfgeschehen detailliert - auch auf seiten der faschistischen 6. Armee - und läßt den Leser mit den Verteidigern vertraut werden.

Militärverlag der DDR Berlin, 1. Auflage 1986

Erich Hanke: Im Strom der Zeit



Der Autor, dessen "Erinnerungen eines Illegalen" einem breiten Leserkreis bekannt geworden sind, setzt seinen Lebensbericht fort. Er umfaßt im wesentlichen die ersten fünfzehn Jahre nach der Befreiung. Der Autor hat diese politisch brisante Zeit in einigen interessanten Funktionen miterlebt - zunächst als Stadtbezirksbaurat im zerstörten Berlin; danach hat er an verantwortlicher Stelle die Eingliederung der Umsiedler zu leiten; anschließend wird er politischer Mitarbeiter im ZK der SED. Kompliziert und reizvoll sind auch seine folgenden Tätigkeiten: Mitbegründung und Leitung der ABF an der Humboldt-Universität Berlin und schließlich Hochschulprofessor, der unter anderem ausländische Studenten und ehemalige Privatunternehmer - Komplementäre - zu betreuen hatte.
"Im Strom der Zeit" vermittelt dem Leser Eindrücke und Einblicke in den problemreichen antifaschistisch-demokratischen Umwälzungsprozeß und in das Werden unseres Staates. Ein wertvolles Werk für alle zeitgeschichtlich Aufgeschlossenen.

Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, 3. Auflage 1986

Eva Strittmatter, Paul Schultz-Liebisch: Jetzt wolln wir mal ein Liedchen singen



Zehn Strophen fordern Kinder dazu auf, ein Liedchen zu singen und durch  verschiedenfarbige Reifen zu springen. Die Farbe der Reifen bezieht sich  auf die Farbe der Tiere und Pflanzen, über die die Autorin in  poetischer Form Kenntnisse vermitteln will und damit die Kinder dazu  anhält, aufmerksam die Umwelt wahrzunehmen. Es gibt zu entdecken:  Schmetterlinge, Sumpfdotterblume, Eichelhäher, Vergißmeinnicht,  Erdbeeren, Gimpel u.v.a.m.
Zu jedem einzelnen Vers farbenfrohe Bilder nach Ölminiaturen von Paul Schultz-Liebisch.

Der Kinderbuchverlag Berlin 2. Auflage 1976
Für Kinder ab 4 Jahre

Ruth Kraft: Unruhiger Sommer



Tatkräftig steht die Journalistin Lore Bürger im gesellschaftlichen Leben. Sie hat Erfolg, wird anerkannt. Im privaten Bereich jedoch häufen sich die Schwierigkeiten. Ihre Familie droht auseinanderzufallen. Der Sohn Philipp, ohnehin nur Gast im Hause, entzieht sich der bedrückenden Atmosphäre durch eine überstürzte Heirat; auch die sechzehnjährige sensible Corinna unternimmt in ihrer Verwirrung den Versuch, sich von den Eltern zu lösen.

Ist die Krise, in die vier Menschen geraten, primär auf den Egoismus des Mannes zurückzuführen, der sich als freischaffender Fotograf in eine elitäre Kunsttheorie verbohrt hat und seiner Frau die volle Verantwortung für den Lebensunterhalt zuschiebt, oder trifft auch Lore Schuld mit ihrem übersteigerten Selbstbewußtsein und der Scheu vor peinlichen Auseinandersetzungen?

Ruth Kraft erzählt die Geschichte einer Ehe, deren Bestand nach dreiundzwanzig Jahren gefährdet ist. Die Partner haben sich zu prüfen und das Maß zu finden, das ein Zusammenleben möglich macht. Entscheidend dafür ist Herbert Bürgers Bereitschaft, den als unhaltbar erkannten Zustand zu beenden und beruflich einen neuen Anfang zu suchen, der ihn die Achtung vor sich selbst und den Menschen seiner Umgebung wieder gewinnen läßt.

Verlag der Nation, Berlin, 1982

Prisma Verlag



Der Prisma Verlag war ein deutscher Buchverlag und einer der 32 Verlage, die die Buchstadt Leipzig bis 1989 prägten. Von den 78 sogenannten offiziellen DDR-Verlagen waren 32 in Leipzig beheimatet. Er wurde 1992 liquidiert.



