Buchbeginn
Bei der alten Trauerweide
In jenen Hochsommertagen war meine Angel nichts als ein Vorwand. Vielleicht wußte ich selbst nicht, daß nicht sie mich hinausgetrieben hatte und auch nicht sie es war, die mich am Teichufer festhielt, nicht sie und nicht die armen goldglänzenden Fischlein, die sich nach und nach in meinem Beutel ansammelten. Ich befestigte das Stückchen Maisbrei am Haken, schleuderte die Angelschnur auf den reglosen Wasserspiegel und blickte, die Haselrute in der Hand, gebannt auf das schwimmende Stückchen eines Maiskolbens, das mir das Zeichen geben würde. Ich lauerte und war doch nicht bei der Sache. Meine Augen und meine Gedanken verweilten bei anderen Dingen. Oft blieb der leere Haken, von dem ein schlaues Fischlein sich den Bissen abgezupft hatte, lange in der Tiefe, ohne daß ich es bemerkte. Erst spät erinnerte ich mich wieder, daß ich eigentlich zum Angeln hergekommen war und wandte mich erneut dieser Beschäftigung zu...
Verlag Editura Ion Creanga Budapest, II. Auflage 1976, 3. Auflage 1978
Illustrationen und Einbandgestaltung: György Mihail
Aus dem Rumänischen: Helene Maugsch
Klasse, das Buch haben wir auch noch, ist zwar ziemlich zerlesen aber das zeigt ja, daß es gemocht wurde.
AntwortenLöschenAuf jeden Falle, liebe*r, wer auch immer sich hinter Unknown versteckt :-) Danke für den Besuch.
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