Das Prag der dreißiger Jahre war für viele deutsche Künstler und Intellektuelle erste Station eines langen Exils. Für Lenka Reinerová ist es die Stadt ihrer Jugend, eine Stadt von mitreißender Unruhe mit ihren Theatern, Konzerten, Kundgebungen, Versammlungen. Hier sind sie einander zum erstenmal begegnet, Hanns Eisler, Wolfgang Langhoff, John Heartfield, F.C. Weiskopf, Ludwig Renn und viele andere - junge Leute, geeint in ihrer Vorstellung von einer gerechten Welt. Sie waren fröhlich und hoffnungsvoll, und das Unheil eines drohenden Krieges ließ die Kräfte ins Unermeßliche wachsen.
Heute lebt Lenka Reinerová als letzte deutschsprachige Autorin in Prag. Nachdenklich blickt sie zurück auf jene frühen Jahre, mißt den einstmals weltverändernden Anspruch an den Erfahrungen ihres Lebens und denen der einstigen Gefährten, und Erinnerungen stellen sich ein, die sie längst vergessen glaubte.
Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, 1. Auflage 1989
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