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15 April 2025

P. Werner Lange: So weit wie menschenmöglich ... – Das Leben des Kapitäns James Cook

Klappentext:
James Cook, der nach seinen eigenen Worten den Ehrgeiz hatte, auf seinen Entdeckungsreisen nicht nur weiter vorzudringen, als es allen anderen vor ihm gelang, sondern so weit, wie es Menschen überhaupt möglich ist, wurde tatsächlich der erfolgreichste Seefahrer der Neuzeit. Seine Weltumsegelungen waren die größten Expeditionen des Jahrhunderts. Sie galten nicht nur der Entdeckung und Eroberung neuer Länder, dem Streben nach Ruhm und Reichtum oder der Eröffnung von neuen Handelswegen, sondern sie dienten schon der Lösung wissenschaftlicher Aufgaben. Cooks Aufstieg aus einfachen Verhältnissen, vom Tagelöhnersohn zum Kapitän der britischen Kriegsmarine und Entdecker, der Süd- und Nordpolarfahrer und Südseeforscher zugleich war, hat etwas Faszinierendes, exemplarisch Leitbildhaftes, das schon seine Zeitgenossen in Bann zog.
Nachdem er sich durch seine Vermessungsarbeiten auf Neufundland größere Beachtung verschaffen konnte, trat James Cook 1768 mit dem Schiff »Endeavour« seine erste Reise an, auf der er nach dem reichen Südland suchen und auf Tahiti den vom Astronomen Halley vorausgesagten Durchgang der Venus vor der Sonne (3. Juni 1769) beobachten sollte. Durch die Entdeckung der heutigen Cookstraße erkannte er, daß Neuseeland aus zwei Inseln besteht, und fand die bis dahin unbekannte Ostküste Australiens.
Auf der zweiten Reise (1772-1775) zerstörte Cook die Legende vom bewohnten Südland, auf der Suche nach ihm war er fast bis Antarktika vorgestoßen.
Zweimal umsegelte James Cook die Erde. Von der dritten Fahrt, die er 1776 antrat, kehrte er nicht zurück. Auf dieser Reise suchte er nach der Nordwestpassage. Er entdeckte die Hawaii-Inseln wieder, befuhr und kartierte die größtenteils noch unbekannte Nordwestküste Amerikas bis Alaska, erforschte die Beringstraße, wurde aber durch das Packeis in der Tschuktschensee zur Umkehr gezwungen. Auf Hawaii fand er im Kampf mit den Insulanern den Tod.
P. Werner Langes hier vorliegende Cook-Biographie bezieht in die Beschreibung der großartigen Entdeckungsfahrten auch die mit ein, die mit James Cook segelten, nämlich die in den meisten Veröffentlichungen unerwähnte Mannschaft. Selbst anderthalb Jahrzehnte zur See gefahren, weiß der Autor durch eine Fülle anschaulicher Details das bewegte und abwechslungsreiche Geschehen in lebendiger und fesselnder Weise vor dem Leser erstehen zu lassen, zeichnet er das Leben des großen Navigators nach, dessen Name zu Recht an vielen geographischen Orten auf der Karte der Erde zu lesen ist.

Inhalt:
Vorwort .. .. .. 7
Der Weg zum Meer .. .. .. 9
In der Marine Ihrer Majestät .. .. .. 16
Neufundland .. .. .. 27
Mare pacificum? .. .. .. 34
Der verschwundene Kontinent .. .. .. 48
Briten im Pazifik .. .. .. 54
»Endeavour-Bark« .. .. .. 70
Nach Tahiti .. .. .. 79
Im Herzen Polynesiens .. .. .. 92
Das Land der langen weißen Wolke .. .. .. 110
Gefangene des Barriere-Riffs .. .. .. 129
Der Tod betritt die Planken .. .. .. 150
Ein neuer Seelord, alte Pläne .. .. .. 161
Kurs Südpol .. .. .. 174
Zwischen Polarkreis und Äquator .. .. .. 185
»Ein Morgen war's...« .. .. .. 196
Whenua tea-tea, das weiße Land .. .. .. 211
In Quirós' Kielwasser .. .. .. 223
Dunkles Melanesien .. .. .. 237
Heimwärts! .. .. .. 253
Mein Schicksal treibt mich... .. .. .. 259
»Da ist Kahura, töte ihn!« .. .. .. 268
Abschied von der Südsee .. .. .. 275
Zum Nordpazifik .. .. .. 291
Suche nach der Nordwestpassage .. .. .. 297
Der sterbliche Lono .. .. .. 311
Epilog .. .. .. 319
Begriffserklärungen .. .. .. 322
Literatur .. .. .. 326

