25 April 2021

Alexander Ebanoidse: Hochzeit auf imeretisch

Alexander Ebanoidses Roman gehört zu den unterhaltsamsten Werken der georgischen Gegenwartsliteratur. Voller Humor, leicht und heiter, mit südlichem Temperament erzählt der Autor vom Landaufenthalt des jungen, unbemittelten Bildhauers Lado, der beinahe mit dessen Zwangsverheiratung geendet hätte.

Die einzigen Kleider, die er besitzt, auf dem Leib, in der Tasche zehn Rubel, und auch die noch gepumpt, so begibt sich Lado über sommerheiße, staubige Straßen nach Imeretien in sein Heimatdorf, wohin ihn seine kranke Großmutter rief. Die Weinbauern empfangen ihn herzlich, jeden muss er besuchen, bei jedem recht viel vom selbstgekelterten Wein probieren. Der Begrüßungstaumel währt einige Tage. Die Großmutter aber ist gesund und munter wie eh und je, ihre angebliche Krankheit war nur ein Vorwand, den Enkel nach Hause zu locken: Man will bei dem berühmten Bildhauer – als solchen hat ihn die Großmutter gepriesen – eine Statue für den Dorfplatz bestellen. Von chronischem Auftrags- und Geldmangel geplagt, sagt Lado zu, doch unglücklicherweise wählt er die schöne siebzehnjährige Tochter eines wohlhabenden Obsthändlers zum Modell; aber nur zum Modell und nicht zur Braut, wie ihr geschäftstüchtiger Vater es gern möchte, der in dem Künstler aus Tbilissi einen vermögenden Schwiegersohn wittert.

Alexander Ebanoidse (geboren 1939 in Tbilissi) studierte am Literaturinstitut „Maxim Gorki“, lebt als freischaffender Schriftsteller in Moskau. Übersetzt aus dem Russischen ins Georgische, veröffentlichte mehrere Erzählungen, 1974 erschien sein erster Roman, „Hochzeit auf imeretisch“.

Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 1. Auflage, 1979
bb-Reihe Nr 433

 

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