Der private Kleinverlag ging aus der 1876 gegründeten Ernst Wunderlich Verlagsbuchhandlung in Leipzig hervor, die am 8. Februar 1947 die Lizenz Nr. 154 der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) erhielt. Von Oktober 1951 bis Juni 1957 firmierte der Verlag als Jugendbuchverlag Ernst Wunderlich (Inhaber Klaus Zenner und Fritz Gürchott), ab dem 1. Juli 1957 ging daraus der Prisma-Verlag Zenner und Gürchott hervor. Nach zunächst vor allem populärwissenschaftlicher, naturwissenschaftlicher und technischer Jugendliteratur publizierte der Prisma-Verlag bis zum März 1989 vorwiegend Bücher mit Bezug zu Themen der Archäologie, Kunstgeschichte und Kunst.



Nachdem Zenner und Gürchott den Verlag mitsamt der 1964 erworbenen Immobilie an den der LDPD gehörenden Buchverlag Der Morgen verkauft hatten, hieß er von April 1989 bis April 1990 Prisma-Verlag (Betrieb des VOB Aufwärts), von Mai 1990 bis Juni 1990 Prisma-Verlag (als selbstständiger Betrieb) und von Juli 1990 bis April 1991 Prisma-Verlag Leipzig GmbH i.A. Von Mai 1991 bis Januar 1992 firmierte er als Prisma-Verlag Leipzig GmbH i. L. Nach der „Abwicklung“ wurde das Verlagsarchiv mit dem gesamten Bestand an Belegexemplaren an die Berliner Außenstelle des Bundesarchivs übergeben, von einer Erschließung war 2007 nichts bekannt.






Mehmed Selimovic: Der Derwisch und der Tod



„Im Namen Allahs, des Barmherzigen, des Erbarmers“ – mit dieser Formel aus dem Koran beginnt Ahmed Nurudin, der Held des Romans, seine Bekenntnisse, die von Not und Verzweiflung diktiert sind und die er nur dem Papier anzuvertrauen wagt. Die Nachricht von der Verhaftung seines Bruders Harun hat ihn aus seinem gottgefälligen Dasein aufgestört, er findet keinen Frieden mehr in der Stille und Abgeschiedenheit des Derwischklosters. In den Dogmen des Islam befangen, für den göttliche und irdische Gerechtigkeit eins sind, schreckt er davor zurück, in die weltliche Ordnung einzugreifen. Erst auf Drängen guter Freunde findet sich Ahmed bereit, bei den Justizbehörden vorzusprechen. Aber für den unschuldig eingekerkerten Harun kommt jede Hilfe zu spät. Ahmed nimmt mit einem öffentlichen Totengebet von seinem Bruder Abschied, und diese Auflehnung löst eine Reihe dramatischer Ereignisse aus, die nicht nur das Schicksal des Helden entscheidend beeinflussen.

Um Bewährung oder Versagen geht es in diesem historischen Roman, dessen Schauplatz Bosnien zur Zeit der türkischen Fremdherrschaft ist. Er bezieht seine Wirkung aus dem eindringlichen, beschwörenden Ton des Erzählers, der den Leser unmittelbar in seinen Bann zieht, aus der geschickten Erzähltechnik und der Schärfe der Konfliktsituationen. Der Autor, Mehmed Selimovic, erhielt für diesen Roman im Jahre 1969 den höchsten jugoslawischen Literaturpreis. Das Buch hat durch zahlreiche Übersetzungen bereits ein breites internationales Publikum gewonnen.

Volk und Welt 1980
Aus dem Serbokroatischen von Werner Creutziger
Titel der Originalausgabe: DERVIS I SMRT
Mit einem Nachwort von Barbara Antkowiak
ex libris

Irene Oberthür: Mein fremdes Gesicht



Buchvorstellung von Anne-Marit Strandborg

Claudia B. kommt sehr, sehr langsam zu sich. Um sich herum hört sie Stimmen. Von einem zermatschten Auge ist die Rede. Dann hört sie die schrillen Töne der Schnellen Medizinischen Hilfe. Wachsein und Dunkelheit wechseln sich ab. Schmerzen im Mund, den Kopf am besten nicht bewegen, vom Nabel abwärts fehlt jedes Gefühl.
Claudia hatte einen Unfall. Ein Auto ist frontal auf sie zugefahren, sodass sie mit dem Gesicht vorneweg durch die Windschutzscheibe flog. Als Krankenschwester weiß sie eigentlich, wie sie sich als Patientin zu verhalten hat. Eigentlich. Noch hat sie keinerlei Vorstellungen ihrer Verletzungen im Gesicht. Sie weiß nicht, wie sie aussieht. Und als sie sich endlich im Spiegel sehen darf, ist sie am Boden zerstört.
Der erste Gedanke ist: Sterben, so will sie nicht leben.

