19 März 2021

Fritz Rudolf Fries: Der Fernsehkrieg


Zeisig, der jüdische Händler, ist, um der faschistischen Verfolgung zu entgehen, in die Maske des Vertreters Engelhardt geschlüpft. Diese Verwandlung in eine fremde Existenz kostet das Opfer absoluter Selbstverleugnung, die Aufgabe der eigenen Identität. So kann sich der falsche Engelhardt auch nach der Befreiung nicht mehr zu seiner früheren Existenz zurückfinden, in der Mitarbeit zum Aufbau einer neuen Ordnung findet er jetzt eine neue, gemäße Lebensform.

Wie in dieser ungewöhnlichen Geschichte vom "Bananenkönig" gelingt es dem Autor in elf Erzählungen einen Kreis zu ziehen, in den hinein historische Stoffe wie die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus ebensogut passen wie Beobachtungen der unmittelbaren Gegenwart. Im ungewöhnlichen Erlebnis werden markante Charakteristika und typische Erscheinungen entdeckt. Detailgetreue Schilderungen werden durch psychologische Einfühlungsgabe zu fesselnden literarischen Miniaturen verdichtet, in denen gesellschaftlicher Fortschritt transparent wird.

Hinstorff Verlag Rostock 1975


Mitteldeutscher Verlag Halle (Saale 1969
Illustrationen: Nuria Quevedo

 

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