31 Mai 2022

Wolfgang Kröber: Am Rande der Stadt


 Auf dem farbigen Luftbild von Eichhagen und Umgebung, das der Brückenbauingenieur Gottfried Cruse in seiner Kammer an die Wand gezweckt hat, herrscht Dunkelgrün vor. Ein schwarzblauer Kanal, grünblauer See, hellgraue Straßen, die S-Bahn, Felder, zersiedelte Landschaft sind erkennbar. Der grüne Gürtel von Berlin.

Die Kammer hat er im Haus von Freunden, des Architekten Karl Bruhns, seiner Frau Franziska, einer Apothekerin, und ihres Sohnes Georg. Die ehemalige Bäckerei, dem "Hirsch", Erwins Kneipe, gegenüber, bietet genügend Platz, um auch das Atelier des Bildhauers Jakob Leblanc aufzunehmen.

An diesem Wochenende des Jahres 1978, da er wieder einmal hinaus fährt, weiß er, daß die Freunde nicht da sein werden. Gottfried Cruse will allein sein, will Zeit und Ruhe haben für sich. Es kommt aber anders: Claudia, eine ihm bis dahin nur flüchtige Bekannte, ist mit Georg im Haus. Beim Überdenken der Situation gerät Gottfried Cruse ins Nachdenken über seine Freunde und über sich selbst, über gemeinsam verbrachte Tage hier am Rande der Stadt, in den Berliner Wohnungen, Büros und Kneipen, in Halle und im bulgarischen Melnik.

Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, 1. Auflage 1980
Schutzumschlagentwurf Irene Fischer

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