Die Ehe von Klaus und Waltraude Riezy gerät immer mehr in die Krise, seit sie wissen, dass ihr Kind geistig schwer behindert ist. Tino, an dessen Geburt sich so viele Erwartungen knüpften, wird nie ein normales Leben führen können. Die Auseinandersetzung um die Verantwortung für das Kind berührt Existenzfragen beider Partner.
Waltraude kämpft bis zur Selbstaufopferung darum, die Fähigkeiten ihres Sohnes wenigstens soweit zu entwickeln, dass er ohne fremde Hilfe leben kann – fast erfolglos. Ist ihr Opfer deshalb sinnlos, wie Klaus meint? Sollte man Tino nicht einfach in ein Heim geben? Wie reagiert die Umwelt auf einen Menschen außerhalb der Norm?
Mit großer Ehrlichkeit und Feinfühligkeit gestaltet Roswitha Geppert den Konflikt einer jungen Frau, die vor einer schweren Entscheidung steht und nach neuer Verantwortung sucht, ohne die alte aufzugeben.
Roswitha Geppert wurde am 18.6.1943 in Leipzig als Kind einer Arbeiterfamilie geboren. Nach dem Abitur arbeitete sie ein Jahr lang in einer Baumwollspinnerei. Von 1962 bis 1966 Studium der Theaterwissenschaft an der Leipziger Theaterhochschule, anschließend Regieassistentin am Theater. 1969 gab sie ihre Beschäftigung dort auf und widmete sich ganz der Pflege ihres kranken Kindes. Die Autorin nahm an einem Zirkel schreibender Arbeiter teil und veröffentlichte Kurzprosa und Gedichte in Zeitungen. Sie übersetzte den Roman „Esther Waters“ von George Moore aus dem Englischen, der 1976 erschien. „Die Last, die du nicht trägst“ ist ihre erste größere literarische Arbeit.
Mitteldeutscher Verlag, Halle/Leipzig, 1. Auflage, 1978
buchclub 65
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