21 Januar 2021

Pál Szabó: König der Kreuzfahrer


 

In seinem in den dreißiger Jahren entstandenen Roman beschreibt Pál Szabó (1893-1970) das Schicksal des ungarischen Volkshelden György Dózsa, eines Zeitgenossen Huttens und Müntzers. Nur zögernd betritt die Hauptgestalt die Szenerie dieses breiten Kultur- und Sittengemäldes vom Beginn des 16. Jahrhunderts. Ein Recke von Gestalt, fühlt sich der aus dem niederen Adel Siebenbürgens stammende Dózsa aus den unterdrückten leibeigenen Bauern mehr verbunden als den Magnaten, denen er als Söldnerhauptmann dient. Als sich die Bauern, die 1514 zum Kreuzzug gegen die Türken aufgerufen worden waren, gegen ihre Unterdrücker im eigenen Lande erheben, verzichtet Dózsa auf eine glanzvolle Feldherrnkarriere und setzt sich, immer noch im Glauben, dem ungarischen König zu dienen, an die Spitze der Bauernmassen. Die Niederschlagung des Aufstandes, die das Land in einen einzigen großen Friedhof verwandelt, begünstigt nicht zuletzt den türkischen Sieg bei Mohács 1526, wo für fast 400 Jahre die nationale Selbständigkeit Ungarns verlorengeht. 

Verlag der Nation Berlin, 3. Auflage 1984
Aus dem Ungarischen von Almos Csongár

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