01 Januar 2021

Anneliese Probst: Menschen in der Heiligen Nacht

 Jedes Jahr von neuem wird die Geschichte von der Geburt Jesu verlesen: „Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging… Da machte sich auch auf Joseph… mit Maria, seinem vertrauten Weibe… und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelt ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatte sonst keinen Raum in der Herberge.“ Jahr für Jahr hören wir diese Geschichte, Jahr für Jahr freuen wir uns auf sie, Jahr für Jahr überdenken wir diese Nachricht. In immer anderem Licht erscheint sie uns, einmal vertraut, dann fremd, einmal erhaben, dann alltäglich. Aber sagt sie nicht: Gott ist Mensch geworden, in dies Leben gekommen wie jeder von uns auch?

Anneliese Probst versucht daran zu erinnern, daß der Gottessohn in unser zeitliches, begrenztes Leben kam. Sie erzählt die Geschichte der Geburt Jesu und zugleich die Geschichte der Geburt von drei Kindern, die in unsern Tagen in der heiligen Nacht geboren werden.

Die Kinder in unsern Tagen finden ein gut vorbereitetes Bettchen und werden in den Kliniken freundlich empfangen.

Was aber hatten ihre Mütter erlebt, bevor sie ihrem Kind das Leben gaben?

Freuen sie sich, oder haben sie den neuen Menschen nicht gewünscht? Wer und wo sind ihre Väter? Wie wird das Leben der Kinder sich gestalten? Hängt das nicht in erster Linie von den Eltern ab?

Anneliese Probst geht diesen Fragen bohrend nach. Und sie findet: Auch heute, wo jedes Kind „versorgt“ ist, gibt es immer wieder Kinder, die „keine Herberge“ haben. Und hat nicht jeder neue Mensch Anspruch auf die bergende und schützende Liebe der Eltern? Und feiern wir nicht Weihnachten um dieser bergenden und schützenden Liebe willen?

Evangelische Verlagsanstalt Berlin 1972

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