08 März 2021

Emile Zola: Das Geld

In Zolas neuem Roman ... wird die ganze Welt des Geldes - Bankiers, Wechselmakler, Remisiers, Spekulanten - methodisch untersucht. Ich kann nicht genau sagen, ob die Schilderung in allen ihren Einzelheiten richtig ist, da ich mit Geschäften sehr wenig zu tun habe. Aber im ganzen scheint das Bild wahr zu sein. Ein Riesengemälde, abwechslungsreich, voller Leben. Man merkt zwar, wie es gemacht ist. Man findet darin wieder die langen Aufzählungen ... die regelmäßige Wiederkehr der gleichen sprachlichen Ausdrucksformen, die mit Richard Wagners Leitmotiven verglichen worden sind. Aber es steckt eine außergewöhnliche Kraft in diesem gewaltigen genialen Werk. Obwohl Emile Zola ein erklärter Feind jeder Metaphysik ist und keineswegs zur Abstraktion neigt, ist ihm von Natur aus eine Philosophie eigen. Er bekennt sich zu einer Art religiösem Naturalismus und zu einem, wie er selbst gesagt hat, "unbeirrbaren Glauben an die Kräfte des Lebens". - Anatole France

Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, 1. Auflage 1981 
TdW - Taschenbuch der Weltliteratur
Abbildung: Henri de Toulouse-Lautrec "Die Bar" (Ausschnitt)
Aus dem Französischen von: Wolfgang Günther
Mit einem Nachwort von Rita Schober

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