Und doch lebt sie. Von einem Tag zum anderen. Der Körper erholt sich so weit, dass sie nicht mehr auf der Intensivstation bleiben will. So wird sie in ein Mehrbettzimmer verlegt, in dem sie es kaum aushält. Frühzeitig verlässt sie die Klinik und geht nach Hause. An ihrem letzten Tag im Krankenhaus schreibt sie ins Brigadetagebuch der Station: „Das Wertvollste, was der Mensch besitzt, ist das Leben. Es wird ihm nur ein einziges Mal gegeben…“ Wer „Wie der Stahl gehärtet“ von Nikolai Ostrowski gelesen hat, wird sich sicher an diese Worte erinnern.

Doch nun beginnt der Kampf. Jeden Tag aufs Neue… Und wie sie kämpft, finde ich bewunderungswürdig. Aber lest selbst…

Buchverlag Der Morgen, 1985

John Updike: Der Zentaur



Dieser Roman erzählt von den letzten drei Tagen im Leben des Oberschullehrers George Caldwell, dessen Alltag an der Olinger High School eine Kette von kleinen Ärgernissen und großen Enttäuschungen, von Niederlagen und Mißverständnissen ist. Und doch widmet er sich mit geradezu verzweifelter Begeisterung der Erziehung der jungen Generation. Die Geschichte Caldwells lehnt sich an die griechische Mythologie an, die der inneren Struktur des Werkes zugrunde liegt. Caldwell figuriert als der zweite Zentaur Chiron, der nach der Sage seine Unsterblichkeit opferte, um Prometheus zu erlösen. Die Rolle des Prometheus fällt Caldwells Sohn Peter zu; auch die anderen Gestalten des Buches – die Familie, Lehrer, Bürger der Stadt Olinger, Landstreicher und Schüler – lassen mehr oder weniger deutlich antike Anspielungen durchscheinen. Die Mythologie ist für den Autor kein Mittel zur Verschleierung realer Tatbestände, vielmehr werden Aspekte der Wirklichkeit – genauer: der amerikanischen Mittelstandsgesellschaft der Truman-Ära – durch die verfremdende Technik sichtbar gemacht. In diesem Milieu gleicht der Nonkonformist Caldwell einem wandelnden Anachronismus; umgeben von Konformisten und Kleinbürgern, gilt er, der für den Existenzkampf kaum geeignet ist, als Versager. Nur einige wenige Menschen, vor allem aber sein Sohn, sind ihm in Liebe zugetan. Sie sehen ihn so, wie der sagenumwobene Zentaur Chiron auf seine Schüler gewirkt haben mag: als Verkörperung des Guten, Weisen und Menschlichen.

Volk und Welt 1987
Aus dem Amerikanischen von Maria Carlsson
Mit einem Nachwort von Karl-Heinz Schönfelder
ex libris

Alfred Wellm: Kaule

Klappentext
Julka ist eine Ziege, Durchläuchting ein Pferd, Karola ein Mädchen, das man zur Freundin haben möchte, Vater Pietsch – über den soll man gar nicht reden, der ist in Ordnung, denn mit Tante Sophie ist schwer auszukommen, während Mutter auf der Landwirtschaftsschule ist. Ja, und mittenmang ist also dieser Kaule, von dessen Abenteuern Alfred Wellm erzählt. Immer wenn Kaule an seiner Pechsträhne zupft, bekommt man Herzklopfen, und als er dann auswandern will, weil die dumme Julka Selbstmord beging, da ist es beinah ganz aus. Aber Kaule hat auch Freunde.

Buchvorstellung von Jörg Neumann

Das Kinderbuch „Kaule“ wurde von Alfred Wellm geschrieben und 1962 das erste Mal veröffentlicht. Die Hauptfigur ist der elfjährige Norbert Penschelein, den aber alle Kaule nennen. Er lebt bei seiner Tante auf dem Vorwerk des kleinen Dorfes Hinrichsfelde während seine Mutter in einer Stadt eine Landwirtschaftsschule besucht. Der Junge stellt allerhand an, während er sich selbst überlassen seine Freizeit in der Natur verbringt. Als der „Fabrikmensch“ Hollnagel mit seiner Familie ins Dorf zieht, freundet sich Kaule mit dessen Tochter Karola an. Vater Pietsch, den Kaule oft im Bullenstall besucht und gelegentlich auch hilft, und Hollnagel geraten in Konflikt, da beide sehr unterschiedliche Ansichten darüber haben, wie die Arbeitsmethoden im Dorf auszusehen haben. Kaule steht anfangs auf Vater Pietschs Seite und will ihm helfen, merkt aber im Laufe der Zeit, dass Hollnagel mit seinen Verbesserungsvorschlägen gar nicht so falsch liegt. Kaule soll öfter auf die beiden Ziegen von seiner Tante aufpassen. Dabei trainiert er die eine darauf, auf einen Weidenstamm zu klettern und wieder herunter zu springen. Einmal unbeaufsichtigt macht die Ziege den Trick alleine und erhängt sich dabei an der Kletterweide. Aus Angst vor der Reaktion der Tante, traut sich Kaule nicht nach Hause und versteckt sich. Seine Freunde Karola und Otto und sogar Pjotr, mit dem Kaule in Feindschaft liegt, bringen ihm Essen und Trinken in sein Versteck. Das gesamte Dorf sucht den jungen Kaule, doch seine Freunde verraten seinen Aufenthaltsort nicht. Erst als Hollnagel den Freunden folgt, findet er Kaule und redet mit ihm, sodass Kaule sich wieder heraus traut.

