25 November 2020

Rudi Strahl: Mein Zustand ist ernst, aber nicht hoffnungslos. Ein Briefroman


 Ein vorwiegend heiterer Roman in Briefen
Ein Mann in mittleren Jahren verliert bei einem Motorradunfall vorübergehend sein Sprachvermögen. Er liegt im Krankenhaus, noch ist unklar, ob er jemals wieder sprechen wird. Von Beruf Alleinunterhalter, scheint ihm jede Existenzmöglichkeit genommen und jeder Kontakt unterbrochen. Mit seiner Umgebung verkehrt er nur brieflich - mit den Ärzten, Schwestern, Mitpatienten, aber auch mit seiner geschiedenen Ehefrau, den Kindern, der alten Mutter, der langjährigen Freundin, dem Freund und den kleinen Verehrerinnen. Und er beginnt Tagebuch zu schreiben. Der Mann hat die Chance, das Geschehen als Zäsur in seinem bisherigen Leben zu betrachten und neu zu beginnen. Aber nutzt er sie? Angepaßt an die jeweilige Situation und Partnerbeziehung, werden seine Briefe und Tagebuchaufzeichnungen zu einem Psychogramm, das die schillernde Vielschichtigkeit dieses Charakters satirisch bloßstellt. Immer darauf bedacht, Sympathie, Mitleid oder Bewunderung zu heischen, stellt sich unser Mann bei jedem der Adressaten anders dar, und der Leser beginnt zu begreifen: DER wird durchkommen, DER läßt sich nicht die Butter vom Brot nehmen! Er ist der Scharlatan, der immer zu der Rolle wird, die er gerade spielt. Da kommt es zum Eklat: In derselben Besuchszeit versammeln sich zufällig alle Frauen, die in seinem Leben eine Rolle spielen, an seinem Bett. Vor Schreck und Scham gewinnt der Mann die Sprache wieder - wird sie ihm helfen, sich…

Eulenspiegel Verlag, Berlin (1988), 1. Auflage, 192 Seiten

Auch erschienen:

Verlag Volk u. Welt, Berlin (1989)
Romanzeitung Nr. 474

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