20 April 2021

George Payne Rainsford James: Die Rächer vom Sherwood


 

To

James Milnes Gaskill, Esqu.

Parlamentsmitglied

MEIN VEREHRTER SIR!

Indem ich Euch ein Buch darbringe, welches, fürchte ich, Eurer günstigen Aufnahme kaum würdig ist, kann ich nicht umhin, mein Bedauern darüber auszusprechen, dass mir keine anderen Mittel zu Gebote stehen, meine Hochachtung gegen einen Mann an den Tag zu legen, der jederzeit die freundlichsten Gesinnungen gegen mich und meine Werke gezeigt hat.

In dem Euch vorliegenden Roman werdet Ihr viele Szenen finden, die Euch bekannt und vertraut sind – in der Geschichte sowohl als in der Natur. Eines aber wird Euch vielleicht einigermaßen überraschen: Wir sind so sehr daran gewöhnt, in Balladen und Geschichtsbüchern den Helden des Waldes, Robin Hood, in die Zeit Richards I. gesetzt zu sehen, dass es vielleicht etwas anmaßend von mir erscheinen dürfte, wenn ich ihn als unter der Regierung Heinrichs III. lebend und handelnd darstelle. Aber ich glaube, wenn Ihr Euch bei den alten Historikern umseht, werdet Ihr finden, dass er ein englischer Yeoman von ausgezeichnetem Geist war, wie ich ihn dargestellt habe, aller Wahrscheinlichkeit nach geächtet wegen seiner Anhänglichkeit an die damalige Volkspartei und teilnehmend an dem bedeutungsvollen Kampf zwischen dem schwachen und tyrannischen König Heinrich III. und dem großen, außerordentlichen Simon de Montfort, dem Grafen von Leicester.

Was die Anlage und Ausführung meiner Geschichte betrifft, so wünschte ich, sie wäre besser. Ich denke indessen, dass sie einige ansprechende und ergreifende Schilderungen aus jener Zeit enthält, und hoffe, dass sie geeignet ist, Euer Interesse einigermaßen auf sich zu ziehen.

Genehmigt, verehrter Sir, die Versicherung, mit welcher ich immer bin

Euer aufrichtiger Diener

GEORGE PAYNE RAINSFORD JAMES

1842


Verlag Neues Leben, Berlin, 4. Auflage, 1972 (1. Auflage 1958)
Spannend erzählt Nr. 28
Illustrationen von Gerhard Goßmann.

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