06 September 2020

Eliza Orzeszkowa: Die Hochwohlgeborenen

 


In den „Hochwohlgeborenen“ erzählt die polnische Schriftstellerin Eliza Orzeszkowa (1841-1910) eine einfache Geschichte aus dem Volksleben ihrer Heimat – die verschmähte Liebe eines hochbegabten Bauernsohnes zu einem adligen Mädchen. Salusia, eine der liebreizendsten Gestalten der polnischen Literatur, folgt zunächst der Stimme ihres Herzens und wendet sich empört gegen ihre Familie, die sie mit einem reichen Jüngelchen verheiraten will. Wie ein unheildrohendes Verhängnis rückt die Standesheirat näher. Schwankend zwischen dem verlockenden Besitz der Güter, auf denen sie ein sorgenfreies Leben als „Herrin“ führen könnte, und einer Ehe, die ihre Sehnsucht nach Wärme, gegenseitiger Achtung und Liebe stillen würde, verzögert Salusia ihre Entscheidung – bis es zu spät ist. Jerzy aber, dem Salusias Herz bis zuletzt gehört, verkörpert jene Söhne der ehemaligen Leibeigenen, die sich im Bewußtsein ihrer Tüchtigkeit, ihres Bildungsdranges und ihres wachsenden Einflusses vom Dünkel der „Hochwohlgeborenen“ nicht mehr imponieren lassen. Von diesen jungen Intellektuellen und von der Masse der einfachen, urwüchsig gesunden, mißachteten Bauern – nicht aber von den Schlachtschitzen erwartet die Autorin die Wiedergeburt ihrer Nation.

Verlag der Nation 1978

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