In der deutschen Geschichte blicken die ältesten Städte auf eine mehr als tausendjährige Vergangenheit zurück. „Glanzpunkte des Mittelalters“ nannte sie Engels, „als stehende Heerlager der Kultur“ und „Muster bürgerlicher Weisheit“ bezeichnete sie Herder. Der Junker Bismarck aber drohte, sie vom Erdboden zu tilgen, da er „der Bevölkerung der großen Städte mißtraue“, und Rilke glaubte, „die großen Städte sind Verlorene und Aufgelöste … und ihre kleine Zeit verrinnt.“
Demgegenüber steht das Leben der Großstadt in seiner Verwurzelung mit der Arbeiterbewegung, die in Brechts Bericht „Die Inbesitznahme der großen Metro durch die Moskauer Arbeiterschaft am 27. April 1935“ den Blick auf die sozialistische Stadtentwicklung freigibt.
In einem kulturgeschichtlichen Abriß zeigt sich dem Leser das Bild der Stadt – ob als präkommunale Siedlung, als freie Stadtkommune, als fürstliche Residenz, als kapitalistische Großstadt oder als sozialistische Stadt – immer in seiner Gebundenheit an die jeweilige Gesellschaftsordnung und in seinen vielfältigen Beziehungen zu dem umliegenden Land und zur Nationalgeschichte.
Urania-Verlag Leipzig – Jena – Berlin, 1969
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