In dem Fischerdorfe Dresden (d. h. Sumpfwaldleute) gründeten die Bischöfe von Meißen zu Beginn des 11. Jahrhunderts eine Kirche, die sie "unserer lieben Frauen" weihten. Die Fischersiedlung war nicht groß, aber das Kirchspiel der neugegründeten Frauenkirche erstreckte sich weit auf die im Umkreis liegenden Dörfer diesseits und jenseits der Elbe und wuchs bis zum Jahre 1670 auf 26 Gemeinden an. Ihre Bedeutung vergrößerte sich, als die Markgrafen von Meißen neben dem Dorf Dresden eine befestigte Stadt anlegten (um 1200), und die Kirche des Fischerdorfes nun auch die erste Pfarrkirche der neugegründeten Stadt wurde. Die Frauenkirche mit dem sie umgebenden Friedhof lag damals noch außerhalb der Stadtmauern, in die eine Pforte - das Frauentor - für die Kirchbesucher eingebaut war. Erst Herzog Georg bezog 1520 die Frauenkirche mit der sie umgebenden Ansiedlung in die Stadt ein und versah die neue Vorstadt mit einer Mauer. Die alten Befestigungsanlagen mit dem Frauentor blieben noch bestehen und wurden erst 1548 durch Kurfürst Moritz niedergelegt, der auf dem nun freigewordenen Platz den Neumarkt anlegte. Mit der Einführung der Reformation in Sachsen (letzte Messe am 2. Juni 1539) wurde die Kreuzkirche zur Pfarrkirche ernannt und die Frauenkirche nur als Begräbniskirche benutzt, bis im Jahre 1551 an Sonn- und Festtagen wieder Predigtgottesdienst eingerichtet wurde...
2. Aufl., 1955
Das christliche Denkmal Heft 2
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