Auf der Innenseite des Schutzumschlags eine Übersichtskarte der drei Reisen Cooks
Herausgegeben von Dr. Wolfgang Genschorek (Leipzig) und Dr. Max Linke (Weißenfels)
Kartenzeichnung: Helga Paditz

VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig
Reihe:
Pioniere der Menschheit; Brockhaus-Biographien
1. Auflage 1980
2. Auflage 1982
3. Auflage 1988 

09 April 2025

Wolfgang Genschorek: Fremde Länder - Wilde Tiere – Das Leben des "Tiervaters" Brehm

Klappentext:
Beim Namen Alfred Brehm fällt fast jedem zunächst sein weltbekanntes „Tierleben“ ein. Dieses Werk, Belehrung und Vermittler von Freude an der Natur zugleich, ist durch seine lebendige und eindringliche Darstellungsweise zum wahren Volksbuch geworden, fand aber wegen seiner umfassenden wissenschaftlichen Beschreibung ebenso Anerkennung in Fachkreisen.
Ein Ornithologenkollege charakterisierte Alfred Edmund Brehm folgendermaßen: „... Ein Mann mit ausgezeichnetem Können, ausgestattet mit Geistesgesundheit, voll Ursprünglichkeit, wie sie dem Volk eigen sein kann, und mit dem sachlich umfassenden Wissen und der sachlich kritischen Begabung des Gelehrten – diese Mischung, die so einzig ist, war in Brehm zu völligem Ausgleich gelangt. Und auf dieser Mischung beruhte es allein, daß er oft so schwierige Probleme des Tierlebens mit vollendeter Klarheit und überdies lebensvoll fesselnd darzustellen vermochte.“
Vor Brehms Zeiten hatte die Zoologie sich im wesentlichen auf die Berichte von Reisenden gestützt. Er aber ging selbst auf Reisen. Auf entbehrungsreichen Expeditionen durch Wüsten, Tropen, Polargebiete und die Gebirge Zentralasiens erwarb er sein Wissen. Diese Pioniertat Brehms und die Ergebnisse seiner Expeditionen veranlaßten Wolfgang Genschorek, zum 100. Todestag 1984 eine Biographie dieses Gelehrten vorzulegen, der weltweit anerkannt und zugleich in der Bevölkerung allgemein beliebt war.
Die Leistungen Brehms als geographischer Forscher wurden bis jetzt weitgehend ignoriert. Brehm schildert in seinen Reiseberichten ebenso die Pflanzenwelt, Landschaften, die, Bevölkerung der jeweiligen Gebiete, ihre Wirtschaft, Kultur und Geschichte.
Es ist Genschoreks Verdienst, diese Seite in Brehms Wirken mit der vorliegenden Brockhaus-Biographie einem breiten Leserkreis zugänglich zu machen. Er läßt den Leser miterleben, wie der junge Brehm, der eigentlich Architekt werden. sollte, eher zufällig auf seine erste große Expedition nach Nordostafrika geht und dann fast sein ganzes Leben lang „auf Reisen“ ist. Nach seiner Rückkehr von der Afrikareise studierte Brehm Naturwissenschaften in Jena und promovierte mit einem Teil seines Reiseberichts zum Dr. phil. Eine Reise quer durch Norwegen, über das Nordkap hinaus bis an den Varangerfjord sollte ihm Überblick über die nordische Vogelwelt verschaffen. Das Angebot Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg Gotha, ihn auf einer Jagdexpedition zu begleiten, brachte Brehm ein zweites Mal nach Afrika, wo ihn die reiche Tier- und Pflanzenwelt Eritreas sehr beeindruckte, und er wohl auch den Plan zu seinem „Tierleben“ faßte. Als Begleiter Otto Finschs reiste Brehm nach Westsibirien, gelangte bis zum Altai und den Ob abwärts bis ans Nördliche Eismeer. Er führte aufs genaueste Tagebuch, dem wir vor allem auch ethnologisch wertvolle Beschreibungen verdanken.

