27 April 2021

Manfred Hahn (Hg.): Willi Bredel: Spanienkrieg

Band I: Zur Geschichte der 11. Internationalen Brigade

Band II: Begegnungen am Ebro - Schriften - Dokumente


Spanien 1936: Eine junge Volksfrontrepublik kämpft gegen faschistische Rebellen. Hitler-Deutschland und Mussolini-Italien liefern dem Verschwörer Franco Truppen und Waffen; Millionen in aller Welt spüren: hier steht ihre eigene Sache, ihre demokratische, friedliche Zukunft auf dem Spiel. Willi Bredel war einer der Tausenden "Freiwilligen der Freiheit" aus mehr als fünfzig Ländern, die den Spaniern zu Hilfe eilten. Nach seinen Erfahrungen als Kriegskommissar des Thälmann-Bataillons schrieb er 1937-1939, noch während der Kämpfe, die Geschichte der berühmten Bataillone "Thälmann", "Edgar André", "Commune de Paris", "Hans Beimler", "12. Februar" - ein Zeitdokument aus den Anfängen der Volksfrontpolitik und der weltweiten Solidaritätsaktionen, hier zum erstenmal veröffentlicht. Der Weg der "Elften" von den erfolgreichen Abwehrschlachten um das schon verloren geglaubte Madrid bis zur letzten Offensive am Ebro 1938 markiert wichtige Etappen jenes Volkskrieges, erhellt dessen Hintergründe, Erfolge und Niederlagen. Bredel läßt dabei die Spanienkämpfer selbst aus ihrem gegenwärtigen Kampfalltag erzählen. Überzeugender und unmittelbarer als alle Geschichtsschreibung zeigen ihre schlichten Berichte nüchterner Todesmut und Begeisterung, Angst und Lebensfreude, Haß und opferbereite Kameradschaft, kurz, ihre Menschlichkeit. So sind uns hier die scharfen, individuellen Konturen dieser Freiwilligen erhalten, die den Späteren so leicht im Legendären verschwimmen wollen.

Ein Arbeiterschriftsteller, seit vierzehn Tagen Kriegskommissar des Thälmann-Bataillons, erlebt seine erste Schlacht, und nach vier vergeblichen Sturmangriffen der Kameraden ist im Gefechtsstand er allein noch übrig. So muß er, vom Schrecken des Kampflärms noch wie gelähmt, jetzt seinen Mut als Kommandeur zweier Bataillone beweisen ... Ohne künstlerisch zu glätten, schrieb Willi Bredel aus frischer Erinnerung die Erstfassung von "Begegnung am Ebro", die seit 1939 nicht wieder veröffentlicht wurde. Auch heute wirkt der Volksfront-Roman aktuell; im konsequenten militärischen Kampf gegen die Faschisten werden gleichzeitig Vertrauen und Freundschaft zwischen Bündnispartnern geschaffen. Der Leser kann das Erzählte mit der historischen Wirklichkeit vergleichen anhand der zum erstenmal gedruckten Tagesberichte des Kommissars Bredel. Sie bezeugen, mit welchem Elan er sich den ungewohnten, praktischen Aufgaben im Alltag des Krieges widmete. Daneben fand er noch eit und Kraft für Artikel in Frontzeitungen und ausländischen Blättern. So dokumentiert unser Sammelband die Vielfalt der Bredelschen Arbeit für Spanien: Hier hat ein Schriftsteller nach seinen Kräften die Möglichkeiten als Soldat, Journalist und Künstler voll ausgeschöpft.

Aufbau-Verlag Berlin und Weimar
Mit 141 Abbildungen und 17 Karten

 

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