Ein buntbemalter Schlüssel hängt an der Tür zu einer neuen Wohnung. Fast so groß wie der Schlüssel der eisernen Rathaustür. Viele kleine Fußtapfen auf dem Treppenflur; vierundsechzig, sechsundsechzig ...
Die Spuren führen zum Rathaus, aber nicht nur dorthin. Durch eine Stadt mit einem großen Chemiekombinat.
Folgst du diesen Spuren, begegnen dir geheimnisvolle Dinge. Eine Tangente, ein „Zebra“, eine Wasserrutsche, eine Versorgungseidechse, ein buntbemalter Schlüssel ...
Buchanfang:
Das Rosenbeet
Ingrid und Angelika, Günter, Heinz und Tutemann kamen aus dem Hort. Am Goethepark verweilten sie. Sie wußten nicht gleich, warum er ihnen heute anders als sonst erschien. Die Wege waren geharkt. Bänke standen da. einige Leute ruhten sich aus. Alles war eigentlich wie alle Tage. Wohl fehlte es an Blumen. Der Frühling war noch jung in seinem ersten Grün. Das Rosenbeet! Die Kronen waren noch eingegraben, die Stämme katzbuckelten dicht über dem Erdboden. Nur die Stäbe, die ihnen einmal Halt geben sollten, standen aufrecht und in Reihen ausgerichtet. Rot und gelb waren sie gestrichen. Das war es!
„Hübsch ist das“, sagte Ingrid und zeigte auf die Farbenpracht.
„Findest du? Mir kommt es so vor, als steckten viele Besenstiele in der Erde.“
Heinz war über den Rasen gegangen, wo er dicht an das Beet herankommen konnte. „Besenstiele sind es nicht“, stellte er fest.
„Warum wurden sie aber so bunt gestrichen?“ fragte sich wundernd Günter. „Wenn wenigstens alle gelb wären!“
„Grün wäre besser.“
„Oder Grau.“
Sie rieten eine Weile hin und her.
Endlich sagte Tutemann: „Am liebsten möchte ich sie alle neu anstreichen, grün oder grau, wie ihr wollt.“
„Warum einfarbig?“ wandte Heinz ein. Tutemann wußte es: Die farbenfrohen Rosen kommen dann besser zur Geltung. Günter ging sofort darauf ein. Sein Vater war Maler. Im Schuppen standen viele Farbtöpfe und Pinsel. Wenn sie nun alle vier am Abend wieder herkommen, die Stäbe herausziehen und sie zu ihm, zu Günter, schaffen würden?
Ingrid wollte nicht mittun. „Es gefällt mir so, wie es ist. Außerdem würden meine Eltern nicht erlauben, daß ich am Abend auf die Straße gehe.“
„Dann machen wir es ohne sie!“ entschieden die Jungen.
Inhalt:
Das Rosenbeet .. .. .. 6
Die Stadtverordnete .. .. .. 10
Die Versorgungseidechse .. .. .. 16
Die Tangente .. .. .. 20
Der Stadtrat .. .. .. 24
Die Wasserrutsche .. .. .. 28
Die Schlüsselübergabe .. .. .. 32
Der Malzirkel .. .. .. 36
Das Gasthaus .. .. .. 40
Die Waldhütte .. .. .. 44
Der Zebrastreifen .. .. .. 48
Der Bürgermeister .. .. .. 52
Illustriert von Konrad Golz
Für Leser von 8 Jahren an
Verlag Junge Welt, Berlin
1. Auflage 1971
2. Auflage 1974
Bücher und Schriftsteller, die in der DDR gelesen wurden. Schaut bitte nicht nur danach, ob hier jeden Tag Beiträge auflaufen, nutzt diesen Blog auch wie ein Lexikon. Er ist ein Langzeitprojekt, da ist es sicherlich verständlich, wenn zwischendurch immer mal wieder pausiert wird. Sei es, um nicht die Lust daran zu verlieren, aber auch, weil die Beiträge auch regelmäßig vorbereitet werden müssen. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Stöbern und Erinnern oder neu entdecken.
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