18 Mai 2020

Gerhard Schmidt: Der Narrenkanzler



"Hipler suchte in Marias Nähe zu gelangen, verzweifelte Gedanken im Kopf; er hörte im Tumult der aufgebrachten Menschenmenge immer wieder das Geräusch von splitterndem Glas und den Ruf; ,Verbrennt die Hexe!' Das Armesünderglöcklein begann zu läuten ... Als der Henker die Fackel angezündet hatte und sie an den Holzstoß hielt, lief Hipler vom Platz..."
Das Eintreten für die junge Bäckerstochter Maria Mohler, die er mit jugendlicher Hingabe verehrte, endet für Wendel Hipler mit Flucht aus der alten Erzbischofsstadt. Er, der die Rechte studiert, für die humanistischen Ideen des Reuchin, Erasmus und Luther schwärmt, wird Zeuge, wie ein unschuldiger Mensch gequält und getötet wird - auch im Namen eines Rechts. Dieses Erlebnis und vieles, was ihm damals begegnet in unruhigen Wanderjahren, Stadtschreiber von Heilbronn, als angesehener Anwalt, bestimmen seinen Weg, der ihn an die Seite der aufständischen Bauern, zum Hellen Haufen, führt.

Verlag Neues Leben Berlin, 3. Auflage 1984
Spannend erzählt 155
Illustrationen: Hans Mau

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