Dieses Buch wurde beim Preisausschreiben für Kinder- und Jugendliteratur des Ministeriums für Kultur 1962 mit einem Preis ausgezeichnet.

Kinderbuchverlag Berlin 1962
ATB Buch Nr 4

27 Juni 2020

Manfred Scholtyssek: Hexeneinmaleins



Im Reich der Zahlen und Gleichungen geht es zwar logisch und nach strengen Gesetzmäßigkeiten zu, aber - auch diese Welt hat ihre Romantik. Das Buch vermittelt dem, der in ihr "Zahlenlabyrinth" eindringt, interessante Begegnungen und Entdeckungen - die Zahlenmagie eröffnet sich ihm. Aber nicht nur zum Knobeln und Forschen wird der Leser angeregt, er wird auch auf anspruchsvolle Weise unterhalten: Er schließt Bekanntschaft mit den Phönixzahlen und ihren erstaunlichen Zahlenbeziehungen, erfährt, wie man zu Kreiszahlen kommt, dringt in die Geheimnisse magischer Quadrate ein und lernt Tricks mit Spielkarten kennen, solche selbstverständlich, die auf mathematischen Gesetzmäßigkeiten beruhen.

Der Kinderbuchverlag Berlin, 3. Auflage 1984
Freizeitreihe
Illustrationen von Gisela Wongel
Für Leser von 11 Jahren an

Häkelmuster



Häkeln ist wieder sehr beliebt. Nicht nur, weil man jede Fadenstärke verhäkeln kann, sondern weil Häkeln vielen Frauen eine echte Entspannung bedeutet. Die Muster dieses Heftes lassen sich für Kleidung verwenden oder für Gegenstände, die die Wohnung komplettieren.
Wichtig ist, vor Beginn der Arbeit mit dem ausgewählten Material und der Häkelnadel in entsprechender Stärke eine Probe zu arbeiten und sich dabei in das Muster hineinzudenken. Um das Nacharbeiten zu erleichtern, suchten wir nach noch besseren Möglichkeiten der Erklärung und gaben für jedes Muster eine schematische Zeichnung. Die Arbeitsproben auf Seite 63 erklären die gebräuchlichsten Zeichen, zusätzliche Zeichen befinden sich neben dem Schema. Wir wünschen schöne Ergebnisse.

Verlag für die Frau, 1984

Max Frisch: Homo faber



"Ich bin Techniker und gewohnt, die Dinge zu sehen, wie sie sind. Ich sehe den Mond über der Wüste von Tamaulipas - klarer als je, mag sein, aber eine errechenbare Masse, die um unseren Planeten kreist, eine Sache der Gravitation, interessant, aber wieso ein Erlebnis?"
Walter Faber - Ingenieur aus der Schweiz und auf allen Kontinenten im Dienste der UNESCO tätig - hält sein eigenes Leben wie die Welt für errechenbar, für formbar nach dem Kalkül der Technik. Doch ausgerechnet ihm werden ein Nylonfaden im Rasierapparat und eine notlandende Superconstellation zu modernen Schicksalsgöttern. Liebe und Tod, Grunderlebnisse jedes Menschen, öffnen Faber die Augen über sich selbst und die Welt, in der er lebt.
Max Frisch ist keineswegs ein Zivilisationsgegner. Sein Homo faber ist sympathisch; Fabers technische Leistung verlangt uns Achtung ab, weil sie auf Veränderung und Besserung bedacht ist. Doch wer über Mittel und Werkzeug den Menschen und das Leben vergißt, kommt mit sich selbst nicht zurecht, denn leben heißt auch erleben können, und gerade dies ist Walter Faber verwehrt. Die Frau, die er einst verließ, weil sie nicht in sein Kalkül paßte, sagte es ihm unverblümt: "Manie des Technikers, die Schöpfung nutzbar zu machen, weil er sie als Partner nicht aushält, nichts mit ihr anfangen kann, Technik als Kniff, die Welt als Widerstand aus der Welt zu schaffen, beispielsweise durch Tempo zu verdünnen, damit wir sie nicht erleben müssen."
Max Frisch setzte sich mit diesem 1957 geschriebenen Roman nicht gegen einen technikbesessenen Menschen zur Wehr, sondern klagte eine Gesellschaft an, die, unfähig, Technik als Mittel zum Leben zu nutzen, Experten züchtet und Menschen zerstört.