Buchanfang:
Geleitwort
Wenn 100 Jahre nach dem Tode eines Menschen seiner noch unentwegt gedacht wird und sein Name noch Klang hat, dann muß es sich um eine bedeutende Persönlichkeit handeln mit nachhaltiger Wirkung. Dr. Alfred Edmund Brehm ist eine solche. Zufällig Forschungsreisender geworden, der nur durch seine Zähigkeit und Energie die selbstgestellten Ziele erreichte, schriftstellerisch hochbegabt, gewann er seine höchste Wirksamkeit durch sein »Tierleben«, das ebenso im Palast wie in der Hütte alsbald gelesen, ja verschlungen wurde. Zahlreiche Auflagen und Bearbeitungen, auch Kurzfassungen überstand dieses einmalige Werk, ohne daß Ergänzungen und Abstriche letztlich dem Charme dieser Schilderungen völlig Abbruch tun konnten. Brehm hat die Tierwelt dem deutschen Volk nahegebracht, so daß jeder, der nur halbwegs an Tieren Interesse hegt, auch »Brehms Tierleben« kennt. Kein anderes mit gleichem Ziele angelegtes Werk konnte Brehms Leistung verdrängen.
Brehms Persönlichkeit schwankte in der Beurteilung sowohl seiner Zeitgenossen wie der Nachwelt speziell deswegen, weil er sowohl als Direktor des Hamburger Zoologischen Gartens wie auch als Gründer und Direktor des Berliner Aquariums in Unfrieden aus seinem Amte schied. Man muß das selbst erlebt haben, wie alle Welt glaubt, über Tierhaltung mitreden zu können, wenn sie nur eine Katze daheim haben oder eine populärwissenschaftliche Zeitschrift halten, um zu begreifen, daß ein Kenner und Könner wie Alfred Brehm, der solchem Halbwissen in seinen Vorständen ausgeliefert war, sich nicht derartigem Ansinnen beugen konnte und wollte. Er zog sich in sein idyllisches Heimatdorf zurück und widmete sich im Schoße seiner Familie der zoologischen Schriftstellerei. Nur zu Vortragszwecken verließ er schließlich sein Tusculum. Sein Ruhm folgte ihm auch nach Renthendorf.
Einer der Vorwürfe, die man Brehm machte und bisweilen noch macht, bezieht sich auf seine Formulierungen, mit denen er das Wesen der Tiere schildert. Man sagt, er vermenschliche das Tier. Es ist sicher, daß Brehm aus den Tieren nicht kleine Menschen machen wollte, er brachte aber mit seinen Darstellungen das Leben der Tiere den Lesern nahe und löste damit die sterile morphologische und anatomische Beschreibung ab. Man muß Brehm aus seiner Zeit heraus verstehen. Mit anderen Worten, Alfred Brehm ist auch 100 Jahre nach seinem Tode noch aktuell und alles andere als veraltet. Er hat ja erst vielen Forschern Lust gemacht, sich den Lebensregungen der Tiere zuzuwenden. Es lohnt auch heute noch, bei auftauchenden Fragen den »Brehm« zur Hand zu nehmen. Er schöpfte als Forschungsreisender und als Tiergärtner eben aus frischen Quellen. Er beobachtete manches, etwa die Symbiose zwischen Nilkrokodil und Krokodilwächter, die oft bezweifelt, aber nach Jahrzehnten von prominenter Seite doch bestätigt wurde. Wie sehr Brehms Werk bei den Tierfreunden ankam, mag auch daraus hervorgehen, daß es in viele Sprachen übersetzt wurde und damit Eingang in andere Kulturkreise fand. Alfred Brehm hat für zahllose Menschen, denen die Beschäftigung mit Tieren Lebensinhalt ist, den Zugang zum Tierreich geschaffen, eine Tat, die ihn für immer unter die Großen unseres Volkes einreihte. Das vorliegende Buch aber wird allen, die mehr über den Menschen Brehm wissen wollen, hochwillkommen sein.

