22 Oktober 2020

Gerhard Dengler: Zwei Leben in einem

Dengler war Publizist, studierte in München und Berlin, geriet im Krieg in Stalingrad in Gefangenschaft, Mitarbeit im Nationalkomitee Freies Deutschland. 1949 - 1958 Korrespondent des ND in Bonn bis 1958

WIKIPEDIA
Gerhard Dengler (* 24. Mai 1914 in Reinhausen (Gleichen); † 3. Januar 2007 in Hennigsdorf) war ein deutscher Journalist. Dengler war der Sohn des Rektors der Forstakademie Eberswalde, Alfred Dengler. Er studierte von 1934 bis 1939 Publizistik. Zwischen 1935 und 1937 absolvierte er seinen Wehrdienst beim Artillerieregiment 3 in Frankfurt (Oder). Am 1. Mai 1937 wurde er in die NSDAP aufgenommen. Dengler war auch Mitglied der SA, nachdem er schon seit 1932 Mitglied im Jung-Stahlhelm war. Im Jahr 1939 promovierte er kurz vor der erneuten Einberufung zur Wehrmacht. Seine Einheit nahm sowohl am Feldzug gegen Polen als auch gegen Frankreich teil. Hier wurde er zeitweise Standortkommandant von Autun. Als Hauptmann der Wehrmacht nahm er an der Schlacht bei Stalingrad teil. Er kapitulierte mit seiner Einheit separat Anfang 1943 und wurde dann Mitglied des Nationalkomitees Freies Deutschland. Jahrzehnte später sagte er dazu in einem Interview im Deutschlandfunk: Meine bürgerliche überkommene Anschauung und Gesinnung von dieser bürgerlichen Gesellschaft, in der ich groß geworden bin, die war in Stalingrad verbrannt. In der Sowjetischen Besatzungszone wurde er 1946 Mitglied der SED. Zunächst war er bei der Sächsischen Zeitung in Dresden tätig. 1948 wechselte er nach Leipzig, wo er für wenige Wochen Chefredakteur der Leipziger Volkszeitung wurde. Von November 1948 bis Mai 1949 war er Chefredakteur bei der DEFA-Wochenschau Der Augenzeuge. Anschließend wechselte er zur Redaktion des Neuen Deutschlands. Für das Zentralorgan der SED war er von 1953 bis 1958 als Korrespondent in Bonn tätig. Nach Berlin zurückgekehrt wurde Dengler 1958 Chefkommentator des Deutschlandsenders; er löste dabei Karl-Eduard von Schnitzler ab. 1959 trat er als stellvertretender Vorsitzender in das Büro des Präsidiums des Nationalrats der Nationalen Front ein. 1966 erfolgte seine Ernennung zum Vizepräsidenten des Nationalrates der Nationalen Front. Dieses Amt übte er bis 1969 aus. Von 1962 bis 1967 wirkte er als Leiter der Arbeitsgruppe Braunbuch, Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und Berlin (West) im Nationalrat. 1969 wechselte er dann an die Deutsche Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft, wo er bis zum Erreichen des Rentenalters 1979 wirkte. Gerhard Dengler war bis zu seinem Lebensende im Verband Deutscher in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung „Freies Deutschland“ (DRAFD) e.V. aktiv.

Militärverlag der DDR, Berlin (1989)
1. Auflage, 484 Seiten
 

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