Volk und Welt Berlin, 1. Auflage 1973
Mit einem Nachwort von Ursula Roisch
EVP 7,20

Walter Püschel: Das Vermächtnis des Kundschafters / Die Hochzeit von Angostura



Buchvorstellung von Anne-Marit Strandborg

Diese zwei Bücher habe ich in den 1970er Jahren gelesen, ja geradezu verschlungen. Ich ging noch zur Schule, war ungefähr zwölf Jahre jung. Gerne würde ich sagen, dass ich sie noch von damals habe, aber dem ist nicht so. Ich habe sie vor einigen Jahren im Internet gefunden und glücklich zugegriffen.

In der Geschichte geht es um die Befreiungskämpfe Südamerikas (1817) mit Simon Bolivar als Befreier des Landes von spanischer Kolonialherrschaft. Isa erfüllt das Vermächtnis ihres Bruders und lernt auf diese Weise den schottischen Hauptmann Mac Gregor kennen. Für die Befreiung des Volkes in Venezuela setzen die beiden ihr Leben ein. Und sie verlieben sich. Bevor sie jedoch heiraten können, muss Mac Gregor noch einen schwierigen Auftrag erledigen.

Ich kann mich nicht mehr an jedes Detail erinnern, aber ich habe die Bücher geliebt und sie damals mehrmals gelesen. Einige Begebenheiten habe ich noch vor Augen und ich habe mich das erste Mal in eine Buchfigur verliebt: den Schotten Mac Gregor. Vielleicht kommt es von daher, dass ich Jahrzehnte später die Gabaldon-Serie fast verschlungen habe.

Und obwohl es Taschenbücher sind, sind sie wunderbar illustriert.

Das Vermächtnis des Kundschafters
„Drei Gewehrschüsse peitschten auf, kurz hintereinander. Isa warf sich zu Boden und lauschte. Was hatte Mac Gregor veranlaßt zu schießen? Sie mußte zurück ins Dorf. Erneut fielen Schüsse. Noch ehe sie den Dorfausgang erreichte, hörte sie das rhythmische Stampfen von Pferdehufen, und gleich darauf sah sie drei Reiter, die tief über ihre Tiere gebeugt herangejagt kamen. An dem flatternden rostroten Haarschopf erkannte sie Mac Gregor. Sie stellte sich an die Seite des Weges, winkte und rief seinen Namen. Mac zügelte sein Pferd, schrie: „Los, spring!“, packte Isa, die sich am Hals des Pferdes festklammerte, und hob sie vor sich in den Sattel.“

Von den Befreiungskämpfen Südamerikas, den Verdiensten Simon Bolivars als Befreier des Landes von spanischer Kolonialherrschaft, erzählt dieses Buch. In einer Fülle abenteuerlicher Erlebnisse spiegelt sich wider, wie das Mädchen Isa und der schottische Hauptmann Mac Gregor ihr Leben einsetzen für die Freiheit des Volkes in Venezuela.

Der Kinderbuchverlag Berlin 1985
Illustrationen: Renate Jessel

Die Hochzeit von Angostura
… Doch der Hauptmann Mac Gregor sagte: „Vor einigen Tagen, da wollten Sie mich erschießen, General Piar; da habe ich Ihnen geraten, eine Ergebenheitserklärung an Simon Bolivar zu schicken, sonst würde sehr bald ein anderer Mann vor den Gewehren eines Exekutionskommandos stehen. Und dieser Mann wird Manuel Piar heißen, habe ich Ihnen gesagt. Sie haben mich ausgelacht.“

Der schottische Hauptmann Mac Gregor und das Mädchen Isa lernen sich während der Befreiungskämpfe im Jahre 1817 in Südamerika kennen. Sie wollen heiraten. Simon Bolivar, der Führer des Befreiungskrieges gegen die spanischen Unterdrücker, hat jedoch einen wichtigen und schweren Auftrag für den tapferen jungen Hauptmann. Er soll General Piar, der die Einheit der Revolution untergrub, das Todesurteil überbringen. Die Hochzeit muß verschoben werden. Es vergeht eine lange Zeit, in der Isa und Mac vielerlei Gefahren und Abenteuer zu bestehen haben.

