21 Januar 2022

Hans Bergmann: Wanted: President Ronald Reagan und die Monopole - ein Fallbeispiel

Wie und mit welchem Auftrag wird einer Präsident der Vereinigten Staaten? Welche Hintermänner fördern ihn und was fordern sie nach der Wahl von ihm? Welche engen Bande bestehen zwischen dem Weißen Haus und dem Militär-Industrie-Komplex? Warum möchte Ronald Reagan als "Friedenspräsident" in die Geschichte der USA eingehen, und wie will er das erreichen? Welchen Schirm möchte er aufspannen, was soll darunter passieren und wer sind die Konstrukteure dieses Vehikels? Was bestimmt das "Küchenkabinett" und wer hat Sitz und Stimme im "Kabinett der fetten Kater"?

Der Autor bietet keine vollständige Biografie des 40. USA-Präsidenten, sondern eine Studie der gegenwärtigen Machtverhältnisse in den Vereinigten Staaten von Amerika.


Buchanfang

Gespenst oder Geist von Genf?

Wanted: President - gesucht: ein Präsident. Und die ihn suchten, fanden ihn. Sie glaubten nun, mit einem starken Mann ihren Besitzstand gegen alle Gefahren nicht nur verteidigen, sondern auch ausbauen und mehren zu können. Sie wollten totale Konfrontation, um verlorenes ökonomisches und politisches Terrain durch eine Politik der Stärke wiederzugewinnen. Doch wie so oft in der Geschichte, ist der Morgen klüger als der Abend ...

Fünf Jahre später, genau Ende November 1985, bestieg Präsident Reagan ein Flugzeug, das ihn nach Genf trug - zum Treffen mit dem Generalsekretär der KPdSU, Michail Gorbatschow. Vor Jahren äußerte der Präsident einmal, daß die Gefahr einer Invasion außerirdischer Wesen die UdSSR und die USA schneller eine gemeinsame Sprache finden ließe. Doch nicht das Nahen dieser gepanzerten Männchen à la Hollywood war der Anlaß zu dieser Reise, sondern Bedrohungen ganz realer Art. Gerechtigkeitshalber muß gesagt werden, daß nicht die US-Administration oder gar jene Kreise, die Reagan zum Präsidenten gekürt haben, den längst ausstehenden Flug forderten. Im Gegenteil, der Geist von Genf schreckte sie wie ein Gespenst.

Es mutete wie absurdes Theater an, daß der erste Mann im Pentagon, Caspar Weinberger, sozusagen mit fliegenden Rockschößen dem Präsidenten einen Brief als Reiselektüre nachreichte. Dieses Schriftstück war so schlimm, daß die "Washington Post" bekannte: "Selbst einer Stadt (gemeint ist Washington - H. B.), die schockierende Enthüllungen gewohnt ist, verschlug die gezielte Indiskretion in Form des Briefes von Verteidigungsminister Weinberger an Präsident Reagan die Sprache. Da erfährt man, daß ein einflußreicher Kabinettsminister den Präsidenten davor warnt, sich mit Michail Gorbatschow über mehrere der entscheidensten Probleme zu einigen, die vorgeblich als Themen für die Genfer Verhandlungen in Betracht gezogen werden ... Wenn Reagan den in dem Schreiben enthaltenen Ratschlag annimmt, riskiert er, als Handlanger des 'militärisch-industriellen Komplexes' ... hingestellt zu werden. Ignoriert der Präsident den Rat, dann wird es so aussehen, als habe er einen getreuen Mitarbeiter und einen bedeutenden Teil seiner Wähler vor den Kopf gestoßen. Sicherlich hat die Indiskretion der Öffentlichkeit ein Licht aufgesteckt. Gleichzeitig hat sie dem Präsidenten den Weg zum Gipfel erschwert." .....

Inhalt

Gespenst oder Geist von Genf?

Reagans Kapital

Mit Seife getestet

Der Bastard und die "Bastarde"

"I love You, America"

Der rechte Glaube

Eine "konservative Renaissance"?

Der Dollar auf seltsamen Wegen

Die Millionäre und der Hunger

"Das Fenster der Verwundbarkeit"

"Sieg ist möglich"

Im Himmel wie auf Erden

Der Trick mit den "Tauschobjekten"

Die "Ethik der Macht"


Über den Autor

Stationen:

Geboren am 15. 2. 1937 in Moskau, absolvierte Hans Bergmann in Berlin die Oberschule und beendete 1963 ein Philosophiestudium. Nach kurzer wissenschaftlicher Arbeit an der Universität begann er 1966 eine journalistische Tätigkeit an der Zeitschrift FREIE WELT.

Die Auseinandersetzung mit der bürgerlichen Weltanschauung und dem Antisowjetismus wurde zum Hauptfeld seiner Arbeit.

Publikationen:

Zahlreiche Dokumentationen, Kommentare und Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften

"Die Eingreifer", Urania-Verlag Leipzig - Jena - Berlin.

 

Verlag Neues Leben, 1986
nl-konkret Nr. 72

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