27 August 2021

Anatoli Drofan: Das Geheimnis des alten Glockenturms


 Inhalt
Als der Brief aus Dresden bei den ukrainischen Pionieren eintrifft, ahnen Schuschu und Ljonka noch nicht, welche Aufregungen sie erwarten. Doch gerade sie erhalten von der Pionierleiterin den Auftrag, die Bitte Jörgs zu erfüllen. Sie starten ihr Unternehmen "Taube", und dazu müssen sie koste es, was es wolle auf den alten Glockenturm gelangen. Schließlich mischt sich Schuschus Großvater in die Sache ein, den das geheimnisvolle Treiben der beiden Jungen aufmerksam gemacht hat. Nicht zuletzt durch ihn gelingt es, den alten Turm vor dem Abriß zu bewahren und die Uhr wieder instand zu setzen, die für Jörg aus Dresden eine besondere Bedeutung hat.

Buchbeginn
Schuschu

Es begann gleich am ersten Tag, kaum daß ich zur Schule gekommen war. In der zweiten Stunde erklärte die Lehrerin, ich wäre eigentlich noch nicht "schulreif". Ich konnte das Wort "Schaufel" nicht aussprechen. Statt dessen sagte ich "Ssaufel". Das Wort "schieben" konnte ich auch nicht wiederholen. Statt dessen säuselte ich "ssieben". Ähnlich verhaspelten sich viele andere Worte in meinem Mund. Als ich mir diese "Schaufel" abquälte, brach die ganze Klasse in schallendes Gelächter aus. Das war zu viel für mich, und ich fing an zu weinen.

Die Lehrerin trat zu mir und strich mir über den Kopf. "Sei nicht traurig, Wolodja Kornijenko! Mit der Zeit wirst du alle Wörter richtig aussprechen lernen. Deswegen brauchst du doch nicht zu weinen. Aber sag deiner Mutter, ich möchte sie morgen sprechen."

Mama kam zur Schule. Die Lehrerin spazierte mit ihr im Korridor auf und ab, und die beiden unterhielten sich leise miteinander.

Am nächsten Tag ging Mama mit mir zum Krankenhaus. Eine Ärztin in einem weißen Kittel, mit einer weißen Kappe auf dem Kopf und einer Goldrandbrille setzte mich vor sich auf einen Stuhl und ließ mich ein ganzes Gedicht nachsprechen. ....

Kinderbuchverlag Berlin 1973
Illustrationen Gerhard Oschatz
RBB Buch Nr 182

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