05 Februar 2021

Herbert Nachbar: Der Junge mit den knielangen Hosen – Geschichten


 Herbert Nachbar nannte die Kindheit Entdeckungszeit. „So gesehen“, sagte er, „ist nichts hinzugekommen, sondern immer nur genommen worden. Auch von mir.“ In seinen Geschichten über Kinder taucht das Verlorene wieder auf, Geschichten, in denen er Figuren schuf, die zu den poetischsten in seinem literarischen Werk gehören.

Hier begegnen sie uns wieder: der Junge mit den knielangen Hosen und Katharina Flemming, Johannes Benn mit seinen Freunden, Eugen Stresow, Bobbie Hirschfeld, Krischan und Stining. Sie leben am Strom, in Dasekow oder Wummelow, in freundlichen Häusern, über denen die Kirche wie eine Glucke hockt. Ihre Tage sind angefüllt mit Prügel in der Schule, mit Streichen und Lachen an den Nachmittagen. In der Phantasie und im Spiel schaffen sie sich eine eigene Welt, die Geheimnisse birgt und Wunder wie das des Leberwurstbaumes oder der ersten, alles verändernden Liebe. Doch auch Ängste dringen ein in diese Welt und in die kindlichen Träume. Sie reflektieren auf naive Weise die Wirklichkeit von Faschismus und Krieg, und es erweist sich, daß Gut und Böse nicht immer leicht zu trennen sind.

Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, 1. Auflage 1984
bb Nr. 531

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wichtiger Hinweis

Seit dem 25. Mai 2018 gilt auch in Deutschland die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

Mit der Abgabe eines Kommentars erklärt Ihr euch einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.

Beim Absenden eines Kommentars für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärt ihr euch ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.