Der Kinderbuchverlag Berlin 1985
Illustrationen: Renate Jessel

Erwin Strittmatter: Der Laden



Als Esau Matts Eltern 1919 im Heidedorf Bossdom Bäckereianwesen und Laden mit nichts als Geborgtem erwerben, sind sie voller kindlicher Illusionen. Doch aus den Schulden wächst Streit, Familienkatastrophen schütteln die amerikanisch-sorbische Sippe.

Eine versunkene Welt lebt in dem Buch wieder auf, das ein Roman ist trotz biographischer Verwandtschaft des Helden mit seinem Autor. Beschwörung und Verwandlung hat Strittmatter betrieben. Auf den Lausitzer Sandäckern, bei Tagebauen und Grubenbrüchen, an Dorfstraßenrainen, im staubigen Grün, allüberall hat er eine Blume gefunden, zweiblättrig, zweiblütig, ein schütteres Kräutlein, das erst unterm Lächeln des Dichters zu Farbe und Duft kommt: Doppelgewächs aus Weisheit und Poesie.

Aufbau-Verlag 1985

Werner Toelcke: Das Gesicht des Mörders



Diese Geschichte ist in der BRD angesiedelt und lotet in die Vergangenheit. Ein Mann, der sich seinerzeit fremdes Eigentum aneignete, indem er dessen Besitzer umbrachte, hat jetzt Grund, um sein Leben zu fürchten. Er muß verschwinden, und zwar spurlos. Damit das gelingt, soll ein anderer an seine Stelle treten und unter seinem Namen mit seinem Gesicht sterben.

Wie sich dieser andere dagegen wehrt und dabei seine Persönlichkeit entdeckt, davon handelt dieser Kriminalroman

Verlag Das Neue Berlin
DIE - Delikte Indizien Ermittlungen

Hans Fallada: Der eiserne Gustav



Buchvorstellung von Anne-Marit Strandborg

Als ich das Buch gelesen habe, war das Thema brandaktuell. Fängt die Geschichte doch zu Beginn des Ersten Weltkriegs an. Passende Bücher liegen in den Läden aus, das Fernsehprogramm ist voll von Dokumentationen und die Museen zeigen passende Ausstellungen. Den eisernen Gustav gab es wirklich. Nur hieß er Gustav Hartmann. Am 2. April 1928 startete er mit seiner Droschke und dem Wallach Grasmus nach Paris (über 1000 Kilometer). Der Zeitungsreporter Hans Hermann Theobald begleitete ihn. Am 4. Juni 1928 kamen sie dort an. Da um diese Zeit die Anzahl der Autos auf den Straßen stetig zunahm, war diese Reise als Aktion gegen den Niedergang des Droschkengewerbes gedacht. Dabei hatte, anders als die Romanfigur, Hartmann nichts gegen Autos. Ganz im Gegenteil: zurzeit seiner Reise nach Paris besaß er selbst ein Taxi.

Hans Fallada beschreibt in seinem Buch die Geschichte Gustav Hartmanns. Wir lernen ihn als Gustav Hackendahl kennen. Hackendahl ist das gestrenge Oberhaupt seiner Familie. Einst Wachtmeister bei den Pasewalker Kürassieren haben seine Frau und die fünf Kinder zu parieren. Sein Wort ist Gesetz. Er führt einen gut florierenden Droschkenbetrieb, hat mehr als 30 Pferde in den Ställen und beschäftigt Droschkenkutscher. Doch plötzlich muss er erfahren, wie seine Familie zusammenfällt. Die Kinder gehen ihre eigenen Wege, und es sind nicht immer die besten.

Fast zeitgleich fallen Schüsse in Sarajevo und es wird mobil gemacht. Der Erste Weltkrieg beginnt. Die Kinder zieht es aus dem Haus. Otto in den Krieg, Erich macht krumme Geschäfte, Heinz strauchelt, fängt sich aber wieder, und Eva, mal des Vaters Lieblingskind gewesen, verliert sich an einen Zuhälter. Es bleibt halt auf immer haften, wenn ein Mensch ohne Liebe großgezogen wird. Aber der eiserne Gustav sieht das nicht so. In seinen Augen hat er immer das Richtige getan. Seinen Kindern aber tat das nicht gut. Ebenso nicht seiner Frau, die ewig Geduckte.