Tierpark Berlin
Prof. Dr. Dr. Heinrich Dathe

Inhalt:
    Geleitwort .. .. .. 7
Das Vorbild des Vaters
    »Vogelpastor« Brehm .. .. .. 9
    Schulzeit, Lehre, Studium .. .. .. 17
Reise ins Herz Afrikas
    Neue Eindrücke .. .. .. 21
    In Begleitung von Missionaren .. .. .. 27
    Ausflug zu den Pyramiden .. .. .. 28
    Beginn der Nilfahrt .. .. .. 29
    Auf den Spuren Napoleons .. .. .. 32
    Muhammad Ali - Vizekönig von Ägypten .. .. .. 36
    Wüstenreise .. .. .. 41
    Khartum Zentrum des Sudan .. .. .. 44
    Reise nach Kordofan .. .. .. 48
    Rückkehr nach Kairo .. .. .. 54
Zweite Sudanexpedition
    Ein verwegener Plan .. .. .. 58
    Last der Verantwortung .. .. .. 61
    Erneut durch die Wüste .. .. .. 66
    Vergebliches Warten .. .. .. 67
    Zauber tropischer Urwälder .. .. .. 72
    Verraten und vergessen .. .. .. 75
    Abschied .. .. .. 78
    Auf der Sinai-Halbinsel .. .. .. 80
Jahre des Suchens
    Studium in Jena .. .. .. 84
    Vereine und Gesellschaften .. .. .. 90
    Spanienreise .. .. .. 96
    Freund und Berater Roßmäßler .. .. .. 97
    Im hohen Norden .. .. .. 104
    Lehrer für »höhere Töchter« .. .. .. 111
    Mit Herzog Ernst in Eritrea .. .. .. 113
Direktor des Zoologischen Gartens Hamburg und des Berliner Aquariums
    Neue Vorhaben .. .. .. 122
    Menagerien und Zoologische Gärten .. .. .. 126
    Der Abschluß des »Contracts« .. .. .. 129
    Tiergärtner mit Leib und Seele .. .. .. 130
    Konflikte mit dem Verwaltungsrat .. .. .. 134
    Kündigung .. .. .. 137
    Aquarium von Weltruf .. .. .. 140
    Wegbereiter der Allgemeinen Deutschen Ornithologischen Gesellschaft .. .. .. 145
Vom Altai ins Land der Chanten
    Die Erkundung Sibiriens .. .. .. 149
    Durch das »steinerne Tor« .. .. .. 157
    In der Steppe .. .. .. 160
    Zum »Land der gelben Erde« .. .. .. 164
    Der Altai und seine Bewohner .. .. .. 173
    Schiffsreise auf dem Ob .. .. .. 182
    Mühsal der Tundra .. .. .. 186
    Heimkehr .. .. .. 192
»Tiervater« Brehm
    Brehms Tierleben .. .. .. 197
    Im Dienste des Entwicklungsgedankens .. .. .. 209
    Sprache der Tierbilder .. .. .. 211
    Freundschaft mit Kronprinz Rudolf .. .. .. 213
    Vortragsreisen .. .. .. 222
    Ein schwerer Verlust .. .. .. 224
Anhang
    Literatur .. .. .. 228
    Personen- und Ortsregister .. .. .. 229

Auf der Innenseite des Schutzumschlags zwei Übersichtskarten der Reisen Brehms
Kartenzeichnung: Gerhard Pippig

VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig
Reihe:
Pioniere der Menschheit; Brockhaus-Biographien
1. Auflage 1984
2. Auflage 1988 

weitere Ausgaben

auch erschienen bei
Edition Leipzig, Verlag für Kunst und Wissenschaft, Leipzig
1. Auflage 1984