Durch persönliche Begegnungen mit Albert Schweitzer angeregt und ermutigt durch dessen weltweite Achtung und Verehrung, unternimmt Paul Herbert Freyer den Versuch, dem Leser das Bild dieses Pioniers der Menschlichkeit zu vermitteln. "Es war für mich nicht ganz leicht, seine Lebensgeschichte zu schreiben", bekennt er in einem Interview. "Man hat natürlich alle notwendigen Informationen über sein Leben, kennt die Größe und auch die Schwächen, die einen Menschen liebenswert machen. Entscheidend beim Schreiben ist, meine ich, von welchem Standpunkt schreibt einer die Lebensgeschichte eines anderen auf."
Union Verlag Berlin, 3. Auflage 1982
Freyer zeichnet aus seiner Sicht, aus der Sicht eines Bürgers der DDR, entscheidende Lebensstationen dieser vorbildhaften Persönlichkeit nach, macht Motive ihres Denkens und Handelns verständlich. Er vermittelt einen wirklichkeitsgetreuen und unverfälschten Eindruck von der Lebensarbeit und der Ausstrahlungskraft des großen Humanisten, frei von Mythen und Legenden, die "der Parteien Haß und Gunst" inzwischen gewollt oder ungewollt um dieses Leben, um dieses Werk gewoben haben. Klug und gerecht differenziert Freyer zwischen dem, was uns mit Schweitzers aktiver Menschlichkeit verbindet, und dem, worin die sozialistische Gesellschaft theoretisch wie praktisch über den bürgerlichen Humanismus hinausschreitet, indem sie die Gemeinsamkeiten mit ihm nicht leugnet, sondern sie auf breiter Grundlage verwirklicht.
Gerhard Fischer in: Neue Zeit, Berlin
Das Buch folgt dem Leben Schweitzers chronologisch und läßt diesen auch selbst prägnant zu Worte kommen. Voll herausgearbeitet wird die phänomenale Universalität dieses Mannes - der Philosoph und Historiker, auf höchstem Niveau praktizierender Musiker und Musikwissenschaftler, Arzt und Schriftsteller zugleich war -, dabei genial-schöpferisch in jedem dieser Berufe. Über der ganzen Darstellung liegt auch der Schimmer der persönlichen Bekanntschaft des Autors mit Albert Schweitzer, mit Lambaréné, das längst zum Symbol eines leidenschaftlichen Humanismus und der Sehnsucht nach einem dauerhaften Frieden geworden ist.
Werner Neubert in Berliner Zeitung
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