Die Geschichte hätte weitergehen müssen. Oder ein zweiter Teil hätte nicht geschadet. Beim Lesen hatte man schon so eine Ahnung, wie sich die Figuren eventuell zur Zeit des Nationalsozialismus verhalten würden. Diese Entwicklung mitzuerleben, wäre sehr interessant. Auf jeden Fall hat mich Fallada mit diesem Buch wieder sehr berührt.

Berlin Aufbau 1967

Tadeusz Breza: Audienz in Rom



Der Held, ein junger polnischer Gelehrter, betritt die Ewige Stadt an einem Julitag des Jahres 1957. Rom erregt und fasziniert ihn, doch der Ankömmling ist nicht zu seinem Vergnügen hier. Wo das Oberhaupt der katholischen Kirche residiert, will er Recht suchen. Recht für seinen Vater, den juristischen Vertreter der Rota Romana in der polnischen Diözese Torun, der von seinem Bischof an der Ausübung seines Berufes gehindert wird. Man gewährt dem jungen Mann Audienz, denn er bringt glänzende Empfehlungen, und sein Vater hat Freunde hier. Man hört ihn an, schweigt, bedeutet ihm abzuwarten. Doch die Antwort bleibt aus. Er versucht es anderswo, Audienz folgt auf Audienz. Ergebnislos. Rom verliert seinen Glanz, die Denkmäler verlieren ihr Gesicht, der junge Mann wartet. Nur wenig helfen ihm Bekanntschaften in der römischen Gesellschaft die Zeit der Ungeduld verkürzen. Schon hat er alle Hoffnung fahrenlassen, als ihm unvermutet die positive Entscheidung des Falles gemeldet wird. Also hatte sein letzter verzweifelter Schritt – die Audienz beim greisen Kardinal – doch einen Sinn. Glücklich zieht er mit einem Lebemann durch römische Vergnügungsstätten und bereitet seine Heimreise vor. In letzter Minute – alle Vatikansbehörden sind leergefegt, die Beamten haben ihre Sommerferien angetreten – wird er gewahr, daß er einem Täuschungsmanöver zum Opfer gefallen ist. Die anderen waren stärker.

Tadeusz Breza äußerte in einem Interview zu seinem Roman: „Das Handlungsmotiv ist ein bequemer Vorwand, den Mechanismus und das Prinzip der vatikanischen Ämter selbst darzustellen. Ich betone den Begriff: Ämter. Der Vatikan ist nämlich der Prototyp des Amtes, das älteste aller bestehenden Ämter der Welt, das ohne Unterbrechung seit seiner Entstehung funktioniert…“
Und die „Nowa Kultura“ schrieb zu „Audienz in Rom“: „Wenn wir die Motive des Romans untersuchen, so fallen uns gewisse Ähnlichkeiten auf. Aber ja! Das erinnert doch sehr an Kafkas ,Schloß‘. Doch nur an eine Seite des Kafkaschen Romans. Brezas ,Urzad‘ ist das Schloß, ins Realistische transportiert. Breza hat die kahlen Strukturen Kafkas in ein klares historisches und soziales Gewand gekleidet. Und das entscheidet über die Wahrhaftigkeit des Bildes…“

Volk und Welt 1979
Titel der polnischen Originalausgabe: Urzad
Deutsch von Caesar Rymarowicz
ex libris

Heinrich Brückner: Denkst du schon an Liebe?



Buchtipp von Anna Robert

„Denkst du schon an Liebe?“ wird immer wieder als Kult-Aufklärungsbuch der DDR bezeichnet. Das Buch war für Leser ab zwölf Jahre und ich habe es noch heute. An diesem Buch war nichts peinlich, alle Fragen wurden offen beantwortet. Das Buch erschien zum ersten Mal 1976. Umso erstaunlicher finde ich, dass der Autor Heinrich Brückner zu diesem Zeitpunkt schon ganz offen über Homosexualität schrieb. Ich weiß nicht, ob es heute bessere Aufklärungsbücher gibt…

Inhalt u.a.: Überraschung in der Sprechstunde. Wir werden erwachsen. Die Steuerorgane der Sexualität. Auf dem Wege vom Jungen zum Mann. Auf dem Wege vom Mädchen zur Frau. Formen der Begegnung zwischen Mädchen und Jungen. Ihr sollt glücklich werden! Wie ein Kind entsteht. Verantwortliche Elternschaft. Vom Wesen der Geschlechtskrankheit. Homosexualität. Der lange Weg zur Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Der Kinderbuchverlag (1981)
Mit vielen farbigen Illustrationen von Ingrid Blauschmidt und Ingo Arnold.

