Die Romanchronik „Der Goldene Reiter und sein Verhängnis“ ist eines der erfolgreichsten Bücher von Kurt Arnold Findeisen.
Unter dem „Goldenen Reiter“ ist nicht nur der glänzendste deutsche Barockfürst August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, zu verstehen, sondern es galoppiert eine ganze Kavalkade von „Goldenen Reitern“ über die Seiten des Buches ihrem Verhängnis zu. Der Leser erlebt an besonders sinnfälligen Beispielen jene gewitterschwüle Epoche des Feudalismus, die dessen Untergang unmittelbar vorausgeht. „Glanz und Elend einer unsterblichen Stadt“, wie der Untertitel des Buches lautet, umfaßt die Zeit etwa von 1720 an bis zur großen Französischen Revolution.
Unter den auftretenden höfischen Personen gewinnen neben dem „pompösen Augustus“ und seiner blendendsten Mätresse, der unglücklichen Gräfin Cosel, vor allem sein prunkliebender Sohn und dessen allmächtiger Minister Brühl Gestalt. Von den Vertretern des Volkes sammelt sich das meiste Licht um die berühmten Hofkünstler, den Goldschmied Dinglinger, den Baumeister Pöppelmann, den Bildhauer Permoser, den Goldmacher und Porzellanerfinder Böttger, um den Orgelbauer Silbermann, die große Komödiantin Karoline Neuber, den „gelehrten Bauern“ Palitzsch und nicht zuletzt um den grotesken Hofnarren Joseph Fröhlich. Dieser doppelsinnige Spaßmacher und Permoser, der Bildhauer, sie sind es, die als die ersten dem verhängnisvollen Treiben der Hofgesellschaft die Stirn bieten und dem Volk den Weg aus Druck und Übermacht der Verhältnisse heraus in eine bessere Zukunft mit bahnen helfen. Am lautesten erhebt sich die Stimme des aufwühlenden Buches im „Dresdener Totentanz“ von 1760, als die Stadt durch Friedrich II. von Preußen zerstört wurde – eine nachdenkliche Parallele zur Vernichtung Dresdens in der Februarnacht von 1945.
Zahlreiche, aus dem Geist des Barock und des Rokoko geborene Zeichnungen Prof. Max Schwimmers sind dem Roman, der zugleich am Beispiel des aufzeichnenden Chronisten den Werdegang einer inneren menschlichen Befreiung darstellt, beigegeben.
Verlag der Nation Berlin 1961
Illustrationen: Max Schwimmer
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