26 Juni 2020

Ludwig Renn: Herniu und Armin

Herniu zieht mit dem blinden Sänger Asni durch die germanischen Lande, ihre Gesänge künden vom Sieg der zwölf Stämme im Teutoburger Wald unter der Führung Armins. Aber noch ist der Kampf gegen die Römer nicht beendet, und Armin hat einen neuen Auftrag für Herniu. Er muß als Pelzhändler unter den Römern leben und nimmt nun auf seine Weise an der Befreiung der Heimat teil...
Zwei Jahrtausende sind seitdem vergangen. Aber packend und wirklichkeitsnah hat Ludwig Renn diese lang zurückliegende Zeit geschildert.

Der Kinderbuchverlag Berlin, 1. Auflage 1986
ATB - Alex Taschenbücher Nr. 115
ab 12 Jahre
Einband und Illustrationen: Thomas Binder

Von Sinuhe bis Nebukadnezar - Dokumente aus der Umwelt des Alten Testaments



Vorwort
Das Ziel des Bandes ist näher in der Einleitung umrissen: einem größeren Leserkreis die sonst schwer erreichbaren Funde und Texte zugänglich zu machen und so zu einem besseren Verständnis des Alten Testaments ein wenig beizutragen.
Die Mitarbeit verteilt sich in folgender Weise: Siegfried Herrmann hat die ägyptischen Texte übersetzt und das Kapitel "Der alte Orient" geschrieben; die akkadischen Texte hat Helmut Freydank zur Verfügung gestellt; Klaus-Dietrich Schunck hat das Kapitel "Von der Arbeit des Spatens in Palästina" sowie die weiteren archäologischen Abschnitte bearbeitet; Günter Morawe übersetzte die Stücke aus der "Babylonischen Chronik". Für alles übrige trägt der Herausgeber die Verantwortung wie ebenso für die Anlage des Ganzen. Für mannigfaltige Hilfe bei der Vorbereitung hat er seinen früheren Assistenten, Pastor Reinhold Garbe, zu danken.
In der zweiten Auflage sind die Grabungen der letzten Jahre und die wichtigste neuere Literatur berücksichtigt worden.
Alfred Jepsen

Evangelische Verlagsanstalt Berlin, 3. Auflage 1979

Hans Backe: Halt dich senkrecht!



"HALT DICH SENKRECHT!" So rufen dir die Freunde zu; aber halte dich mal senkrecht, wenn dir die Rollschuhe mitsamt deinen Füßen davonrollen! Du zappelst - und dann sitzt du da und fragst dich: Warum fällt eigentlich alles nach unten? Warum fällt zum Beispiel nichts nach oben? Es gibt tausend solcher Fragen. Warum wippt die Wippe? Warum pendelt das Pendel? Warum rollt der Rollstuhl? Warum schallt der Schall? Es gibt tausend Gelegenheiten, auf lustige, spannende und kluge Weise die Natur selbst zu befragen - so dringlich, daß sie nicht anders kann: sie muß dir antworten. Wie du die Natur zur Antwort zwingst, erzählt dir Hans Backe.

Der Kinderbuchverlag Berlin, 1985
Freizeitreihe
Illustrationen Wilmar Riegenring
Einband Roland Beier

Gerhard Neumann: „Die Reußische Gemme“

Der Fuhrunternehmer Hermann Haldeweg wird 1951 während einer Premierenfeier des Stadttheaters durch Gift ermordet. Verdächtig sind viele. VP-Rat Rudi Zillgitt ermittelt, dass Orely Wiegleb unrechtmäßig eine Gemme aus fürstlichem reußischem Besitz ihr eigen nennt, dass die Gebrüder Tamm pornographische Bildserien westdeutscher Herkunft illegal vertreiben, dass der Dentist Kindshirt mit Zahngold schiebt, dass Dr. Hopf seine alte Bekanntschaft mit der Ermordeten verschweigt, dass … Sie alle haben gegen die Gesetze der noch jungen DDR verstoßen oder zumindest dem ermittelnden VP-Rat etwas verborgen. Doch die Verstöße kann Zillgitt in keine Beziehung zum Mord bringen. Und: Niemand scheint ein Motiv für diesen Mord zu haben. Wer ist der Täter? Diese alte Frage aller Kriminalliteratur sucht der Autor in einem spannenden Kriminalroman zu beantworten.

Mitteldeutscher Verlag, Halle, Leipzig
4. Auflage, 1978
K-Reihe